
Schwarzaugenmeister: Bibelausgabe MS 11 (um 1495)

Schwarzaugenmeister: Utrechter Stundenbuch MS S.1 Morgan (um 1495)

LETZTER BEITRAG
Schwarzaugenmeister: Bibelausgabe MS 11 (um 1495)
Der Schwarzaugenmeister (bzw. sein Umkreis) ist bekannt für Weltgerichtsdarstellungen, die die Werkstatt dieses Meisters anscheinen in Serie verließen. Diese Fassung wird einige Jahre später als Codex 1117, MS S.1 Morgan und KB 76 G 9,

Georg Steyger (1564-1638): Kanzel in Wolfenbüttel (1623)
Die evangelische Marienkirche in Wolfenbüttel besitzt einen kostbaren Schnitzaltar aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Kirche ist von herausragender Bedeutung, denn sie ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau Deutschlands. Die Kirche wird auch als Hauptkirche oder Beatae Mariae Virginis (kurz: BMV, heilige Jungfrau Maria) bezeichnet und wurde von Herzog

Tympanon von Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay (1140-1152)
Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay (Burgund) ist einer der bedeutendsten Sakralbauten des 12. Jahrhunderts in ganz Frankreich. 1979 wurde die Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, und 1998 erneut als Teil des Weltkulturerbes „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet. Ausschlaggebend war stets der hervorragende Skulpturenschmuck des Gebäudes.Im Anschluss an den Narthex des Gebäudes entstand in Vézelay

Tympanon von Notre Dame, Paris (um 1180)
Aus dem 12. Jahrhundert stammt das Gerichts-Tympanon von Notre Dame zu Paris (viertes Arrondissement) am mittigen Portal der Westfassade. Es zählt zu den bedeutendsten Portalgestaltungen des Mittelalters und ist überaus bekannt, obwohl es in den Jahrhunderten später kaum einmal kopiert wurde. Bei Notre Dame zu Paris findet man einen ganz

Himmelspforte aus Survilliers (1864)
Dieses Bleiglasfenster von vermutlich 1864 ist in der römisch-katholischen Kirche Saint-Martin in Survilliers zu finden, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Survilliers ist eine Gemeinde bei Luzarches im Departement Val-d’Oise in der Region Île de France. Paris ist südlich etwa zwanzig Kilometer entfernt, und dort wurden die Fenster entworfen und

Brunnen aus Saint Michel de Grandmont (1175-1200)
Brunnen eignen sich durchaus zur Präsentation des Himmlischen Jerusalem – dennoch sind die Beispiele rar, eigentlich sehr rar, denn es gibt aus späterer Zeit allein den Stadtbrunnen in Kitzingen. Erhalten hat sich aus dem Mittelalter ein Brunnen einer Fontäne, die ein französisches Kloster im Languedoc zierte. Vermutlich befand sich der

Kapitell von Saint Austremoine in Issoire (um 1160)
Signifikat häufiger findet sich das Motiv des Himmlischen Jerusalem bei mittelalterlichen Klosterbauten der Benediktinermönche, die zu diesem Bildmotiv eine besondere Affinität entwickelten. Dies zeigt sich auch bei der ehemaligen Benediktinerabteikirche Saint Austremoine in der französischen Stadt Issoire (Département Puy-de-Dôme, Auvergne). Dort tragen acht Schmucksäulen die Decke des Chorbereichs. Die (von

Epitaph des Hermann Schedel (um 1485)
Das Detail stammt von der linken Seite einer Darstellung eines Weltgerichts, welches um 1485 in Nürnberg (Mittelfranken) geschaffen wurde. Zu sehen ist eine gotische Himmelspforte, in die Petrus wenige Gerettete weist. Die schmale Pforte weist gotische Stilelemente auf. Ihre Tür oder Türflügel sind nicht zu sehen, denn sie ist übervoll

Köpenicker Kabinettschränkchen (um 1650)
Eine besondere Pretiose bezüglich des Neuen Jerusalem wird heute im Berliner Kunstgewerbemuseum in Schloss Köpenick aufbewahrt (Inventarnummer O-1985,12), welches wiederum zu den Staatliche Museen zu Berlin gehört. Es handelt sich um einen um 1650 hergestellten kleinen Kabinettschrank aus Elfenbein. Von diesem haben sich weltweit noch oder immerhin circa zehn Exemplare

Abteikirche von Conques (1107-1125)
Zwischen den Jahren 1107 und 1125 entstand das Tympanon der Kirche Saint Foy von Conques. Dabei handelt es sich um eine prosperierende Abtei im Département Aveyron in der Region Okzitanien. Gezeigt wird auf dem Tympanon das Weltgericht bzw. das Jüngste Gericht. Diese Darstellung findet sich, wie im Mittelalter üblich, am

Schottischer Grabstein (17. Jh.)
Grabsteine wurden seit alters her gerne dafür verwendet, das Himmlische Jerusalem künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Das Mittelalter kennt ganze komplexe Grabanlagen als Himmlisches Jerusalem, in der Renaissance wird das Thema auf prächtigen Epitaphen zur Darstellung gebracht. Gerade aus dem 17. Jahrhundert gibt es dann aber nur wenige Beispiele, da

Steinmetzbetrieb Norbert Schlick: Grabsteine (ab 2000)
Grabsteine eignen sich hervorragend zur Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Schon aus der Antike kennen wir Beispiele (Stilicho-Sarkophag), und seitdem reißt diese Traditionslinie nicht mehr ab. Während in früheren Jahrhunderten ein Grabstein oder Epitaph mit einer künstlerischen Darstellung wenigen wohlhabenden Geistlichen, Adeligen und später auch Bürgern vorbehalten blieb, sind seit dem

Weltgericht aus Holz aus Vesene (1475-1500)
Darstellungen des Himmlischen Jerusalem aus Holz haben Seltenheitswert. Im Mittelalter muss es sie öfters gegeben haben, denn solche Schnitzereien waren schneller und preiswerter anzufertigen als Kunstwerke aus Sandstein oder Marmor. Allerdings haben nur sehr wenige solcher Holzkunstwerke die Feuersbrünste und Holzwurmattacken der Jahrhunderte überlebt. Eines ist das Weltgericht aus Vesene.

Tympanon der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg (14. Jh.)
Die Kathedrale St. Nikolaus (Cathédrale Saint-Nicolas) in Freiburg ist der Sitz des römisch-katholischen Bistums von Lausanne, Genf und Freiburg in der Schweiz. Dieses Bistum trägt das Patrozinium des heiligen Nikolaus, der auch, in Farbe gefasst, auf dem Tympanon des Haupteingangs gut zu erkennen ist. Petrus ist die einzige Figur, die

Taufbecken aus Redecilla del Camino (12. Jh.)
Es ist gut nachvollziehbar, weshalb gerade bei Taufbecken das Himmlische Jerusalem thematisiert werden konnte: Mit dem Akt der Taufe wurde ein Neugeborenes Mitglied der irdischen Gemeinde und gleichzeitig der überirdischen Heilsgemeinde, also Bürger des Himmlischen Jerusalem.Eines der ältesten erhaltenen Taufbecken findet sich in Redecilla del Camino (Kastilien), etwa gleichalt ist

Tympanon der Kirche Notre-Dame-du-Pré in Donzy (12. Jh.)
Das Tympanon ist Teil des Eingangsbereiches einer Kirche. Hier sind Tordarstellungen also rückverweisende Selbstbezüge: Das aufgemalte oder eingemeißelte Tor thematisiert sich selbst. Es lag nahe, bei Kircheneingängen das Thema des Himmlischen Jerusalem aufzunehmen, da ja Gotteshäuser als Miniaturen oder Vorwegnahmen des Himmlischen Jerusalem gesehen werden konnten. Solche Darstellungen, ganz überwiegend

Ikonentyp „Die zweite und schreckliche Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus“ (18. Jh. und 19. Jh.)
Diese Weltgerichts-Ikone entstand in Russland im 18. Jahrhundert und wurde oftmals kopiert. Ihre (hier nicht abgebildete) Überschrift lautet auf Deutsch: „Die zweite und schreckliche Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus, zu richten die Lebenden und Toten“, wie es in der Johannesoffenbarung
Ikonen mit Arkadenjerusalem aus Russland (ab ca. 1750)
Vom 18. bis zum 19. Jahrhundert war es populär, auf russischen Ikonen das Himmlische Jerusalem in Form mehrerer Arkaden darzustellen – eine alte Darstellungsform, die sich vermutlich auf frühmittelalterlichen Fresken in Benediktinerklöstern herausgebildet hatte. Diese Arkaden ziehen sich bei Ikonen

Ukrainische Weltgerichts-Ikone (16. Jh.)
Wie auf osteuropäischen Weltgerichtsikonen aus der Frühen Neuzeit üblich, ist das Himmlische Jerusalem auch auf dieser Ikone in der Ecke ganz oben links eingefügt. Hier ist es eine Darstellung als burgenartige Anlage sowie einem schmalen, fast schwarzem Tor. Die annähernd

Ukrainische Weltgerichtsikone (1450-1500)
Diese ukrainische Gerichtsikone kommt aus der orthodoxen Kirche in Vanivka (Weglówka); entstanden ist sie in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Bau gilt als ein Denkmal der hohen künstlerischen Leistungen der ukrainischen sakralen Kunst, die einst von tiefer Spiritualität

„Die Jungfrau der unvergänglichen Rose mit den Heiligen St. Georg und St. Demetrius“ (1754)
Die Darstellung der Maria Immaculata mit einer stehenden Marienfigur in der Mitte, die von verschiedenen Mariensymbolen umgeben ist, geht eigentlich auf die Westkirche zurück. Dort entstand in Frankreich im Spätmittelalter die Bildkomposition nach der Lauretanischen Litanei und wurde bald zu

Arkadenjerusalem aus Russland (um 1675)
Das Geschichts- und Kunstmuseum in Serpuchow, eine russische Großstadt etwa fünfzig Kilometer südlich von Moskau, besitzt eine gewaltige Ikone der Maße 180 x 145 Zentimeter (Inventarnummer 13653/3.25). Diese ist um das Jahr 1675 in Nordrussland entstanden, im Umkreis der Altgläubigen.
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


