
Heidi Bayer-Wech: Tabernakel der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München (1992) und im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg (2009)
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Claus Bernet
- März 11, 2022
1992 entstand der Tabernakel „Himmlisches Jerusalem“ für den Andachtsraum in der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München-Nymphenburg. Das Werk in den Maßen 175 x 175 cm stammt von der Künstlerin Heidi Bayer-Wech (geb. 1943) aus Bruckmühl-Heufeld (Landkreis Rosenheim). Der schlichte, aber würdevolle Innenraum der Palliativstation wird von zwei Kreuzen dominiert, einer Stele und dem Tabernakel. Auf diesem wurden die Tore der Stadt in vier Dreiergruppen derart gesetzt, dass sich zwischen ihnen ein großes Kreuz bildet. Ein die Arme verbindender Kreis steht als Zeichen für Anfang und Ende. In der Mitte der Arbeit befindet sich das eigentliche Tabernakulum, eine quadratische Öffnung für Kelch und Hostie.
Ein weiterer Tabernakel Jerusalems-Motiv von Heidi Bayer-Wech entstand 2009. Die 40 x 40 cm große Arbeit befindet sich heute in der Johannes-von-Gott-Kapelle des Krankenhauses Barmherzige Brüder in Regensburg. Die hellblau gefärbten Glasplatten entstanden 2009 in der Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck in München, wobei die grafische Bearbeitung des Entwurfes für die Sandstrahltechnik von Maria Brendel gefertigt worden ist, der Tochter von Bayer-Wech. Dabei wurde die Grundform der Linien von dem älteren Werk übernommen. Im Zentrum befinden sich vier Messingplatten, die dem Verschließen des Tabernakels dienen.
Das farbige Licht. Heidi Bayer-Wech. Hans-Reiffenstuel-Haus, Pfarrkirchen, 28. November 2009 bis 6. Januar 2010, Pfarrkirchen 2009.
Claus Bernet: Der Tabernakel und das Neue Jerusalem, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 34).