
LETZTER BEITRAG
Peder (Peter) Lykt: Fresken der Kirche in Nordborg (um 1500)
Die mittelalterliche Kirche von Nordborg (Insel Alsen, Nordschleswig, Dänemark) geht circa auf das Jahr 1250 zurück. Die heutige Südkapelle aus dieser Zeit wurde um 1500 mit Freskenmalereien ausgestattet, unmittelbar nachdem man zuvor drei Gewölbe in

Stickmustertücher (Beispiele von 1651, 1680, 1708 und 1797)
Das Motiv „Himmlisches Jerusalem“ findet sich auf einem Stickmustertuch erstmals auf einer Arbeit aus den Jahren 1651 (Detail, Kunstgewerbemuseum Berlin, Inventarnummer 1891,428). Es ist dort eines der letzten Motive einer Reihe biblischer Gegenstände, wie ein Hirsch oder die Marterwerkzeuge Christi. Das Tuch wurde von unbekannter Hand gestaltet, einen Hinweis mag

Hanns-Christian Luibl (geb. 1955): Grabsteine und Grabstelen (1991ff.)
Hanns-Christian Luibl (geb. 1955) ist freischaffender Steinmetz mit einem Betrieb in Höhenkirchen-Siegertsbrunn südlich von München. Luibls künstlerisches Talent zeigte sich schon während der ersten Schuljahre, frühzeitig entdeckte er bei einem Praktikum in der Werkstatt des akademischen Bildhauers Peter M. Lutterkord seine Leidenschaft für den Werkstoff Stein. So absolvierte er in

Mogens Jørgensen (1914-2007): Glaswände der Tibble-Kirche, Täby (1976)
Die farbenfrohe protestantische Tibble-Kirche in der ansonsten eher grauen Trabantenstadt Täby der Provinz Uppland in Südschweden nimmt in ihrer äußeren Form bereits die Kubatur des Himmlischen Jerusalem auf, eine Zeiterscheinung, die man auch anderswo findet (Stephanuskirche in Kelkheim im Taunus). Der Sakralbau ist eine Arbeit der Architektin Gudrun Steenberg (1914-1998)

Giraldo de Merlo (1574-1620): Retabel der Kathedrale zu Sigüenza (1609)
Der Aufsatz des Hauptaltars („Retablo Mayor“) aus der römisch-katholischen Kathedrale Santa Maria zu Sigüenza, einem kleinen Ort im spanischen Hinterland, wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts, wahrscheinlich im Jahr 1609, angefertigt. Beteiligt an dem überreichen Renaissancekunstwerk waren Giraldo de Merlo (1574-1620) und seine Malerschule. Seine Arbeiten markieren den Übergang von

Elen Kämper (1924-2007): Altarrelief der Heilig-Geist-Kirche in Stutensee-Büchig (um 1995)
Die Heilig-Geist-Kirche in Stutensee-Büchig nahe Karlsruhe wurde 1996 eingeweiht. Die Innenausstattung der römisch-katholischen Kirche wurde, was Altar, Tabernakel und Ambo anbelangt, von der Bildhauerin G. Elen Kämper (1924-2007) aus Elchesheim geschaffen. Durch die künstlerische Gestaltung, der der Name der Kirche zugrunde lag, soll in der Arbeit die Gegenwart des Heiligen

Harcourt Medhurst Doyle (1913-2001): Fenster der Kathedrale zu Chester (1949)
Auch in England gab es nach den Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs durch Luftangriffe Bedarf an neuen Glasfenstern. Die anglo-normannische Architektur der Kathedrale von Chester (Grafschaft Cheshire) ist gotisch überformt, und aus welcher Zeit die zerstörten Fenster stammten und was sie einst zeigten, ist leider nicht dokumentiert, da man sich

Katharina Sitnikov-Peters: Herz-Jesu-Ikone von Visbek und Kirche zum Hl. Schutzengel in Essen-Frillendorf (um 1989)
Die Herz-Jesu-Ikone in der römisch-katholischen Kapelle zu Visbek im Oldenburger Münsterland ersetzt eine ältere Arbeit von Willi Witte, die als nicht mehr zeitgemäß empfunden und „entsorgt“ wurde (Dokumentationsfoto erhalten). Das neue Werk befindet sich in einer steinernen Stele hinter dem Altar auf gut drei Metern Höhe, tief eingearbeitet und hinter

Harry MacLean (1908-1994): Fenster der Friedenskirche in Hamburg-Eilbek (1960)
Der Heidelberger Maler Harry MacLean (1908-1994) entwarf 1960 die Kirchenfenster für die Friedenskirche in Eilbek, einem Stadtteil von Hamburg. Der Bau, der 1943 durch Luftangriffe zur Ruine wurde, war bislang nur mit billigem Industrieglas ausgestattet. Die Chorfenster sollten, passend zum Namen der Kirche, das Thema Frieden aufgreifen, war eine Vorgabe

William-Morris-Studio: Fensterrose aus der Kathedrale St Davids in Pembrokeshire (um 1955)
Um das Jahr 1955 wurde dieses Himmlische Jerusalem in die normannische St Davids-Kathedrale in der walisischen Grafschaft Pembrokeshire eingebaut. Es ist ein Detail eines mittelalterlichen Rosettenfensters an der Westseite des Langhauses der Kirche, der im 14. Jahrhundert ihre heutige Gestalt gegeben wurde. Die Buntglassteine wurden von dem William-Morris-Studio gesetzt, das

Heinz Lilienthal (1927-2006): Fenster der ehemaligen Philippuskirche in Gröpelingen (1966)
Der Lesumer Glasmaler Heinz Lilienthal (1927-2006) hat über einen langen Zeitraum das Himmlische Jerusalem immer mal wieder auf norddeutsche Kirchenfenster gebracht und dabei seine eigene Sprache gefunden. Die Arbeiten sind malerisch in weichen Formen ausgeführt, auffällig sind die dunklen braunen Farbtöne der Himmelsstadt und die häufige Verwendung von Türkis. Darüber

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Glasfenster in St. Mariä Geburt in Noithausen (1956)
In Noithausen, einem nördlichen Ortsteil von Grevenbroich, steht die römisch-katholische Kirche St. Mariä Geburt aus dem Jahr 1930. Wie fast überall im Rheinland haben die Umfassungsmauern der Kirche die Fliegerangriffe des Zweiten Weltkriegs überstanden, jedoch gingen alle Glasfenster verloren. Zum Teil weiß man nicht einmal, was darauf dargestellt war, oder

Jan Micker (1600-1664): Gemälde „Der Breite und Schmale Weg“ (um 1640) sowie Varianten (um 1640, 1650-1700)
Während der Nadere Reformatie, der zweiten Reformation in den Niederlanden von etwa 1600 bis 1750, suchten Theologen wie Willem Teellinck (1579-1629), Gisbertus Voetius (1589-1676) oder Wilhelmus à Brakel (1635-1711) nach einem Sinnbild, das die Suche nach einem frommen Leben eindrücklich ins Bild setzen könnte. Keinem Motiv ist das im 17.

Erhardt Klonk (1898-1984): Buntglasfenster der Johanneskirche in Gießen (1965)
Im Jahr 1961 traf sich unter Leitung des Pfarrers Dr. Trommershausen ein Beratungskreis zum Umbau der evangelischen Johanneskirche in Gießen/Hessen. Da es zwischen dem Künstler Erhardt Klonk d. Ä. (1898-1984) aus Marburg und dem Beauftragten für die Fenster, dem Architekten Fritz Soeder, zu Unstimmigkeiten kam, wurde letzterem 1962 der Auftrag

Joachim Klos (1931-2007): Fensterband aus St. Laurentius in Plettenberg (1976)
Von 1975 bis 1976 wurde die römisch-katholische Kirche St. Laurentius in Plettenberg im Sauerland erbaut. Für die Fenstergestaltung zwischen einem Vorraum und dem Haupteingang in die Kirche zeichnete der Glasmaler Joachim Klos (1931-2007) verantwortlich. Er vollendete 1976 aus Antikglas, weißem Opalglas, Blei und Schwarzlot ein rückwärtiges Fenster, das von der

Meister von Elmelunde: Elmelunde (um 1490)
Der Elmelunde-Meister war ein Maler, der um etwa 1490 auf der dänischen Insel Møn beeindruckende Kalkmalereien hinterlassen hat. Er arbeitete im Prinzip wie der Everlövsmästaren und ist von diesem kaum zu unterscheiden. 1885 hatte man bei der Restaurierung der Kirche in Elmelunde, Møns ältester Landkirche, Fresken neu entdeckt, die offensichtlich

Auguste Dujardin (1847-1925): Tympanon der Kathedrale von Metz (1903)
Die römisch-katholische Kathedrale Saint-Étienne im lothringischen Metz ist etappenweise in den Jahren 1220 bis 1520 errichtet worden. Der Bau gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchenbauwerke in Frankreich, er ist ein nationales Kulturdenkmal ersten Ranges. Eines seiner Höhepunkte,

Adriaen Isenbrant (1480-1551) bzw. Werkstatt: Drei Ölmalereien der Maria Immaculata (um 1530 und spätes 16. Jh.)
Adriaen Isenbrant war ein flämischer Maler, der ab 1510 nachweisbar in Brügge arbeitete und 1551 dort verstarb. Keines seiner Werke ist signiert, so dass viele Unsicherheiten und Zuschreibungen existieren. Seinem Schaffen wird ein Marienaltar zugeschrieben, der sich seit 1862 im

Radleuchter der Christuskirche in Mannheim (um 1911)
Nach dem Jugendstil kam der Art déco, und aus dieser relativ kurzen Stilepoche hat sich in Deutschland zumindest ein Jerusalems-Radleuchter erhalten. Man findet den Kronleuchter in der Mitte des Kirchenschiffs der evangelischen Christuskirche in Mannheim, entstanden um das Jahr 1911.

Sarkophag der Inês de Castro (um 1355)
Der Sarkophag der Inês de Castro befindet sich im Kloster Alcobaça, dem „Real Abadia de Santa Maria de Alcobaça“. Es handelt sich um ein mittelalterliches, katholisches Zisterzienserkloster in der portugiesischen Stadt, welches 1153 vom ersten König Portugals, Afonso Henriques, gegründet

Guglielmo Caccia (1568-1625): Malereien der Maria Immaculata (1600 und 1600-1625)
Guglielmo Caccia (1568-1625) war ein italienischer Vertreter der Renaissance, der nach seiner Ausbildung in Mailand hauptsächlich kirchliche Arbeiten in seiner Werkstatt in Pavia ausführte. Neben biblischen Themen wie die Brotvermehrung, die Kreuzabnahme Christi oder die Verkündigung Mariens schuf er mehrere

Franz Nüssel (1927-1999): Jerusalems-Leuchter der St.-Nicolai-Kirche in Weiboldshausen (1986)
Die evangelische St.-Nicolai-Kirche der Gemeinde Weiboldshausen gehört zum mittelfränkischen Dekanat Weißenburg. Im Mai des Jahres 1985 bekam der Fürther Goldschmied und Kunsthandwerker Franz Nüssel (1927-1999) vom damaligen Pfarrer Fischer den Auftrag, sich Gedanken zu einem neuen Leuchter für die Kirche
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.