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Heidi Bayer-Wech: Tabernakel der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München (1992) und im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg (2009)

Im Jahr 1992 entstand der erste Tabernakel „Himmlisches Jerusalem“ für den Andachtsraum in der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München-Nymphenburg. Das Werk in den Maßen 175 x 175 Zentimeter stammt von der Künstlerin Heidi Bayer-Wech (geb. 1943) aus Bruckmühl-Heufeld (Landkreis Rosenheim). Der kleine, schlichte, aber würdevolle Innenraum der Palliativstation wird von zwei Kreuzen dominiert, einer Stele und dem Tabernakel. Auf diesem wurden die Tore der Stadt in vier Dreiergruppen derart gesetzt, dass sich zwischen ihnen ein großes Kreuz bildet. Ein die Arme verbindender Kreis steht als Zeichen für Anfang und Ende. In der Mitte der Arbeit befindet sich das eigentliche Tabernakulum, eine quadratische Öffnung für Kelch und Hostie.

Eine Besonderheit am Rande: Im Zusammenhang mit der Raumgestaltung schuf Heidi Bayer-Wech auch eine Osterkerze. In die goldene Mitte wurden hier die Worte „Lumen Christi“ gesetzt, was auf die Aussage abzielt, dass Christus das Licht der Welt sei. Das Quadrat war von zwölf Toren umzogen, ähnlich gestaltet wie die Tore des Tabernakels. Die Kerze entstand nachträglich zu dem Tabernakel 2012 und brannte über vier Jahre langsam ab.

 

Ein weiterer Tabernakel mit dem Jerusalems-Motiv von Heidi Bayer-Wech entstand 2009. Die 40 x 40 Zentimeter große Arbeit befindet sich heute in der Johannes-von-Gott-Kapelle des Krankenhauses Barmherzige Brüder in Regensburg. Die hellblau gefärbten Glasplatten entstanden 2009 in der Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck in München, wobei die grafische Bearbeitung des Entwurfes für die Sandstrahltechnik von Maria Brendel gefertigt worden ist, der Tochter von Bayer-Wech. Dabei wurde die Grundform der Linien von dem älteren Werk übernommen. Im Gegensatz zum Entwurfsmodell sind im Ergebnis die Tore und Mauern bewusst unscharf weniger kontrastreich gehalten. Im Zentrum befinden sich jetzt zwei (ursprünglich vier) Messingplatten, die dem Verschließen des Tabernakels dienen.

Das farbige Licht. Heidi Bayer-Wech. Hans-Reiffenstuel-Haus, Pfarrkirchen, 28. November 2009 bis 6. Januar 2010, Pfarrkirchen 2009.
Claus Bernet: Der Tabernakel und das Neue Jerusalem, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 34).
Stefan Stadtherr Wolter: Das Gute sehen! 1929 bis 2019. Einblicke in 90 Jahre Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, München 2019. 

 

tags: Tabernakel, München, Augsburg
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