Frederick Rhead (1856-1933): Illustration zu John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1898
Die Zahl der Ausgaben von John Bunyans im angloamerikanischen Raum überaus erfolgreichen Erfolgsroman „The Pilgrim’s Progress, from this world to that which is to come“ ist schier unüberschaubar. 1898 erschien mit Hilfe der Anglikaner in den USA eine opulente Prachtausgabe, an der renommierte Illustratoren wie George Woolliscroft (1855-1920), Louis Rhead (1857-1926) und Frederick Rhead (1856-1933) mitwirkten. Unter den 120 Abbildungen befindet sich auf Seite 173 „Here they were within sight of the City they were going to“. Rechts unten ist die Schwarz-Weiß-Zeichnung signiert, es ist eine Arbeit von Frederick Rhead:
In seiner Zeichnung wird das Himmlische Jerusalem als orientalische Märchenstadt auf einem Hügel vorgeführt, die sich hinter Nebelbänken erhebt, eingerahmt von Weinreben. In der Linienführung und den Weinreben kündigt sich bereits der florale Jugendstil an.
The Pilgrim’s Progress from this world to that which is to come, New York 1898.
Zum Künstler:
Frederick Alfred Rhead, geboren 1856, war ein Töpfer und Illustrator, der in North Staffordshire, England, arbeitete. Nicht zu verwechseln ist er mit seinem Sohn Frederick Hurten Rhead (1880-1942), der ebenfalls Töpfer war und hauptsächlich in den USA arbeitete. Frederick A. Rhead begann seine künstlerische Laufbahn mit einer Lehre bei dem Keramikunternehmen Mintons, wo er sich in der Pâte-sur-pâte-Technik bei der Porzellanherstellung ausbilden ließ. Er wechselte dann zum Konkurrenzunternehmen Wedgwood und arbeitete später bei einer Reihe von Töpfereien, darunter auch bei einem Unternehmen, welches in Insolvenz gehen musste. Sein bekanntestes Keramikstück ist die „Gladstone-Vase“, die William Ewart Gladstone 1888 von den Liberalen geschenkt bekam (heute im Gladstone Pottery Museum in Longton).
Neben seiner Tätigkeit als Keramikdesigner arbeitete Rhead auch als Grafiker, ebenso wie sein Bruder Louis John Rhead (1857-1926), der in den USA auf diesem Gebiet eine erfolgreiche Karriere verfolgte. Neben dem genannten Werk von John Bunyan illustrierten die Brüder auch Daniel Defoes „The life and strange adventures of Robinson Crusoe“ (1900) sowie „Staffordshire pots and potters“ (1906). 1933 ist Frederick Alfred Rhead verstorben.