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Werner Regner (1920-2008): „Apokalypse: Die Tore des himmlischen Jerusalem“ (1991)

Werner Regners zwei zusammen gehörende, handkolorierte Druckgrafiken „Apokalypse: Die Tore des himmlischen Jerusalem“ sind Aquatinta-Radierungen auf gräulich gefärbten Bütten der Größe 39 x 29 Zentimeter. Thema ist eine überwiegend abstrakte Komposition mit den zwölf Toren des Himmlischen Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes, wobei eine Grafik jeweils mehrere Tore der Stadt zeigt, die als roter Kubus im Raum schwebt. Der Kubus ist umgeben von einer Wolke von überwiegend braunen Punkten, die der Künstler mit einer Bürste aufgesprenkelt hat, um den Lichtglanz oder die Aura um die Stadt anzudeuten. Auf diesem Kubus sind die Tore dann als offene Rundbögen eingezeichnet, wobei sie an den Rändern oben und unten den Kubus teilweise noch überragen. Im unteren Bereich spiegelt sich ein Teil der Stadt, was laut Regner daran erinnert, dass man bereits im Irdischen einen Abglanz des Himmlischen Jerusalem erfahren kann: „Die Transzendenz der zukünftigen Welt wirkt sich auf das Diesseits aus . Wie lässt es sich darstellen: Eine Lösung kann sein, die Tore aus dem Quadrat zu nehmen um anzudeuten, dass ihre Bögen oder Pfeiler hinüberreichen. Unten befinden sich Reste der vergangenen Welt. Was darüber wie ein Schatten aussieht, ist der Glanz der Stadt, welcher nach unten fällt. (…) Es sind Versuche und Skizzen zu dem Verhältnis von Jenseits zu Diesseits, also ein Thema von Verhältnis und Proportion“.
Beide Bilder stammen aus dem Jahr 1991. Es war eine großzügige Schenkung des Künstlers an das Kunstforum Eifel in Gemünd, signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Werner Regners (1920-2008) vielseitiges Kunstschaffen ist noch zu entdecken. Der Künstler wurde 1920 im schlesischen Waldenburg geboren und lebte nach der Vertreibung ab 1953 in Ludwigsburg. Er arbeitet dort über dreißig Jahre als Schloßrestaurator; doch beschäftigte er sich neben Malerei und Zeichenkunst auch mit Mosaiken, Buntglasfenstern, Skulpturen und Schmuck. Die überwiegende Zahl seiner Werke hat mit der christlichen Religion zu tun, Renger selbst gehörte zeitlebens der römisch-katholischen Konfession an.

Werner Regner, in: Heilige Kunst, 23, 1986/87, S. 132-136.
Werner Regner, Köln 1996.

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tags: Druckgrafik, Radierung, Kubus
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