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Guglielmo Caccia (1568-1625): Maria Immaculata (17. Jh.)

Guglielmo Caccia (1568-1625) war ein italienischer Vertreter der Renaissance, der nach seiner Ausbildung in Mailand hauptsächlich kirchliche Arbeiten in seiner Werkstatt in Pavia ausführte. Neben biblischen Themen wie die Brotvermehrung, die Kreuzabnahme Christi oder die Verkündigung Mariens schuf er mehrere Fassungen der Maria Immaculata. Dabei hielt Caccia sich eng an vergangene Ausführungen (Chiesa S. Francesco in Comiso oder Arbeiten von Miquel Bestard), die er vielleicht um eine manieristische Note bereicherte. Anzeichen dafür sind hier die menschlichen Gesichter von Sonne und Mond, oder die stehende Figur in der Pforte mittig links. Von dort aus umkreisen Maria, die sich in der Mitte befindet, weitere Symbole nach der Lauretanischen Litanei, wie der Spiegel, die Lilie oder der Turm Davids, die sich allesamt unten, zu Füßen Mariens wiederfinden. Dort ziehen sich an der rechten Seite die Wolken nach oben und geben den Blick auf eine Stadt frei, die man als Civitas Dei deuten darf.

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Guglielmo Caccia hat an dem Thema weitergearbeitet. In der Abteikirche Santi Vittore e Corona von Grazzano Badoglio (Region Piemont) findet sich eine weitere Maria Immaculata, die zwischen 1600 und 1625 entstanden ist. Möglicherweise hat bei dieser Arbeit auch die Tochter des Meisters, Orsola Caccia (1596-1676), mitgearbeitet. Diese Ausführung ist wesentlich klassischer, ruhiger und dezenter als die frühere Fassung. Auch haben sich die Symbole geändert: Statt einer sind nun zwei Pforten zu sehen (beide auf der linken Seite), oben die geöffnete, unten die geschlossene Pforte. Auch von der Civitas Dei und der bergigen Landschaft im Hintergrund ist jetzt mehr zu erkennen, da der Wolkenkranz hier weggelassen wurde.

Edoardo Durando: Cartario dei monasteri di Grazzano, Vezzolano, Crea e Pontestura, Pinerolo 1908.
Giovanni Romano, Carla Enrica Spantigati (Hrsg.): Guglielmo Caccia detto il Moncalvo (1568 – 1625): dipinti e disegni, Torino 1997.
Natale Maffioli: Un‘ aggiunta al catalogo di Guglielmo Caccia detto il Moncalvo, in: Arte cristiana, 92, 823, 2004, S. 279-282.

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tags: Lauretanische Litanei, Maria Immaculata, Provinz Asti, Italien, Porta Coeli, Civitas Dei, Fabiano D. Bona, Comune di Grazzano Badoglio, Seicento
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