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Vita des Heiligen Basilius (1768)

Überraschend muten diese drei Tuschezeichnungen an, die in Russland entstanden sind. Man findet sie im letzte Viertel einer Lebensgeschichte über den Heiligen Basilius (um 330 – 379). Der Asket, spätantike Bischof und Kirchenlehrer Basilius von Caesarea war schon zu Lebzeiten als Basilius der Große bekannt, zusammen mit Gregor von Nazianz und dem Johannes Chrysostomos ist er einer der heiligen drei Hierarchen, die vor allem in der Ostkirche Beachtung und Verehrung erfuhren (die Basilius-Kathedrale ist ihm zu Ehren benannt). Das Blatt 103 der Signatur F.98 Nr. 241 aus der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau zeigt eine Himmelspforte in schwungvollen Formen und pastellfarbenen Tönen, überwiegend Grün und Rot. Zwei Engel sind damit beschäftigt, die schweren Türen nach außen zu öffnen, weitere Engel schweben über der Pforte. Wie üblich, steht auch diese Himmelspforte auf einem blauen Wolkenband.

Eine Seite weiter haben die beiden Engel offensichtlich Erfolg gehabt. Die Pforte, im wesentlichen äußerlich unverändert, ist nun geöffnet. Von unten leiten Engel Heilige in die Stadt, an erster Stelle selbstverständlich Maria.


Abschließend zeigt Blatt 111 eine Weltgerichtskonzeption. Der untere Ausschnitt stellt links das Himmlische Jerusalem einem Hölleschlund rechts gegenüber. Die Pforte ist hier anders dargestellt als in den zwei Zeichnungen zuvor, in reduzierten geometrischen Formen, gänzlich in Rottönen gehalten, mit einer angrenzenden Stadtmauer rechts. Die Pfortenöffnung scheint unfertig, auch fehlen bei manchen der Figuren die Gesichter, wie überhaupt viele Illustrationen dieser Ausgabe, die alle der gleiche Illustrator angefertigt hat, unvollständig sind.

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tags: Basilius der Große, Tuschezeichnung, Weltgericht, Himmelspforte, Russland, Barock, Russische Staatsbibliothek Moskau
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