LETZTER BEITRAG

Erich Horndasch (1926-2010): Wandgemälde in Landsberg am Lech (1952)

Was aussieht wie ein Designteller der 1950er Jahre ist in Wirklichkeit ein Wandgemälde. Es findet sich in der evangelischen Christuskirche und dem Gemeindezentrum in Landsberg am Lech in Oberbayern. Die Christuskirche wurde als Jugendstilkirche unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg erbaut. 1952 kam es unter Pfarrer Siegfried Müller zu umfangreichen Renovierungsarbeiten,

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Hans Holbein d. Ä. (1465-1524): Fenster aus dem Eichstätter Dom (1502)

Das Mortuarium (mittelalterliche Grablege) des römisch-katholischen Doms zu Eichstätt (Oberbayern) birgt zehn Maßwerkfenster, davon fünf mit Farbglasbildern, vier auf der Ost- und eines davon auf der Südseite. Ein Fenster passt genau zur der heutigen Verwendung der Halle als Grabanlage geistlicher Repräsentanten des Bistums. Es zeigt eine Darstellung des Weltgerichts, an

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John Bunyans „Pilgrim’s Progress“ als Spiel (1957)

Der christliche Erfolgsroman „Pilgrim’s Progress“ hat im Laufe der Jahrhunderte die erstaunlichsten Verwandlungen und Konjunkturen durchlaufen. Zunächst war das Buch verboten, dann war es aus vielen Haushalten frommer Bürger nicht mehr wegzudenken, und im 20. Jahrhundert wurde der Roman zum Kinder- und Jugendbuch. Im Rahmen dieser jüngsten Entwicklung entstanden im

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Gerichtsbild aus Diepholz (um 1650)

Das 235 x 220 Zentimeter große Bild zeigt das Jüngste Gericht: In der Mitte thront Christus, rechts werden die Verdammten gefoltert, links die Geretteten in das Himmlische Jerusalem geführt. Das kostbare Bildnis ist ein Meisterwerk der norddeutschen Renaissancekunst. Das belegt auch die hohe Qualität der Himmelspforte, die als Renaissancetor gestaltet

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Paul König (1932-2015): Auferstehungskirche in Hermannsburg (1976)

Die zwölf orangeroten rechtwinkeligen Tore beherbergen jeweils eine weiße Perle. Die Heilige Stadt steht in glühend leuchtenden Farben auf blauem Grund. Es handelt sich um eine „Draufsicht“, bei der die Stadt von oben gezeigt wird, wobei die Tore nach den vier Seiten aufgeklappt scheinen, wie man es von den mittelalterlichen

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Mexikanische Himmelspforten aus Seefedern (um 1550, um 1575 und um 1650)

Seefedern (botanisch: Pennatulacea) sind eine Ordnung der sogenannten „Blumentiere“ (Anthozoa). Man findet sie in Sand- und Schlickböden in allen Weltmeeren, überwiegend in größeren Tiefen, nur in den Tropen auch im Flachwasser. Als die Spanier die mexikanischen Küsten in Besitz nahmen, gelangten auch größere Mengen an Seefedern nach Europa, die als

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Carte-de-visite-Illustration: Himmelspforte (um 1880)

Bei dem Kunstwerk handelt es sich um eine goldgerahmte Carte-de-visite-Illustration, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hergestellt wurde. Mit „Carte de Visite“ bezeichnet man eine auf Karton fixierte Illustration im Format von ca. 6 × 9 Zentimeter. Dieses Format hatte den Namen „Visite“, was dann auf die Karte

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Günther Danco (1912-2000): Apostelkirche in Neuburg (1964)

Die Arbeit findet man im Innenraum der evangelisch-lutherischen Apostelkirche in Neuburg an der Donau (Oberbayern). Sie wird wesentlich geprägt durch das große Altar-Fresko „Himmlisches Jerusalem“. Es ist das zentrale Werk im Schaffen Günther Dancos (1912-2000), gleichzeitig ein Wendepunkt: Nach zwanzig Jahren Sakralkunst wendete sich Danco nach 1964 hin zu politischen

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Böhmische Weltgerichtsdarstellung (1441)

Es handelt sich bei der Abbildung um ein Detail einer Illustration aus dem Jahre 1441 aus einem lateinischen Manuskript, welches im Tschechischen Nationalmuseum aufbewahrt wird (Signatur XVIII.B.18). In diesem Band sind biblische Texte, Gebete und Danksagungen miteinander vereint. Fol. 540v, welches eine Weltgerichtsdarstellung zeigt, ist das viertletzte von 546 Blättern

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Lithographie aus Schweden: Jerusalemspostkarte (1902)

Die Farblithographie hat den Titel: „Emigranter til det Nye Jerusalem“, zu Deutsch etwa „Emigranten mit Kurs auf das Neue Jerusalem“. Was ist darauf zu sehen? Der Zweimaster namens „Evangelismus“ ist das Hauptmotiv. Es handelt sich um ein Segelschiff, welches bereits zusätzlich mit einem Dampfantrieb versehen ist. Dieses Schiff fährt unter

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Anna Murr und Erich Horndasch (1926-2010): Wandteppich aus St. Andreas in Wurmannsquick (1998)

Anna Murr aus Neuötting erarbeitete das monumentale Altarbild in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Andreas in Wurmannsquick (Niederbayern). 25 Kilometer Nähmaschinengarn wurden benötigt, um den Teppich in Applikationstechnik – 7,60 mal 2,60 Meter – zu fertigen. Das Kunstwerk selbst ist eine Schöpfung des Malers Erich Horndasch (1926-2010) aus Stammham bei Marktl.

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Kasel aus St. Hildegard, Berlin-Frohnau (um 1975)

Bei dieser hochwertigen Textilarbeit handelt es sich um einen Kasel (Messgewand) aus der römisch-katholischen Gemeinde St. Hildegard in Berlin-Frohnau. Sie ist dort an kirchlichen Hochtagen, wie am Weihnachts- oder am Osterfest, in Gebrauch. Einst war das Textil ein Geschenk der Gemeinde St. Hildegard an ihren damaligen Pfarrer Dieter Höfig (1938-2009)

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Hilda Sandtner (1919-2006): Wandteppich aus St. Peter und Paul in Waldkirchen (1954)

Dieser Wandteppich hängt an der vorderen rechten Seitenschiff-Abschlussmauer der römisch-katholische Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul in Waldkirchen im Bayerischen Wald (Niederbayern). Es ist eine Webarbeit nach einem Entwurf der Künstlerin Hilda Sandtner (1919-2006), einer Textil-, Mosaik- und Zeichenkünstlerin der Universität Augsburg. Ausgeführt wurde ihr Entwurf von 1945 bis 1954 durch

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MS B.10.2: Apokalypsehandschrift (um 1310)

Die Miniaturen der Westminster-Handschrift MS B. 10.2 des Cambridger Trinity Colleges (fol. 36v, 37r und 37v) sind von großer Schönheit und stehen außerhalb der gängigen Bildtradition der englischen Apokalypsen zu diesem Thema. Das gilt auch für die bevorzugten Farben Rosa

MS R.16.2: Trinity-Apokalypse (um 1255-1260)

Die Trinity-Apokalypse gilt als Meisterwerk der hochmittelalterlichen Illustrationskunst und verdient besondere Beachtung. Auch sie fällt in den Zeitraum der wenigen Jahre von 1255 bis 1260, der in England eine schier unglaubliche Vielfalt von Illustrationen der Apokalypse hervorbringen ließ. Diese Handschrift

Dublin-Apokalypse MS 64 (1250-1300)

  Die Dublin-Apokalypse der Trinity College Library TCD MS 64 (früher MA K. 4.31) wird ihrer Qualität wegen durchweg gelobt, zu Recht. Sie ist ein eigenständiges Werk, das kaum auf andere zeitgenössische Apokalypseausgaben aus England oder Frankreich Bezug nimmt. Sicherlich

Nicolai Greschny (1912-1985): Fresko aus Sainte-Anne in Châtel-Guyon (1956)

In den 1950er Jahren war Nicolai Greschny (1912-1985) ein gefeierter Künstler, der in Frankreich viele römisch-katholische Kirchen ausgemalt hat. Darunter fällt auch die Wallfahrtskirche Sainte-Anne in Châtel-Guyon, einer Gemeinde bei Clermont-Ferrand in der Auvergne. Die Arbeiten gingen während eines extrem

Pierre Cuypers (1827-1921): Deckenmalerei der Amsterdamer Vondelkerk (1880)

Der Bau und die Innengestaltung der römisch-katholischen Amsterdamer Vondelkerk ist eine Arbeit des niederländischen Architekten, Kunst- und Kunsthandwerksunternehmers Pierre Cuypers (1827-1921) aus Roermond. Die Grundsteinlegung war 1872, die endgültige Fertigstellung fiel in das Jahr 1880. Die achteckige Vierung des Sternengewölbes

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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