LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Emil Wachter (1921-2012): Grisaille-Fenster aus St. Georg in Wyhlen (1987)
Ein Fenster von Emil Wachter (1921-2012) findet man auf der rechten Seite in der römisch-katholischen Kirche St. Georg in Wyhlen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Basel an der schweizerischen Grenze. Es wurde nach Abschluss der Kirchenrenovierung 1987 von der Firma Isele in Freiburg gefertigt. Wachter hatte schon zwanzig Jahre zuvor eine
Nikolaus Bette: Marienkapelle in Verl (um 1998)
Kennt man die etwa zehn Buntglasfenster von Nikolaus Bette (geb. 1934) mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem, dann würde man kaum vermuten, dass auch dieses Glasfenster von dem gleichen Künstler aus Bottrop stammt. Ungewöhnlich für seine Arbeiten sind hier die drei Wellen oder Wogen, die das Fenster horizontal strukturieren und auch
Robert Temple Ayres (1913-2012): „Golden Treasury of Bible Stories“ (1954)
1954 erschien in Washington die „Golden Treasury of Bible Stories“, posthum herausgegeben aus dem Nachlass von Arthur Witefield Spalding (1877-1953), einem Siebenten-Tags-Adventisten. Zahlreiche Künstler waren eingeladen, sich an dem üppig bebilderten Band zu beteiligen. Einer von ihnen, der US-Amerikaner Robert Temple Ayres (1913-2012), war für die Bebilderung der Apokalypse zuständig
Zweiwegebild von Christian K. Witmyer (um 1890)
Das klassische Zweiwegebild war vor allem in der Volkskunst des 19. Jahrhunderts beliebt, der Aufbau ist fast immer gleich: ein Mensch muss sich entscheiden: geht er den angenehmen Weg, den viele einschlagen, wird er in der Hölle landen. Beschreitet er aber den einsamen Pfad nach oben, wird es mühsam und
Gemälde von Henry Dawson (1811-1878) (1854)
Als Autodidakt, der keine Professur innehielt und in keine Akademie gewählt wurde, hat die Kunstgeschichte sich für den britischen Maler Henry Dawson (1811-1878) nie ernsthaft interessiert. Dawson war von den Arbeiten des englischen Apokalypsemeisters John Martin (1789-1854) begeistert, was vielleicht sein Verhängnis war, denn er trat aus dem Schatten seines
Laszlo Najmanyi (1946-2020): Map of New Jerusalem (1979/1982)
1979 begann das Projekt „The map of New Jerusalem“, das sich bis zum 12. Dezember 1982 hinzog und 1.440 Arbeitstage beanspruchte. Oben ist eine Entwurfszeichnung (Toronto) zu sehen und unten die fertige „map of New Jerusalem“ der Gruppe SPIONS. Maßgeblich Beteiligter, auch als Ideengeber, war „108 AM“ aus Ungarn. Fiktiver
Ernst Strom (1929-2019): Wandbild in „Zum kostbaren Blut Christi“ in Vaterstetten (1995)
Das von Ernst Strom (1929-2019) aus Vaterstetten gestaltete Wandbild zeigt in freier Interpretation die Frontalansicht einer aufragenden, vieltürmigen Stadt. Die Häuser, Türme, Mauern und Tore sind auf einfache, geometrische Grundformen reduziert, wie man es von Kunstwerken der 1970er Jahre her kennt. Die leuchtenden, goldgelben und orangen Farben sollen etwas von
Oskar Koller (1925-2004): Altarwand in der Liborius-Wagner-Kirche, Kahl am Main (1987)
Laut Datierung am Objekt wurde 1987 vom dem Maler und Grafiker Oskar Koller (1925-2004) aus Erlangen ein farbenfrohes Altarbild gestaltet, mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“. Es symbolisiert diesen Gegenstand überwiegend abstrakt, angelehnt an die Beschreibung in der Johannesoffenbarung. Entstanden ist es zu einer Zeit, als Koller auch andere sakrale Kunstwerke
Alfred D. Sandstrom (2000)
Alfred D. Sandstroms Vater war Swedenborgianer, bei welchen das mystische Jerusalem eine hervorgehobene Rolle spielt. Ihm zu Ehren ist dieses Bild geschaffen worden. Sein Sohn wurde in Schweden geboren, zog aber mit 17 Jahren in die USA, wo er erst die Bryn Athyn Academy bei Philadelphia besuchte, wo die General
Valentin Peter Feuerstein (1917-2000): Fenster aus St. Jakobus zu Unterkirnach (1990)
St. Jakobus ist eine römisch-katholische Kirche aus dem Jahr 1907 in Unterkirnach im südliche Baden, Tief im Schwarzwald gelegen. Nach Kriegszerstörungen hatte man im Kirchenschiff lediglich eine Notverglasung. Nachdem zunächst die Chorfenster durch Maximilian Bartosz (1913-2000) erneuert wurden, konnte und wollte man sich Ende der 1980er Jahre kunstvolle oder kunstvollere
Jobst Weniger: Weltgericht in der Magdalenenkapelle in Hall (1466)
Eine umfassende komplexe Gerichtsdarstellung aus dem Jahr 1466 findet man als Fresko in der Magdalenenkapelle in Hall (Tirol). Diese ehemalige Friedhofskapelle bildet heute nur noch einen Appendix an der südöstlichen Ecke der Pfarrkirche St. Nikolaus in Hall und ist dennoch die älteste Kirche der österreichischen Stadt. Eine überregional bekannte Sehenswürdigkeit
Silvia Vanossi Este: Gemälde „Das Neue Jerusalem“ (1998-2005)
Zu sehen ist eine Stadt, die an den französischen Ort Le Mont Saint Michel erinnert, vor allem auch durch die tiefblauen Lichtspiegelungen im Vordergrund, die an Wasser denken lassen. Das Ölbild „La Nuova Gerusalemme“ („Das Neue Jerusalem“) lässt jedoch keinen Zweifel, dass es sich wohl eher um Wolken handelt, zwischen
Jacques Gassmann: Ölgemälde der Augustinerkirche Würzburg (2011)
Die Würzburger Augustinerkirche wurde 2010/11 unter Prior Peter Reinl und dem Bau- und Kunstreferent der Diözese, Jürgen Lenssen (geb. 1947), für fast zwei Millionen Euro komplett umgebaut, obwohl dies baulich wie künstlerisch überhaupt nicht notwendig gewesen war und gegen Protest der ansässigen Bevölkerung durchgesetzt wurde. Überflüssig empfundener Schmuck und Gold
Fresko aus St. Elisabeth in Steinbach (um 1300)
Das Motiv „Torszenen“ hat sich im deutschsprachigen Raum nicht nur als Gemälde erhalten, sondern auch als Fresken in Kirchen. Nur wenige Beispiele aus dem frühen oder hohen Mittelalter haben in Deutschland – im Gegensatz etwa zu England, Frankreich oder Italien – die vielen Kriege und Bilderstürme überstanden. Man findet es
Gerichtsfresko der St. Andreas-Kirche in Riede (1350-1370)
Die Fresken der St. Andreas-Kirche in Riede sind die ältesten in der ehemaligen Grafschaft Hoya, sie sind noch kurz vor den Arbeiten in Schwaföden, Scholen, Südwalde und Marklohe entstanden. Sie wurden nicht von Handwerkern, sondern von einem Meister entworfen, der in der Lage war, eine eigenständige Komposition zu erarbeiten: Die
Pauls Valley Church (um 1998)
Die kleine, neu erbaute Adventistenkirche von Pauls Valley in Oklahoma wurde um das Jahr 1998 mit einem Fenster ausgestattet. Der Künstler ist leider nicht bekannt, jedoch die Person, die dieses Fenster stiftete: Era P. Cross (1918-2004). Die Art der Darstellung
St Matthew in Flint (um 1926)
In der römisch-katholischen Kirche St Matthew in Flint im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan wird das Himmlische Jerusalem in einer Civitas-Dei-Darstellung repräsentiert, angelehnt an mittelalterliche Vorbilder. Dieses Fenster wurde um 1926 in die im Jahr 1911 erbaute Kirche nachträglich eingesetzt. Der ausführende
Raymond Mirande (1932-1997): Kapelle Notre-Dame des Flots (1967)
Beim Umbau der Kapelle Notre-Dame des Flots in Lacanau-Océan (Region Nouvelle-Aquitaine) wurden im Jahr 1967 mobile Glasstellwände von Raymond Mirande (1932-1997) vor die Altarwände gestellt. Es sind überwiegend abstrakte Arbeiten, die von Form und den typischen Farben der 1970er Jahre,
Tenold Peterson: First Methodist Church in Junction City (1985)
Eines der bedeutendsten Kunstwerke der weltweiten Methodistenkirche befindet sich in der First United Methodist Church in Junction City im Bundesstaat Oregon, USA. Es sind sieben Glasfenster, angelehnt an den Stil des Art Deco zu Beginn des 20. Jahrhunderts, etwa an
Max von Mühlenen (1903-1971): Kirche zu Alblingen (1973)
Das Fenster in der reformierten Kirche zu Alblingen im schweizerischen Kanton Bern erinnert an die irdische Pilgerschaft in Richtung des neuen, himmlischen Jerusalem. Auf dem Südfenster sieht man eine übergroße Figur, die Christus oder einen heiligen Pilger darstellen kann. Neben
Cesarina Giordani (1919-2007): Kirche Nostro Signore Gesù Cristo Divino Maestro in Rom (1970)
Die moderne römisch-katholische Titelkirche Nostro Signore Gesù Cristo Divino Maestro („Unser Herr und göttlicher Meister Jesu Christus“) in einem Vorort von Rom besitzt ein Oberlicht als mittig eingebrachte Lichtlaterne mit Glasfensterreihen, die jeweils in vier Gruppen zusammengefasst sind. Die Fenster
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.