LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Thomas Schnorrenberg: Altarkreuz der Herz-Jesu-Gemeinde in Rünthe (1993)
Metallarbeiten mit dem Neuen Jerusalem sind eher selten. Eine besonders eindrucksvolle Arbeit schuf der Paderborner Goldschmied Thomas Schnorrenberg speziell für die Herz-Jesu-Gemeinde in Rünthe im nordöstlichen Ruhrgebiet. Das lateinische Schmuckkreuz entstand 1993 in enger Zusammenarbeit mit dem Pastor der Gemeinde, Liudger Gottschlich (geb. 1961) und wurde durch eine Spende eines
Hieronymus Wierix (1553-1619): Maria Immaculata-Darstellungen (Anfang 17. Jh.)
Hieronymus Wierix (1553-1619) hat sich Zeit seines Lebens immer wieder mit der Darstellungsweise Maria Immaculata beschäftigt und die Himmelspforte wie die Civitas Dei mehrfach darauf abgebildet. Eine der ersten Arbeiten (Gesamtgröße 11 x 8 Zentimeter) aus einer Oxforder Kupferstichsammlung entstand noch vor 1604. Auf dem Kupferstich wurden nicht weniger als
Matthias Gerung (1500-1570): Ottheinrich-Bibel (1532)
Matthias Gerung wurde vermutlich um 1500 in Nördlingen geboren, ging beim dortigen Maler Hans Schäufelein in die Lehre und kam in Kontakt mit Hans Burgkmair. Schon 1530, als er künstlerisch noch kaum hervorgetreten war, bekam er von seinem Landesherrn Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559) den Auftrag, eine Bibel zu illustrieren. Als Bezahlung
Paul Weigmann (1923-2009): Pfarrkirche Heilig-Kreuz in Darscheid (1973)
Paul Weigmann (1923-2009) war ein Glaskünstler, der das Neue Jerusalem oftmals dargestellt hat, beispielsweise in St. Nikolaus in Bergisch Gladbach-Bensberg (1959), in St. Martinus in Bedburg-Kaster (1973), in St. Joseph in Dortmund-Nette (1977) oder zuletzt in St. Elisabeth in Leverkusen-Opladen (1992). Der Künstler wurde geschätzt dafür, figürliche Elemente gekonnt mit
Ulrich Henn (1925-2014): Maria Himmelfahrt in Andernach (1994)
Dieser Radleuchter aus der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Andernach am Rhein verbindet die Tradition der romanischen Radleuchter von Hildesheim oder Aachen mit textgenauen Details wie Goldfarbe, Wächterengel, offene Tore, etc. In der Mitte steht das Lamm Gottes auf einer Weltkugel mit einem lateinischen Kreuz. Damit repräsentiert dieses Kunstwerk das
Niederländisches Maria Immaculata aus Elfenbein (um 1520)
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Verehrung Mariens in katholischen Regionen auf einem neuen Höhepunkt angelangt. Ganz besonders war jetzt die Darstellung der Jungfrau mit ihren zahlreichen Symbolen nach der Lauretanischen Litanei anzutreffen, wie das goldene Haus, die weiße Lilie, der Turm Davids oder der Hortus Conclusus. Diese Bildkonzeption
Matthias Hafenreffer (1651-1619), Johann Valentin Andreae (1586-1654): Tempel Ezechielis (1613)
Württemberg war in den Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg ein Zentrum der protestantischen Gelehrsamkeit und der Pseudogelehrsamkeit. Endzeitliches Interesse, befeuert durch Krieg und Hungersnöte, ließ die Menschen immer wieder mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigen, wenngleich auch die offizielle Kirche dem chiliastischen Thema mit Zurückhaltung gegenüber stand. Es war aber möglich,
Bernhard Schagemann (1933-2016): St. Johannes in Bodenmais (1962)
Das beeindruckende, leicht konkav gebogene Glasfenster, entworfen von Bernhard Schagemann (1933-2016), dem früheren Leiter der Zwieseler Glasfachschule, stellt die sieben Siegel aus der Offenbarung des Johannes und das Himmlische Jerusalem zusammen dar. Die Stadt ist mit weißen Toren auf roter Mauer dargestellt. Jeweils drei Tore wurden zusammengefügt und an eine
„Meister des Kremls“: Kreml-Apokalypse (um 1580)
Überaus bekannt bei orthodoxen Gläubigen Russlands ist die sogenannte „Kreml-Apokalypse“, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Moskau entstanden ist. Es handelt sich um eine Ikonostasentafel zum Thema Weltgericht, die mit unterschiedlichen Szenen aus der Apokalypse überzogen ist. Das Himmlische Jerusalem ist auf der insgesamt 185 x 152 Zentimeter
Pforte aus Saint-Paul-Saint-Louis, Paris (1641)
Die römisch-katholische Kirche Saint-Paul-Saint-Louis ist eine in den Jahren 1627 bis 1641 im Jesuitenstil erbaute Pfarrkirche im vierten Arrondissement von Paris. Im Inneren zeigt die Decke der Kapelle Notre-Dame-des-Sept-Douleurs (Kapelle zu den sieben Schmerzen der Jungfrau) verschiedene Symbole der Lauretanischen Litanei, wie den Brunnen, die Lilie, den Marienstern, etc. Eines
Wandmalerei der Abtei Sainte-Marie in Lagrasse (1280-1309)
In Lagrasse in der Region Languedoc-Roussillon sind seit 779 bis heute Mönche unterschiedlicher Ordensrichtungen ansässig. Die Abtei Sainte-Marie wurde als Station des Jakobwegs nach Compostela das erste religiöse Zentrum im Languedoc und schnell sehr wohlhabend, man nannte sie daher auch „die Fette“. Ihre einstige Ausstattung, von der sich wenig erhalten
Wandfresko San Pietro al Monte (um 1050)
Das Himmlische Jerusalem aus der Kirche San Pietro al Monte in einem abgeschiedenen Tal bei der Ortschaft Civate (Provinz Lecco, Lombardei) besitzt die älteste Darstellung dieses Motivs in Italien als Wandmalerei. Selbst die Verwüstungen unter dem Kaiser Friedrich Barbarossa, unter Napoleon und den Weltkriegen hat es so gut wie unbeschadet
Friedrich Mibes (1657-1722): Gebetbuch „Himmlisches Jerusalem“ (1719)
Wie lange die reformatorischen Gegensätze nachwirkten, belegt dieses außergewöhnliche Kunstwerk: 1719 veröffentlichte der Mönch Friedrich Mibes (1657-1722) in Sulzbach (Oberpfalz) ein katholisches Gebetbuch unter dem Titel „Himmlisches Jerusalem Welches Durch die Würckung des Heil. Gebetts starck belagert und durch Macht und Gewalt desselben glücklich erobert wird“. Es beinhaltet eine Beschreibung
Franz Wirth: Apokalypse-Tapisserie in Prüm/Eifel (1918)
Die römisch-katholische Basilika Sankt Salvator in Prüm in der Eifel besitzt eine großformatige Tapisserie zum Thema der Apokalypse. Sie wurde einst vom lokalen Paramentenverein zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums im Jahre 1918 gewidmet. Dieser aus Frauen bestehende Verein stellte diesen Teppich in zehnjähriger Handarbeit nach den Plänen eines Aachener Künstlers
Paulus Krebs (1849-1935): Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen (1907-1913)
Das mittelalterliche Mosaik von Santa Prassede (um 820) in Rom gab die Inspiration und künstlerische Vorlage für das gemalte Chorbogenfeld der Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen bei Rüdesheim im Rheingau. Es ist dort im oberen Abschluss ein Teil der orangefarbenen Stadtmauer zu sehen, die an den Seiten von je zwei
Nikolaus Bette: St. Lucia in Altenaffeln (1991)
Das auf Grundformen reduzierte Fenster „Christus als Siegeslamm im Himmlischen Jerusalem“ ist aus St. Lucia in Altenaffeln, einem Ort im Sauerland. Entworfen wurde es 1993 von Nikolaus Bette (geb. 1934 in Bottrop), für die Ausführung in Opalglas, Blei und Schwarzlot
Max Ingrand (1908-1969): Kolumbarium in Marl-Hüls (1959)
Ein Kolumbarium ist ein Bauwerk auf einem Friedhof, in dem Särge oder auch Urnen aufgebahrt sind, bis zur eigentlichen Trauerfeier oder auch dauerhaft. Man kennt diese Bauten überwiegend aus Bayern und Österreich, wo sie ein fester Bestandteil der Sepukralkultur sind
Paul Weigmann (1923-2009): St. Elisabeth in Leverkusen-Opladen (1992)
Eine gewaltige Porta Coeli hat der Leverkusener Glasmaler Paul Weigmann (1923-2009) auf einem Monumentalfenster aus Antik- und Opalglas sowie Blei in der Rückfront der römisch-katholischen Kirche St. Elisabeth in Leverkusen-Opladen am Rhein geschaffen. Zu dem Künstler hatte man enge Beziehungen,
Ingrid Vetter-Spilker: St. Mariä-Himmelfahrt in Rheinberg-Ossenberg (1991)
Die Werkstatt für Glasmalerei Hein Derix in Kevelaer erhielt am 18. November 1991 den Auftrag, in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Ingrid Vetter-Spilker aus Hamminkeln, das Chorfenster der römisch-katholischen Kirche St. Mariä-Himmelfahrt in Rheinberg-Ossenberg zu fertigen. In der Kirche befanden sich
Paul Weigmann (1923-2009): Herz Jesu in Friedrich-Wilhelms-Hütte (1959)
Der Glasmaler und Zeichner Paul Weigmann (1923-2009) aus Leverkusen verknüpfte im Jahr 1959 in einem Monumentalfenster die Motive der Erde als erlöstes Paradies mit dem Himmlischen Jerusalem. Dieses ist überwiegend in weißen und hellblauen Tönen gestaltet, was an kristalline Strukturen
Himmelspforte in St. Marien in Wesseling (1958)
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als zahlreiche Kirchen neu verglast werden mussten, ist der Künstler namentlich nicht immer bekannt. Dies ist auch der Fall bei der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Wesseling am Niederrhein. Dies ist insofern
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.