
Kollektenbehälter für die Kollekte aus Höchstetten (1678)

Moskauer Apokalypsemauskript der Altgläubigen (um 1880)

Margret Savelsberg: Postkarte „Glückliches Neujahr“ (um 1935)
LETZTER BEITRAG
Kollektenbehälter für die Kollekte aus Höchstetten (1678)
Eine echte Rarität sind zwei Behälter aus dem 17, Jahrhundert, in denen einst die Kollekte gesammelt wurde. Für diese gibt es je nach Region verschiedene Bezeichnungen: Klingelbeutel, Kingelkasten, Opferstock, Kollektenbox, Bedel, Almosenbrett, Bettelbrett oder Sammelbrett.

Boëtius à Bolswert (um 1585-1633): Kupferstich „Pia desideria“ (1624) und Gemälde aus der Kirche Katharinenheerd (um 1650)
Die pietistische Schrift „Pia desideria“ des Hermannus Hugo, gedruckt 1624 in Antwerpen gilt als eines der erfolgreichsten Bücher des gesamten 17. Jahrhunderts, bislang wurden 49 Reprints und 90 Übersetzungen ausfindig gemacht. Als Illustrator konnte Boëtius à Bolswert (um 1585-1633) gewonnen werden, der eng mit dem Maler Rubens zusammenarbeitete. Für die

Otto Veen (Vaenius) (1556-1629): „Amoris divini emblemata“ (1615) und Kopie (1724)
Dieser Kupferstich entstammt der Ausgabe „Amoris divini emblemata“, welche ein gewisser „Vaenius“ 1615 als religiöses Gegenstück zu seinen säkularen Erotikemblemen („Amorum Emblemata“, 1608) herausgab, um seinen Ruf wiederherzustellen oder sein Gewissen zu beruhigen. Dieser Vaenius (Otto Veen, 1556-1629) ist heute höchstens noch bekannt als Lehrer von Rubens, war seinerzeit aber

Meister Thomas von Villach: Fresken in Villach (um 1450)
Der „Meister Thomas von Villach“ ist der vielleicht bedeutendste Vertreter der Gotik bei Wandmalereien in der Alpenregion. Italienische Einflüsse auf seinen Wandfresken und Tafelbildern werden immer wieder diskutiert, ob er aber selbst Italien bereiste, ist ungewiss. Gesichert ist, dass er in Villach seine Werkstatt hatte. Neben einer Wandmalerei mit der

Ludwig Richard Conradi (1856-1939): „Der Dienst der Engel“ (1920)
Dargestellt sind hier im Bildmittelpunkt „Erlöste“ um Jesus Christus vor dem Himmlischen Jerusalem, das von den ewig Früchte tragenden Bäumen gänzlich eingerahmt ist. Die eigentliche Stadt erhebt sich im Hintergrund, man erkennt hohe, kahle Mauern, dahinter zahlreiche Bauten.Die einfarbige Zeichnung trägt noch Züge des Jugendstils und findet sich auf der

Wandmalereien des Doms von Gurk, Kärnten (um 1265)
Die Fresken im ersten Stock der Westempore der Bischofskapelle von Gurk gehören zu den wertvollsten und bekanntesten Wandmalereien Österreichs. Wer diese Malereien ausführte ist unbekannt, und so spricht man von einem „Meister von Gurk“, der auch die Malereien im nahegelegenen Sankt Marein bei Neumarkt ausgeführt hat. An der Stelle der

Adolf Valentin Saile (1905-1994): evangelische Kirche in Nehren (1963)
Der Glaskünstler Adolf Valentin Saile (1905-1994) war in Württemberg eine Institution, zahlreiche Glasarbeiten für Kirchen und Kapellen sind nach 1945 in seiner Stuttgarter Werkstatt geschaffen worden. Meist geschah dies in Zusammenarbeit mit anerkannten Künstlern oder mit Talenten, die hier ihre Ausbildung absolvierten. Saile war einer der Glasmaler der Nachkriegszeit, der

Frederick Rhead (1856-1933): Illustration zu John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1898
Die Zahl der Ausgaben von John Bunyans im angloamerikanischen Raum überaus erfolgreichem Erfolgsroman „The Pilgrim’s Progress, from this world to that which is to come“ ist schier unüberschaubar. 1898 erschien mit Hilfe der Anglikaner in den USA eine opulente Prachtausgabe, an der renommierte Illustratoren wie George Woolliscroft (1855-1920), Louis Rhead

Weltgericht aus Santa Maria del Tiglio in Gravedona (1300-1350)
Die römisch-katholische Kirche Santa Maria del Tiglio befindet sich in Gravedona, einer italienischen Ortschaft in der Provinz Como in der Lombardei. Die mittelalterliche Kirche besitzt ein prächtiges Wandfresko mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts. Es zählt zu den ältesten Fresken dieser Kirche und soll in der ersten Hälfte des 14.

Enzo Pezzi: Italienisches Jerusalems-Kunstwerk in Ravenna (2000-2003)
Speyer und Ravenna (Emilia-Romagna) sind Partnerstädte. So entstand in enger Zusammenarbeit beider Städte der Giardino Speyer, also der Speyer-Garten, in der Viale Farini in Ravenna. Nach umfangreichen gärtnerischen Erneuerungsmaßnahmen sollte dieser ein Ort der Ruhe und Kontemplation in der belebten historischen Altstadt sein. Finanziert wurden die Umgestaltungsmaßnahmen im Giardino Speyer

Jerusalems-Illustrationen aus der Zeitschrift „Youth’s Instructor“ (ab 1895)
Wie jede Religionsgemeinschaft versuchten selbstverständlich auch die Adventisten, bereits der Jugend ihre Vorstellungen vom Weltenende bekannt zu machen, auch in bildlicher Form. Das populärste Medium war hier um 1900 der „Youth’s Instructor“ aus Battle Creek (Michigan). Die Ausgabe vom 31. Januar 1895 zeigte als Titelvignette eine Himmelspforte, die auch in

Calvin P.(orter) Bollman (1853-1943): Illustration aus „Youth’s Instructor“ (1923)
In Nachfolge einer Lehrtafel aus dem Jahr 1904, welche Pedro Lemos (1882-1954) angefertigt hatte, wurde zwanzig Jahre später eine künstlerische Überarbeitung vorgenommen. Solche Lehrtafeln, Zeitleisten oder Zeitstrahle waren auf einmal beliebt; neben den Adventisten, die diese pädagogische Darstellungsform gerne nutzten, gab es solches bald auch in evangelikalen Kreisen und bei

Barbarossaleuchter aus dem Aachener Dom (1165-1170)
In der zentralen Kuppel des Aachener Doms hängt der heute bekannteste Radleuchter, der sogenannte Barbarossaleuchter (1165/70). Die Kuppel des Doms hat eine oktogonale Grundform, was mit den acht Kreissegmenten des Leuchters korrespondiert. Befindet man sich direkt unter dem Leuchter, hat man einen freien Blick auf die Mosaikarbeiten der Kuppelinnenseite mit

Hans Günther Schmidt: Betonglasfenster in St. Johannes Evangelist in Mainz (1968)
St. Johannes Evangelist heißt die römisch-katholische Kirche im Mainzer Ortsteil Münchfeld, die dem Evangelisten Johannes geweiht ist. Sie wurde in Stahlbeton und Glas im Jahr 1968 unter dem Pfarrer Hans Brantzen (Gemeindepfarrer von 1964-1979) fertiggestellt. Auch die Fenster, wie der gesamte Neubau, sind im damaligen Brutalismus-Stil gehalten und zeigen vor

Philippe Thomassin (1562-1622): „Jüngstes Gericht“ (1606), Kopie (1772)
Philippe Thomassin schuf einen umfangreichen Kupferstich zum Thema „Jüngstes Gericht“. Das Himmlische Jerusalem, gestaltet als turmähnliche Himmelspforte oder Rundtorturm, ist davon lediglich ein kleiner Ausschnitt auf der linken Seite. Philippe Thomassin (1562-1622) stammt zwar aus Frankreich, arbeitete aber als Grafiker und Kupferstecher für die römisch-katholische Kirche im Vatikan. Dort ist

Friedrich Eberhard Collin (1684-1727): „Gewaltiges Eindringen ins Reich Gottes“ (1722)
1722 erschien in Frankfurt am Main im Verlag Wolfgang Christoph Multz das Werk „Gewaltiges Eindringen ins Reich Gottes“, ausgestattet mit einer Vorrede von Johann Georg Pritius (1662-1732). Den eigentlichen Hauptteil steuerte aber Friedrich Eberhard Collin bei, Pädagoge und Hofprediger aus Lobenstein in Thüringen. Collin (1684-1727) war lutherischer Pietist, der die

Joachim Klos (1931-2007): Fensterzyklus aus der St. Markus-Kirche in Bedburg-Hau (1968)
Nach langwieriger Diskussion, ob man eine historische oder eine moderne Glasmalerei für die Kirche wählen sollte, entschied eine Enkelin Adenauers wortwörtlich: „Wir nehmen den Klos“. So wurde es dann auch umgesetzt. Im Jahr 1968 wurden nach dreijähriger Bauzeit die neuen

Helga Hein-Guardian (1937-2012): Altarbild in Gießen (1990)
Seit dem Osterfest 1990 schmücken insgesamt drei Altarbilder der Aschaffenburger Künstlerin Helga Hein-Guardian (1937-2012) den Gottesdienstraum der Evangelischen Thomasgemeinde in Gießen (Hessen). Die drei Batiken sollen den Blick der Betrachter auf das Zentrum des Glaubens richten. Das rechte Bild thematisiert

Heidi Bayer-Wech (1943-2024): Tabernakel der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München (1992)
Im Jahr 1992 entstand der Tabernakel „Himmlisches Jerusalem“ für den Andachtsraum in der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München-Nymphenburg. Das Werk in den Maßen 175 x 175 Zentimeter stammt von der Künstlerin Heidi Bayer-Wech (1943-2024) aus Bruckmühl-Heufeld (Landkreis Rosenheim), die

Hieronymus Bosch (um 1450-1516): Tischplatte (1480-1500)
Im Madrider Prado-Museum befindet sich ein komplexes Werk, welches auf den Entstehungszeitraum von 1480 bis 1500 eingegrenzt werden kann und dem holländischen Maler Hieronymus Bosch (um 1450-1516) zugeschrieben wird. Auf der linken Seite marschieren vier Gerettete in das Himmlische Jerusalem,

Alfred Wickenburg (1885-1978): St. Michaels-Kapelle im Schloss Seggau (1961)
Das Glasfenster mit dem Titel „Lamm Gottes und Himmlisches Jerusalem“ besteht aus zwei Teilen. Oben hat der Künstler ein weißes Tier gesetzt, mit dem Kopf direkt vor dem rotfarbenen Buch des Lebens. Der Kopf mit roten Augen trägt eindeutig die

Louis Emile Manche (1908-1982): Fenster aus der Kirche Johannes des Täufers zu Mijdrecht-Wilnis (1951-1955)
Die neogotische Johannes de Doperkerk, oder zu Deutsch die Kirche Johannes des Täufers befindet sich auf dem Land in Mijdrecht-Wilnis südlich von Amsterdam. In die römisch-katholische Kirche wurden auf beiden Seiten des Schiffs, des Querschiffs und der Taufkapelle zwischen 1951
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.



