
LETZTER BEITRAG
Freek Aalbers (geb. 1960), Alice Aalbers: Altarfenster in Nijkerk (2007)
Nijkerk ist eine Kleinstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Die dortige reformierte Gemeinde „de Levensbron“ eröffnete im Jahr 1983 einen Neubau, auf dem Gelände Jan Steenhof am südlichen Rand der Stadt. Das Gebäude wurde bereits 2007

Fedor Nikitich Rozhnov: Auferstehungs-Ikone der Mariä-Entschlafens-Kathedrale, Moskau (1699)
Diese Ikone hat wahlweise den Titel „Auferstehung“ oder „Abstieg in die Hölle“. Sie ist im Jahr 1699 von dem Maler Fedor Nikitich Rozhnov in Moskau angefertigt worden, wo sie noch heute nahe dem südlichen Eingang in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale auf dem Kreml aufbewahrt wird. Es gibt eine ganze Gruppe von Ikonen

„Das letzte Gericht“ aus dem Museum der Religionen, St. Petersburg (1862)
Diese Arbeit hat übersetzt den Titel „Das letzte Gericht“, wobei man sich fragt, welche anderen Gerichte es davor gegeben haben mag. Das vergoldete Ölgemälde entstand nach westlichen Vorbildern in Russland; es wird im Museum der Religionen in St. Petersburg aufbewahrt. Über die Herkunft und die Entstehungshintergründe ist ebensowenig bekannt wie

Rybinsk-Ikone aus Russland (um 1820)
Zu sehen ist eine komplette russische Weltgerichtsikone, geschaffen um das Jahr 1820. Sie wird heute im Historischen Architektur- und Kunstmuseum zu Rybinsk aufbewahrt, in der Oblast Jaroslawl nördlich von Moskau. Sie ist dort ein Glanzstück der religiösen Sammlungen und wird kurz „Rybinsk-Ikone“ genannt. Die Malerei befand sich einst in einer

Altgläubigen-Ikone mit Weltgerichts-Darstellung (um 1850)
Um das Jahr 1850 entstand im russischen Zarenreich diese Weltgerichtsikone, die zunächst im Kloster der Altgläubigen von Wojnowo aufgestellt war, einem kleinen Ort in Masuren, heute Polen. Die Altgläubigen waren eine Splittergruppe innerhalb der russisch-orthodoxen Kirche. Ursprünglich wandten sie sich gegen die Reformen des Patriarchen Nikon, der ab 1652 sakrale

Alexei Ivanov Kvashnin: Ikone „Freude der Schöpfung“ (1707)
Der Ausschnitt stammt aus dem unteren Abschnitt einer Ikone mit dem Titel „Freude der Schöpfung“ von Alexei Ivanov Kvashnin aus dem Jahre 1707. Mit „Freude der Schöpfung“ sind natürlich nicht irdische Freuden wie Tanzen oder gutes Essen gemeint, sondern die Aufnahme Mariens in den Himmel. Unter diesem Titel gibt es

Pere Cabanes (?): Jerusalemsmauer aus Santa Ana in Borbotó und Retabel, beide aus Valencia (um 1480)
Jerusalemsbänder, bei denen sich eine Stadtmauer von links nach rechts schiebt und das Bild in einen unteren irdischen und einen oberen himmlischen Bereich teilt, waren im 15. Jahrhundert Mode. Entstanden sind sie in Frankreich in der Mitte des 15. Jahrhunderts bei Darstellungen innerhalb „De Civitate Dei“, etwa MS 1 und

Caritas-Jerusalem aus dem Codex Palatino 25 (1413)
Im Spätmittelalter entstanden auf einmal auch in Italien mehrere Handschriften mit Illustrationen zur „De Civitate Dei“ des Kirchenlehrers Aurelius Augustinus, obwohl diese Schrift zu diesem Zeitpunkt bald eintausend Jahre alt war. Im Gegensatz zu den spätantiken Texten waren jetzt attraktive Miniaturen gefragt. Eine der vielleicht schönsten mittelalterlichen Illustrationen zum Himmlischen

Elisabeth Steineke (1909-2003): Sankt Martini-Gemeinde in Bremen (1960)
Die vormals weißen Fenster der evangelischen Sankt Martini-Gemeinde in Bremen wurden nach dem Wiederaufbau durch farbige ersetzt. Das Martinsfenster im Nordschiff, die acht Fenster im Chor und das sogenannte Hohe Fenster in der Südwand wurden durch die Bremer Künstlerin Elisabeth Steineke (1909-2003) mit handbemaltem Glas gestaltet. Die Themenwahl für den

Jan Provoost (1465-1529): Weltgerichtsaltar (um 1525)
Wollte man im Mittelalter von der Malerei leben, konnte man sich Aufträgen für die beliebten Weltgerichtsaltäre kaum entziehen. Solche gibt es auch von Jan Provoost (auch Provost, 1465-1529), einem flämischen Maler, Kartographen und Ingenieur. Mindestens drei seiner Arbeiten haben sich erhalten. Diese waren vor allem für private Kapellen gedacht, die

Richard Westall (1765-1836): Kupferstich zu „Pilgrim’s Progress“, Ausgabe 1820
Der englische Grafiker, Maler und Illustrator von Porträts, historischen und literarischen Ereignissen Richard Westall (1765-1836) war auch der Zeichenlehrer der späteren Königin Victoria. Bekannt wurde er für seine Porträts von Lord Byron. Weniger bekannt sind seine Illustrationsarbeiten für religiöse, literarische und geschichtliche Werke. 1820, auf dem Höhepunkt seines Schaffens, entwarf

Michael Winkelmann (geb. 1937) und Christoph Winkelmann (geb. 1940): Tabernakel der Pfarrgemeinde Heilige Familie, Bremen (1987)
Der Tabernakel der römisch-katholischen Pfarrgemeinde Heilige Familie in Bremen-Grohn ist als figürlich gestaltete Säule gearbeitet. Er entstand im Jahr 1987, dem Weihejahr des neuen Kirchengebäudes. Entwurf und Guss sind ein Werk des Künstlerpaars Michael (geb. 1937) und Christof (geb. 1940) Winkelmann aus Möhnesee bei Soest. Die Brüder sind bekannt für

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Zwei Glasbahnen aus Herz Jesu in Mayen (2000-2001)
Der Trierer Glasmaler Jakob Schwarzkopf (1926-2001) hat wiederholt das Thema „Himmlisches Jerusalem“ in seinem frühen Schaffen aufgegriffen, stets in römisch-katholischen Kirchen. Noch heute erhalten sind seine Fenster in der Kirche St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen (1956) oder in St. Barbara in Liblar (1967), wo das Himmlische Jerusalem in einer mehr

John W. Barber (1798-1885): Pilgrim’s Progress Ausgabe (1819)
1819 erschien in Hartford (USA) die Ausgabe „The Pilgrim’s Progress, exhibited in a metamorphosis, or a transformation of pictures, for the entertainment and instruction of youth“. Verantwortlich für vier Abbildungen, die alle das Neue Jerusalem thematisieren, war vermutlich J. W. Barber, der damals selbst noch ein Jugendlicher war. John Warner

Kveta Krhánková (geb. 1952): Fresken der Kapelle Sankt Michael in Schwarzenthal (1999-2002)
In Schwarzenthal (Černý Důl) im tschechischen Riesengebirge befindet sich die römisch-katholische Kapelle Sankt Michael. Entstanden war sie im frühen 19. Jahrhundert. Nach langjähriger Verwahrlosung und Verfall wurde sie in mehreren Etappen bis 2003 wieder aufgebaut. Sie wurde dabei mit umfangreichen Malereien zum Thema „Jüngstes Gericht“ in alter Technik, bei der

Zweiwegebild: „Die Wege zum Himmel und zur Hölle“ (1896)
Eine inhaltlich wie formal an Charlotte von Reihlen (1805-1868) angelehnte Arbeit ist ein US-amerikanisches Flugblatt aus dem Jahre 1896. Es erschien bei R. J. Stock in Cincinnati im Bundesstaat Ohio. Der Druck ist in hoher Auflage erschienen; die Farben sind sparsam eingesetzt, um das Blatt kostengünstig zu halten. Der Titel

Karl Heinz Wagner (1925-2019): Grafik „Das neue Jerusalem“ (1971)
Karl Heinz Wagner (1925-2019) war ein noch wenig bekannter Künstler, dessen Biographie daher einmal näher vorgestellt werden soll: Er wurde 1925 in Komotau (Sudetenland) geboren und erlernte bei den Kirchenmalern Brüder Hennlich die Mal- und Zeichenkunst. Nach der Vertreibung 1946

Meister des Otto van Moerdrecht: Gebetbuch (um 1420)
Als Moerdrecht-Meister oder Meister des Otto van Moerdrecht (niederl. Meester van Otto van Moerdrecht) wird ein mittelalterlicher Buchmaler bezeichnet, der etwa von 1420 bis 1430 in den nördlichen Niederlanden tätig war und dort nachgewiesen ist. Eines seiner Werke ist ein

Giacomo Gaggini (1517-1598): Maria-Immaculata-Darstellung aus der Chiesa Madre in Ficarra (1576)
Im Jahre 1576 wurde die römisch-katholische Kirche zur Mutter in Ficarra (Provinz Messina auf Sizilien) mit einer Maria-Immaculata-Darstellung verschönert, was damals in Italien modernes und innovatives Bildthema war. Anlass für die Themenwahl war vermutlich der Name der Kirche, der sich

Paul Saint, William C. Ressler: Zweiwegebild „The Bridge“ (ab 1950er Jahre)
Das Bildmotiv „The Bridge“, welches auch unter der Bezeichnung „Cross to Salvation“ bekannt ist, schuf wohl in den 1950er Jahren der Künstler Paul Saint. Es befindet sich heute in Birmingham in einer Privatsammlung. Auf dem Bild sind bei dieser frühesten

Trammeraltar (um 1460)
Der sogenannte Trammeraltar ist ein sakrales Kunstwerk der Zeit um 1460. Seinem Namen nach stammt er aus einer Kapelle in Tramm (Lauenburg), wo er viele Jahrhunderte betrachtet werden konnte. Später im 19. Jahrhundert, als ungefragt kirchliche Kunstgegenstände von Museen eingesammelt

Agnes Mann (1907-1994): Glaswerk aus dem Marianum in Fulda (1983)
Agnes Mann war eine Künstlerin (1907-1994), die mehr als fünfzig Jahre in der Rhön gelebt hat und in der Region sowie darüber hinaus mit vielen Kunstwerken in Schulen, Wohnbauten sowie Sakralräumen präsent ist, etwa in der Kapelle des Krankenhauses Fulda,
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.