Joachim Klos (1932-2007): Fensterzyklus aus der St. Markus-Kirche in Bedburg-Hau (1968)

Im Jahr 1968 waren nach dreijähriger Bauzeit die neuen Jerusalems-Fenster der katholischen St. Markus-Kirche in Bedburg-Hau eingebaut. Dazu nutzte man vorhandene romanische Öffnungen des Baus aus dem 12. Jahrhundert. Der Glaskünstler Joachim Klos (1932-2007) aus Scherhag-Nettal wurde für den Entwurf beauftragt. Ausgeführt wurden die Kunstwerke aus Antikglas, Blei und Schwarzlot in der Glaserei Menke in Goch. Die zwölf oberen Fenster zeigen das Himmlische Jerusalem und zwar in der Form, dass jedes einzelne Fenster einem der zwölf Tore entspricht. Klos wählte eine abstrakte Formensprache, die gut zu dem nüchternen Kirchenraum passt. Meist sind im oberen Bereich Rundformen zu sehen, unten horizontale Linien, die einem Klavier ähneln. Das siebte bis zehnte Fenster repräsentiert sich etwas anders: hier dominieren stärkere Blau- und Gelbtöne, auch sind in ihnen teilweise lateinische Buchstaben eingestreut. Nach Auskunft des Künstlers bezieht sich dies auf bestimmte Passagen aus dem 20. und 21. Kapitel der Johannesoffenbarung, die auf dem jeweiligen Fenster thematisiert sind. Das neunte Fenster zeigt einen weiblichen Kopf im Stile des Kubismus. Klos schreibt dazu: „Ich sollte der Stadt Jerusalem ein Gesicht geben, das wurde von einem Gemeindemitglied an mich getragen. Maria ist ja nicht nur die Fürbitterin der Gläubigen, sondern auch Schutzpatronin des Neuen Jerusalem, man bezeichnet sie auch als Braut Christi. Solche Vorstellungen fand ich in spanischen Malereien, die ich aber in eine moderne Form transportieren wollte, hier verbunden mit dem Rot und Blau als Farben Mariens.“

850 Jahre St.-Markus-Kirche Bedburg-Hau (1974).
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 2, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 16). 

 

tags: Bedburg, Rheinland, Moderne, Joachim Klos, Apokalypsezyklus
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