LETZTER BEITRAG

Savva Slovenin und Michey Slovenin: Höllenfahrtsikone aus Kostroma (1764)

Auf russisch-orthodoxen Ikonen mit dem Thema der Höllenfahrt wird überwiegend auch das Paradies mit Abrahams Schoss sowie dem Gerechten Schächer dargestellt. Dass auf einer solchen Ikonendarstellung auch einmal das Himmlische Jerusalem nach dem Apokalypsetext des Neuen Testaments bildlich thematisiert wurde, ist eine besondere seltene Ausnahme. Man findet die Gottesstadt auf

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Johann Andreas Graf (geb. 1650): General-Sturm (1706)

Der Band „General-Sturm Der Herrlichen Haupt-Stadt In Engelland“ von Johann Andreas Graf(e) (geb. 1650) erschien 1706 im Augsburger Verlag Georg Schlüter (aufgedruckt wurde 1705, der Band ist aber erst 1706 zur Buchmesse in Leipzig erschienen). Das Frontispiz ist in abgewandelter Form später nochmals von Franciscus Xaverius Dornn (gest. um 1765)

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Henry Corbould (1787-1844): Pilgrim’s Progress, Ausgaben 1796 und 1833

Im Jahr 1796 erschien in London der zweite Teil einer Ausgabe von John Bunyans Roman „Pilgrim’s Progress“, dessen Titelseite mit einem aufwendigen Kupferstich verziert wurde. Dieser Stich hat die allegorische Figur „Gnade“ vor einer Himmelspforte zum Thema. Die Pforte erinnert eher an einen Eingang zu einem Waldfriedhof als an ein

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Proskynetarion (um 1795)

Ein „Proskynetarion“ (gr. „Andachtsraum“) ist in der Ostkirche eine monumentale Ikone, die das historische Jerusalem zeigt, in Verbindung mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi. Die meisten dieser Arbeiten wurden auch im historischen Jerusalem hergestellt und an christliche Pilger aus Russland, Polen und andere slawische Länder verkauft. Die

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Pieter Mortier (1661-1711), Jan Luyken (1649-1712): Mortierbibel (1700) und Kopien

Leider ist der Künstler dieses interessanten Kupferstichs kaum bekannt. Der Stich findet sich zwischen den Seiten 144 und 145, in der Bibelausgabe „Historie des Ouden en Nieuwen Testaments, verrykt met meer dan vierhonderd printverbeeldingen“ von David Martin (1639-1721), die der Pariser Pieter Mortier (1661-1711) im Jahre 1700 in Amsterdam herausbrachte.

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Niederländische Statenbijbel (1796)

Im Jahr 1796 erschien in Haarlem (Niederlande) eine Statenbijbel, die im Verlagshaus Johannes Enschedé (1708-1780) herausgebracht wurde. Als Statenbijbel bezeichnet man die kirchenhistorisch bedeutendste Bibelübersetzung in das Niederländische. Sie wurde von der reformierten Dordrechter Synode 1619 beschlossen, von den Generalstaaten finanziert (daher der Name) und von reformierten Theologen in Gemeinschaftsarbeit

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Marienkirche Berlin: Epitaph der Familie Tieffenbach (um 1687)

Nach den schweren Kriegszerstörungen ist die Marienkirche heute eines der wichtigsten Denkmale des historischen Berlin. Sie ist berühmt insbesondere für einen spätmittelalterlichen Totentanz, besitzt aber auch hochwertige Epitaphe der Renaissance. Eines ist ortsfest an der Nordwand des Kirchenschiffs angebracht. Nachdem ein Ölgemälde mit einem Neuen Jerusalem der Berliner Nikolaikirche 1944/45

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John La Farge (1835-1919): Jugendstil-Fenster aus der Trinity Church in Boston (1884)

Den Auftakt zu vielen weiteren ähnlichen Jugendstil-Glasfenstern, vor allem in Nordamerika, gab dieses Fenster mit dem Titel „The New Jerusalem“/“Das Neue Jerusalem“ oder auch „The descent of the Kingdom of God“, „die Herniederkunft des Reiches Gottes“. Es zeigt ein klassizistisches Haupttor Jerusalems mit mehreren kristallinen Kuppeln in hellen, neonartigen Farben,

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Hanns Rheindorf (1902-1982): Kerzenhalter aus St. Elisabeth in Köln-Höhenberg (1959)

Die römisch-katholischen Kirche St. Elisabeth von Köln-Höhenberg besitzt eine ganz besondere Rarität: Es sind sechs 120 Zentimeter hohe Kerzenhalter, die, wie andere Schmiedearbeiten der Kirche, der Maler und Bildhauer Hanns Rheindorf (1902-1982) im Jahr 1959 gestaltet hat. Es ist übrigens nicht seine einzige künstlerische Auseinandersetzung mit dem Himmlischen Jerusalem –

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Tympanon der Kathedrale Saint-Étienne von Meaux (um 1230)

Die Kathedrale von Meaux oder Cathédrale Saint-Étienne (deutsch Stefanskathedrale) in der Region Île-de-France ist ein bedeutender gotischer Kirchenbau. Wie bei zahlreichen mittelalterlichen Kathedralen der Gotik zeigt das Tympanon der Westfassade von Meaux eine Darstellung des Weltgerichts. Es ist eine Arbeit aus Kalk, die ein oder mehrere unbekannte Steinmetze hinterlassen haben.

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Westportal der Kathedrale von Amiens (um 1250)

Die Kathedrale Notre-Dame von Amiens besitzt nicht lediglich das Relief am berühmten Beau-Dieu-Portal, sondern ein weiteres Himmlisches Jerusalem ebenfalls aus der Entstehungszeit der Kirche um 1250. Man findet es an der Westfassade am Tympanon als Teil einer Darstellung eines Weltgerichts. Über einen Doppeltüreingang sind mehrere Ebenen gesetzt, in denen sich

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Peter Bussmer (1921-2005): Grabstein aus Bingen am Rhein (1997)

Im Jahr 1997 fertigte der Steinmetzmeister Peter Bussmer (1921-2005) in seiner Werkstatt in Bad Kreuznach einen Grabstein an. Es war eine seiner letzten Arbeiten, denn der Meister hatte zu diesem Zeitpunkt den Betrieb schon an seine Nachfolger übergeben und befand sich im Ruhestand, teilte aber auskunftsfreudig mit: „Es ist mehr

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Tympanon von Saint-Maurice in Soultz (1910)

In Soultz (südliches Elsass) wurde die dortige römisch-katholische Kirche Saint-Maurice 1910 mit einem Jüngsten Gericht ausgestattet, das das Tympanon am Hauptportal des kleinen Baus schmückt. Da die Kirche selbst aus der Gotik stammt, entschloss man sich aus Harmoniegründen für eine Ausführung im neogotischen Stil, der ohnehin gerade in Mode war.

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Chorgestühl aus Notre Dame d’Amiens (1508-1519)

An der Fassade der römisch-katholischen Kathedrale zu Amiens befanden sich bereits zwei mittelalterliche Darstellungen des Neuen Jerusalem, die in der Frühen Neuzeit um wiederum zwei weitere bereichert wurden. Dabei handelt es sich um ein Chorgestühl, ein wahres Meisterwerk des französischen Manierismus. Der gotische Bau wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts

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Ikone der Altgläubigen (um 1720)

Diese insgesamt lediglich 43 x 34 Zentimeter kleine Ikone entstand in der Wolgaregion um das Jahr 1720. Sie wird der Kirche bzw. Bewegung der Altgläubigen zugerechnet, die diese Ikone ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung anfertigen ließ. Insbesondere die Beschriftung der

Meister der Blumenornamentik: Weltgerichtsmalerei (um 1480)

Von dem sogenannten „Meister der Blumenornamentik“ ist diese um 1480 entstandene Torszene auf einem Weltgericht geschaffen worden, das auch einem oberrheinischen oder südschwäbischen Meister zugeschrieben wurde. Es befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (Inventarnummer Gm 110; Leihgabe der

Karl Hellwig (1911-1993): Fenster der Ebbergkirche aus Hemer (1953)

Die Ebbergkirche, fertiggestellt 1820, ist die evangelische Kirche in Hemer im Sauerland, einer Region mit vielen Kunstwerken zum Thema. Der Bau steht seit dem Jahr 1982 unter Denkmalschutz, auch wegen einer Glaswand, die als beispielhaft für die Nachkriegskunst bewertet wurde.1953

Weltgericht aus der Kiewer Schule (1850)

Die Hamedian Gallery befindet sich in der Via Dolorosa in der historischen Altstadt von Jerusalem. Die Galerie hat sich auf russische Ikonen und religiöse Devotionalien spezialisiert und ist auf diesem Gebiet führend in Israel. 2011 konnte ich die Galerie besuchen

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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