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LETZTER BEITRAG

Juan del Castillo (1584-1640): Maria Immaculata mit zwei Himmelspforten

Es gab im 17. Jahrhundert eine kleine, aber feine Traditionslinie, bei der die Symbole der Maria Immaculata nicht in kreisförmige Tondi (was es schon gab) gesetzt wurden, sondern in annähernd runde Lichterscheinungen, bei denen sich die Symbole Mariens weißgeblich vom dunkelblauen Hintergrund abheben, als würde die Leinwand durchbrochen und die

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Alexandre Cingria (1879-1945): Notre-Dame du Valentin in Lausanne (1933)

Die Zahl der Buntglasfenster in der Schweiz ist, aus verschiedenen Gründen, überschaubar. Daher ist die früheste Darstellung des Himmlischen Jerusalem aus dem Jahr 1933, also noch relativ jung, etwa im Verglich mit älteren Werken aus England oder Frankreich. Relativierend muss man allerdings hinzufügen, dass sich eine wesentlich ältere Arbeit von

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Totenbuch der Tübinger Stiftskirche: Einträge zu Friderika G. Märklin (1768) und Adam Schöpf (1770)

Totenbücher waren, ähnlich wie die Leichenpredigten, eine Form des Andenkens an das fromme und weltliche Leben für die Hinterbliebenen, auch hatten die Dokumente rechtliche Funktion und wurden im Pfarramt aufbewahrt. Ein besonders schönes Exemplar mit handkolorierten Zeichnungen hat sich aus Tübingen erhalten und befindet sich heute im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart.

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Yves Voirol (1931-2015): Okulifenster aus der Kirche Saint-Germain in Moutier (2000)

Die reformierte Kirche Saint-Germain in Moutier im schweizerischen Juragebirge besitzt abstrakte Fenster des Glasmalers Yves Voirol (1931-2015). Sie entstanden in Etappen zwischen 2000 und 2002 und wurden zum großen Teilen aus Mitteln der Gemeinde ermöglicht. Unter ihnen zeigt das runde Fenster der Nordseite das Himmlische Jerusalem, als Gegenpol zum Schöpfungsfenster

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Colette Halez, Jacques Halez: Tapisserie aus St Pie X et St Luc (1984)

St Pie X et St Luc ist eine römisch-katholische Kirche in Essey-lès-Nancy, einer französischen Gemeinde mit 8.500 Einwohnern im Département Meurthe-et-Moselle. Der nüchterne Nachkriegsbau von 1967 war vor allem im Altarbereich ohne besondere künstlerische Ausgestaltung, auch kunsthistorisch wurde dem Bau bislang keine Aufmerksamkeit geschenkt, nennenswerte Literatur konnte ich nicht finden.

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Albert Edward Booth (1860-1953): Zeitstrahl „Chart on the Course o Time from Eternity to Eternity“ (1896, um 1925, um 1930, 1952)

Zeitleisten oder Zeitstrahle waren von ca. 1890 bis 1930 in Mode, die damalige Fortschrittsgläubigkeit verbunden mit dem Glaube an eine linear voranschreitende Aufklärung brachte zahlreiche solcher Werke hervor. Kurz gesagt, wollte man wissen, wie die Geschichte weitergeht oder ihr Ende findet. Aus christlicher Perspektive war dies das Erscheinen des Neuen

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Zweite Moskauer Apokalypsehandschrift (1580)

Neben der Moskauer „Vision vom himmlischen Jerusalem“ existiert eine weitere Fassung aus den 1680er Jahren. Auch dieses Werk umfasst wieder eine handschriftliche Abschrift der Johannesoffenbarung mit einem Kommentar des Heiligen Andreas von Cäsarea. Angefertigt wurde der Band in Moskau, und nach Information der Russische Staatsbibliothek in Moskau, wo sich der

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Dmitry Kondakov: Moskauer Ikone „Auferstehung – Höllenfahrt“ (1728)

Auferstehungsszenen spielen in der Ostkirche eine viel größere Rolle als in der Westkirche, die eher die Kreuzigung und den Tod thematisiert. Das hat maßgeblich auch die Kunst beeinflusst. Nach den biblischen Erzählungen fand die Auferstehung damals vor dem historischen Jerusalem in Palästina statt. In der östlichen wie westlichen Bildtradition konnte

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Johann Georg Tibianus (1541- um 1611): Nomina Mariae (1587)

„Viginti quatuor praecipua et sanctissima nomina beatissimae Mariae virginis“ ist der vollständige Titel einer Handschrift, welche 1587 in Riedlingen angefertigt wurde. Auftraggeber des frommen Werkes war der Salemer Abt Johannes IV. An der Ausgestaltung waren mindestens zwei Illustratoren beschäftigt, denn die Eingangsillustration stammt von einer anderen Hand als die übrigen

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Joseph-Charles Roëttiers: Erziehungstafel aus dem Museum Joanneum (1760)

Die Bildtradition des Neuen Jerusalem musste natürlich auch an die nächste Generation weitergegeben werden, daher findet man entsprechende Abbildungen auch in pädagogischen Materialien, wie dem Katechismus. Ein anderes frühes Beispiel dafür sind die Unterrichtstafeln für Erzherzog Ferdinand Karl Anton (1754-1806) und seinen Bruder Maximilian (1756-1801). Die Tafeln hatte Philipp von

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Jean de Meun: MS 579 (1325-1350)

Die städtische Bibliothek von Besançon besitzt einen Kodex (Signatur MS 579) von Jean de Meun, einem französischen Autor und Übersetzer des 13. Jahrhunderts. Jean de Meun werden eine Vielzahl dichterische, philosophische und religiöse Werke zugeschrieben, darunter am bekanntesten eine Fortsetzung des vor allem im Frankreich populären Rosenromans. Bei der hier

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Vittorio Bertoldi: Mariensymbole aus Sant’Andrea in Terlach/Terlag (1947)

Man geht davon aus, dass die Künstler vorangegangener Genrationen als Meister eine akademische Ausbildung hatten und meist gedankenvoll und durchdacht Sakralkunst schufen – so ist es auch in den allermeisten Fällen. Mitunter gibt es aber auch Beispiele für Unwissen und/oder Missverständnisse – selbst in Italien, dass vielen als Musterland der

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Uwe Fossemer (geb. 1942): Ehemaliges Kloster Bruche in Betzdorf (2006)

Parallel zu den Glasfenstern für die Osterkirche in Neuengörs kam es 2006 zu einer weiteren Glasarbeit Uwe Fossemers (geb. 1942) zum Thema. Es handelt sich um zahlreiche Fenster im Rahmen einer umfangreichen Verglasung an der Südseite eines Verbindungsgangs des ehemaligen Klosters der Missionare der Heiligen Familie in Betzdorf-Bruche (Siegerland). Es

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Juan del Castillo (1584-1640): Maria Immaculata mit zwei Himmelspforten

Es gab im 17. Jahrhundert eine kleine, aber feine Traditionslinie, bei der die Symbole der Maria Immaculata nicht in kreisförmige Tondi (was es schon gab) gesetzt wurden, sondern in annähernd runde Lichterscheinungen, bei denen sich die Symbole Mariens weißgeblich vom

Alexandre Cingria (1879-1945): Notre-Dame du Valentin in Lausanne (1933)

Die Zahl der Buntglasfenster in der Schweiz ist, aus verschiedenen Gründen, überschaubar. Daher ist die früheste Darstellung des Himmlischen Jerusalem aus dem Jahr 1933, also noch relativ jung, etwa im Verglich mit älteren Werken aus England oder Frankreich. Relativierend muss

Colette Halez, Jacques Halez: Tapisserie aus St Pie X et St Luc (1984)

St Pie X et St Luc ist eine römisch-katholische Kirche in Essey-lès-Nancy, einer französischen Gemeinde mit 8.500 Einwohnern im Département Meurthe-et-Moselle. Der nüchterne Nachkriegsbau von 1967 war vor allem im Altarbereich ohne besondere künstlerische Ausgestaltung, auch kunsthistorisch wurde dem Bau

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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