
John G. Hall (1916-2014): „Der ewige Plan Gottes“ (1957)

Blockbuch „Der Antichrist und die fünfzehn Zeichen“ (um 1460)

Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)
LETZTER BEITRAG
John G. Hall (1916-2014): „Der ewige Plan Gottes“ (1957)
Der Prediger der Pfingstbewegung, John George Hall (1916-2014), war in den USA zu seiner Zeit ein entschiedener Vertreter des Dispensationalismus, also einer bestimmten Bibelauslegung, die die Geschichte als eine Abfolge von verschiedenen Epochen oder Zeitaltern

John G. Hall (1916-2014): „Der ewige Plan Gottes“ (1957)
Der Prediger der Pfingstbewegung, John George Hall (1916-2014), war in den USA zu seiner Zeit ein entschiedener Vertreter des Dispensationalismus, also einer bestimmten Bibelauslegung, die die Geschichte als eine Abfolge von verschiedenen Epochen oder Zeitaltern betrachtet, in denen Gott auf unterschiedliche Weise mit der Menschheit umgeht bzw. diese mit ihm.

Blockbuch „Der Antichrist und die fünfzehn Zeichen“ (um 1460)
Die Blockbücher (auch seltener Holzschnittbücher) ist ein durch Holzstöcke gedrucktes Buch. Das Druckverfahren läutete bereits die die Reformation und die Frühe Neuzeit ein, die formale Gestaltung vieler Bildkonzeptionen war noch dem Mittelalter verhaftet. Das gilt für die Darstellungen des Himmlischen Jerusalem, die in diesen Büchern im Kontext eines Weltgerichts erscheinen

Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)
An dieser Miniatur waren mindestens zwei Maler beteiligt: Ein Spezialist für Stillleben, der sich auf die Lilien, den Schmetterling und die Vögel in der Rahmung konzentrieren konnte, und der Schwarzaugenmeister (bzw. seine Werkstatt), der die Szene mit dem Weltgericht ausführte. Rahmen und Bild sind hier vom Umfang und von der

Rauner Special Collections Library: Flämisches Stundenbuch (um 1430)
Die Ornamentik des Hintergrundes dieser Miniatur verweist auf eine Gründungsurkunde einer Utrechter Bruderschaft von 1436. Zu dieser scheint eine besondere Beziehung zu bestehen, denn auf beiden spätmittelalterlichen Miniaturen findet man auch die markanten Köpfe der aus den Gräbern Auferstandenen, zusätzlich ist auf beiden Werken das Himmlische Jerusalem goldfarben eingefasst, was

Azariah Mbatha (1941-2018): Linolschnitt „Gott begegnen im Fremden“ (1994)
Der südafrikanische Künstler Azariah Mbatha (1941-2018) hatte 1994 einen Linolschnitt geschaffen, von Beginn an in Zusammenarbeit mit der katholischen Organisation Misereor. Das Thema war Fremdheit und Gastfreundschaft; ganz bewusst sollte die Arbeit mit dem Titel „Gott begegnen im Fremden“ „afrikanisch“ wirken und damit bestimmte Erwartungshaltungen und Bedürfnisse in Deutschland abzudecken.

Gerard Horenbout, Sanders Bening: Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien und Philipp des Schönen (1496-1506)
Das Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien, die Wahnsinnige, und Philipp, der Schöne, wurde zwischen 1496 und 1506 in den Spanischen Niederlanden, in Brügge oder in Gent, angefertigt. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Kodex zur Sammlung von Baron Ferdinand James Anselm de Rothschild (1839-1898). Der Baron vermachte das Stundenbuch

Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS KW 76 G 16 (um 1495)
Der Schwarzaugenmeister (bzw. sein Umkreis) ist bekannt für Weltgerichtsdarstellungen, die die Werkstatt dieses Meisters anscheinen in Serie verließen. Diese Fassung wird einige Jahre später als Codex 1117, MS S.1 Morgan und KB 76 G 9, steht aber in Qualität den vorangegangenen Ausgaben in Nichts nach. Große Ähnlichkeit mit KB 76

Schwarzaugenmeister: Utrechter Stundenbuch MS S.1 Morgan (um 1495)
Diese Miniatur S.1 Morgan ist eine gängige Weltgerichtsfassung mit Christus über einer Hölle (rechts) und dem Neuen Jerusalem (links). Ähnlichkeiten bestehen vor allem mit MS 76 G 9, so findet man auf beiden Miniaturen einen blauen, leicht gekräuselten Wolkenhimmel, Christus auf einem sehr dünnen, fast zerbrechlichen Regenbogen, stets mit Lilie

Gründungsurkunde der „Bruderschaft der Elenden Seelen in der Buurkirche“: Weltgericht (1436)
Um das Jahr 1500 gab es in Utrecht etwa einhundert Bruderschaften. Für eine Bevölkerung von damals 20.000 Bewohnern ist das eine beachtliche Zahl. Die Vorteile, einer solchen Organisationsform anzugehören, waren beträchtlich: Bruderschaften im Mittelalter waren religiös geprägte Gemeinschaften von Laien und Geistlichen, die sich für Frömmigkeit, Nächstenliebe und gegenseitige Hilfe

Hildegard Bienen (1925-1990): Chorfenster St. Joseph in Kassel (1979)
Hildegard Bienen (1925-1990) befand sich Ende der 1970er Jahre auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft, allein 1979 arbeitete sie am Fensterzyklus für St. Antonius in Oberhausen-Alstaden, an den Kreuzwegstationen für St. Barbara in Oberhausen und den Fenstern der neuen Friedhofshalle an ihrem Wohn- und Arbeitsort Marienthal. Dennoch fand sie die Zeit,

Else Hildegard Bircks (1903-1994): Kapelle St. Lioba auf dem Kupferberg bei Detmold (1988)
Else Hildegard Bircks (1903-1994) aus Heidenoldendorf bei Detmold war im 20. Jahrhundert neben Erentrud Trost die zweite große Glasbildnerin für römisch-katholische Kirchen in Westdeutschland. Auch als Buchillustratorin und Kirchenmalerin trat sie in Erscheinung. Ihr Leben wie ihr Werk war stark vom Religiösen geprägt, sie leistete die Gelübde des römisch-katholischen Säkularinstitus

Agnes Mann (1907-1994): Fensterwand in Heilig Geist in Vellmar (1977)
Für die Gesamtverglasung von Heilig Geist in Vellmar (Nordhessen bei Kassel) wurde Agnes Mann (1907-1994) beauftragt. Die beiden zwanzig Meter langen Fensterfronten dürfen als Hauptwerk dieser Künstlerin gelten. Nur durch solche Großaufträge konnte man damals überhaupt von der Sakralkunst leben, war aber zumeist von einem Bistum bzw. seinem Kunstbeauftragten abhängt.

Joachim Spiess (1930-1994): Portalschmuck der Liebfauenkirche in Marburg (1963)
Anfang der 1960er Jahre wurde auf einem 10.000 Quadratmeter großem Areal im Süden von Marburg die Liebfrauenkirche, ein dazugehöriges Pfarrhaus, der Gemeindesaal und der der Neubau eines Säuglings- und Kinderheims errichtet, das von Vinzentinerinnen aus Fulda betreut wurde. Es war das dritte römisch-katholische Pfarrzentrum der Stadt. Die neue Kirche wurde

Jorda: Türgriffe der Kirche St. Nikolaus in Oberzwehren (1959)
1959 wurde eine neue Kirche zur Versorgung der Katholiken in Kassel-Oberzwehren errichtet. Sie wurde dem damals populären Eremiten St. Nikolaus von Flüe geweiht, auf den auch bei der Innengestaltung, etwa der Fenster, Bezug genommen wurde. Im Eingangsbereich griff man dagegen auf ein traditionelles Bildsymbol zurück, was in vielen Kirchen seit

Schwibbögen mit Himmelspforte aus dem Erzgebirge (ab 1990er Jahre)
Als „Schwibbogen“ bezeichnet man einen hölzernen oder metallenen Lichterbogen aus dem Erzgebirge, wo diese seit Mitte des 18. Jahrhunderts ein fester Bestandteil der Volkskunst sind. Der Name leitet sich von der Form eines Schwebe- oder Strebebogens ab, wie er sich in ähnlicher Form in der Architektur wiederfindet. Durch seine äußere

John G. Hall (1916-2014): „Der ewige Plan Gottes“ (1957)
Der Prediger der Pfingstbewegung, John George Hall (1916-2014), war in den USA zu seiner Zeit ein entschiedener Vertreter des Dispensationalismus, also einer bestimmten Bibelauslegung, die die Geschichte als eine Abfolge von verschiedenen Epochen oder Zeitaltern betrachtet, in denen Gott auf

Blockbuch „Der Antichrist und die fünfzehn Zeichen“ (um 1460)
Die Blockbücher (auch seltener Holzschnittbücher) ist ein durch Holzstöcke gedrucktes Buch. Das Druckverfahren läutete bereits die die Reformation und die Frühe Neuzeit ein, die formale Gestaltung vieler Bildkonzeptionen war noch dem Mittelalter verhaftet. Das gilt für die Darstellungen des Himmlischen

Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)
An dieser Miniatur waren mindestens zwei Maler beteiligt: Ein Spezialist für Stillleben, der sich auf die Lilien, den Schmetterling und die Vögel in der Rahmung konzentrieren konnte, und der Schwarzaugenmeister (bzw. seine Werkstatt), der die Szene mit dem Weltgericht ausführte.

Rauner Special Collections Library: Flämisches Stundenbuch (um 1430)
Die Ornamentik des Hintergrundes dieser Miniatur verweist auf eine Gründungsurkunde einer Utrechter Bruderschaft von 1436. Zu dieser scheint eine besondere Beziehung zu bestehen, denn auf beiden spätmittelalterlichen Miniaturen findet man auch die markanten Köpfe der aus den Gräbern Auferstandenen, zusätzlich

Azariah Mbatha (1941-2018): Linolschnitt „Gott begegnen im Fremden“ (1994)
Der südafrikanische Künstler Azariah Mbatha (1941-2018) hatte 1994 einen Linolschnitt geschaffen, von Beginn an in Zusammenarbeit mit der katholischen Organisation Misereor. Das Thema war Fremdheit und Gastfreundschaft; ganz bewusst sollte die Arbeit mit dem Titel „Gott begegnen im Fremden“ „afrikanisch“

Gerard Horenbout, Sanders Bening: Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien und Philipp des Schönen (1496-1506)
Das Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien, die Wahnsinnige, und Philipp, der Schöne, wurde zwischen 1496 und 1506 in den Spanischen Niederlanden, in Brügge oder in Gent, angefertigt. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Kodex zur Sammlung von Baron Ferdinand
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.



