
Jean Crocq: Maria-Immaculata aus Notre Dame zu Bar-le-Duc (um 1510)
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Claus Bernet
- Juli 10, 2021
Diese originalklorierte Arbeit stellt Maria dar, umgeben von einigen ihrer Symbole nach der lauretanischen Litanei. Das Werk aus Kalkstein stammt aus der Chapelle du Rosaire (Rosenkranz-Kapelle) der römisch-katholischen Kathedrale Notre Dame de l’Assomption. Es befindet sich in Bar-le-Duc im Département Meuse (Lothringen/Frankreich). Dort wurde es um 1510 von dem Steinmetz Jean Crocq angefertigt und im Südarm des Querschiffs aufgestellt. Sie ist zeitgleich mit einer vergleichbaren Werken in Blot (Auvergne) entstanden. Ursprünglich waren die Farben Bar-le-Duc leuchtend, heute erscheint alles grünstichig-verwaschen. Die triumphbogenartige Himmelspforte befindet sich links neben Maria, die vieltürmige Civitas Dei hat ihren Ort ziemlich weit unten auf der rechten Seite. Beide Symbole zeigen eine detailfreudige Verspieltheit; so erkennt man etwa Dachschindeln der Bebauung der Gottesstadt oder das Fallgitter der Pforte. Dieses Gitter ist frei aus dem Stein herausgearbeitet worden, dass man sogar den Schattenwurf erkennen kann. Auch sind beide Symbole mit einem Spruchband versehen, welche ihre lateinische Beschriftung noch erhalten haben.
Francois Deshoulières: Bar-le-Duc. Eglise Notre-Dame, in: Session. Congrès Archéologique de France, 96, 1929, S. 319-330.
Charles Aimond: L’église prieurale et paroissiale Notre-Dame de Bar-le-Duc, Bar-le-Duc 1958.
Claus Bernet: Gemacht für die Ewigkeit: Steinwerke des Himmlischen Jerusalem, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 8).
Beitragsbild: GFreihalter, Bar-le-Duc Notre-Dame 155, CC BY-SA 3.0