
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Ralph Bergholtz (1908-1988): Kirche in Jonstorp (1955)
Die Glasmalerei „Det himmelska Jerusalem“ („Das Himmlische Jerusalem“) entstand im Jahr 1955 für die evangelische Kirche im südschwedischen Jonstorp. Diese Provinz Skåne ist mit mittelalterlichen Weltgerichtsfresken überzogen, auf Glas hingegen ist das Neue Jerusalem kaum einmal zu finden. Ausgeführt wurde sie von Ralph Bergholtz (1908-1988) in Skäret. Vor einem tiefblauen

Nikolauskirche bei Matrei (um 1265)
St. Nikolaus ist eine romanische Kirche im Iselthal, einst eine Filiale der Pfarrei von Windisch-Matrei (Tirol). Durch die im Hochmittelalter beliebte Nikolaus-Wallfahrt wurde es möglich, den zweigeschossigen Chorturm unter dem quadratischen Ostturm mit reichhaltigen Fresken zu schmücken. Das Neue Jerusalem wurde, wahrscheinlich von Erzbischof Wladislaw von Salzburg, als Motiv für

Marienkirche von Hirschegg (um 1500)
Die spätgotische Marienkirche von Hirschegg im Kleinwalsertal (Steiermark) birgt an der Nordwand des Langhauses ein Wandfresko, welches eine traditionelle Darstellung des Jüngsten Gerichts zeigt: oben thront Christus in der noch gotischen Mandorla, in der Mitte versammeln sich zahlreiche Heilige und Engel, unten links (hier zu sehen) wurde das Himmlische Jerusalem

Triptychon aus den Philippinen (1680-1720)
Dieses kleine, tragbare Triptychon stammt von den Philippinen. Seine Höhe beträgt 15, seine Breite im geöffneten Zustand 18 Zentimeter. Es entstand in Verbindung mit spanischen oder portugiesischen Missionaren zwischen 1680 und 1720. Heute ist das Schmuckstück Teil des Victoria and Albert Museum in London (Inventarnummer 99 to B-1864). Es wurde

Norman Carter (1875-1963), John Radecki (1865-1955): St Andrew’s in Canberra (1934)
In der Stadt Canberra steht die presbyterianische Kirche St Andrew’s, eine der ältesten Kirchen unter Denkmalschutz in Australien. Auf diesem Kontinent sind die Kirchenbauten meist nüchtern gehalten, besonders viele Beispiele mit Darstellungen eines komplexen Gegenstandes, wie es das Himmlische Jerusalem eben ist, sind nicht bekannt. Umso wertvoller erscheint vor diesem

Louis Comfort Tiffany (1848-1933): Brown-Memorial-Church in Baltimore (1905)
Die presbyterianische Brown-Memorial-Church in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist ein neogotischer Bau aus dem Jahr 1870. Er soll an einen Finanzier aus Baltimore erinnern, der die opulente Ausstattung der Kirche einst ermöglichte. Tatsächlich ermöglicht haben es natürlich die tausende von Arbeitern, die für diesen Finanzier knechteten. Bekannt in den USA

Tympanon der Kathedrale Notre Dame von Bayeux (um 1260)
Das südliche, rechts befindliche Westportal der Kathedrale Notre Dame von Bayeux ist äußerst komplex aufgebaut, es ist eine der detailreichsten Weltgerichtsdarstellungen des Mittelalters in Stein an einem Sakralbau. Das Portal besteht aus fünf Feldern oder Etagen, die nach unten immer länger werden. Oben befindet sich Christus Pantokrator als Weltenherrscher, unten

José Samson: Lilla Alby-Kirche in Sundbyberg (1957)
Dieses Segmentbogenfenster befindet sich oberhalb des Altares der alten Lilla Alby-Kirche in Sundbyberg, einer protestantischen Gemeinde in der schwedischen Provinz Stockholm. Die Arbeit aus dem Jahr 1957 stammt von José Samson, der in Sundbyberg lebt und arbeitet.Das Segmentfenster erinnert auf den ersten Blick an ein Wimmelbild, hier gibt es keinen

Frederick Wilson (1858-1932): First Presbyterian Church in Buffalo (1917)
Der britische Glasdesigner Frederick Wilson (1858-1932), ein gebürtiger Ire, entwarf im Jahr 1917 ein dreischiffiges Zentralfenster für die First Presbyterian Church in Buffalo im US-Bundesstaat New York. Es gilt zu Recht als ein Meisterwerk des Art Nouveau in den USA, wie überhaupt Wilson auf die Kunstentwicklung der USA im Bereich

Amalie von Maltitz: Nederduitse Gereformeerde Kerk Aasvoelkop in Johannesburg (1959)
Die „Nederduitse Gereformeerde Kerk Aasvoelkop“, die Niederdeutsch-Reformierte Kirche von Aasvoelkop, hat ihren Sitz im Norden von Johannesburg. In ihren Wurzeln geht die Kirche auf die Burenzeit im 19. Jahrhundert zurück. Im Hauptschiff des modernen Kirchengebäudes im rechten Gang bzw. an der Turmseite wird zuletzt auf einem Glasfenster das Himmlische Jerusalem

John Kebrle (geb. 1927): Spring Valley United Methodist Church in Dallas (1982)
Die Spring Valley United Methodist Church befindet sich in Dallas, im US-Bundesstaat Texas. In diesem Bundesstaat ist es vermutlich heute die älteste Darstellung des Neuen Jerusalem. Eines ihrer sechseckigen Fenster aus dem Jahr 1982 zeigt dieses Motiv in überwiegend blauen, gelben und roten Glasscheiben. Es ist ein Werk aus der

Pauls Valley Church in Oklahoma (um 1998)
Die kleine, neu erbaute Adventistenkirche von Pauls Valley in Oklahoma wurde um das Jahr 1998 mit einem Fenster über dem Altarbereich ausgestattet. Der Künstler oder die Künstlerin ist leider nicht bekannt, jedoch die Person, die dieses Fenster stiftete: Era P. Cross (1918-2004) aus der Gemeinde. Die Art der Darstellung, vor

St Matthew in Flint (1930)
In der römisch-katholischen Kirche St Matthew in Flint im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan wird das Himmlische Jerusalem in einer Civitas-Dei-Darstellung repräsentiert, frei angelehnt an mittelalterliche Vorbilder. Dieses Fenster wurde, Dank Stiftungen, 1930 in die im Jahr 1911 erbaute Kirche nachträglich eingesetzt. Es ist für den Bundesstaat die älteste erhaltene Darstellung des

Raymond Mirande (1932-1997): Kapelle Notre-Dame des Flots (1967)
Beim Umbau der Kapelle Notre-Dame des Flots in Lacanau-Océan (Region Nouvelle-Aquitaine) wurden im Jahr 1967 mobile Glasstellwände von Raymond Mirande (1932-1997) vor die Altarwände gestellt. Es sind überwiegend abstrakte Arbeiten, die von Form und den typischen Farben der 1970er Jahre, Braun und Orange, leben. Eine dieser Stellwände hat an ihrer

Tenold Peterson (geb. 1938): First Methodist Church in Junction City (1985)
Eines der bedeutendsten Kunstwerke der weltweiten Methodistenkirche befindet sich in der First United Methodist Church in Junction City im Bundesstaat Oregon, USA. Es sind sieben Glasfenster, angelehnt an den Stil des Art déco zu Beginn des 20. Jahrhunderts, etwa an Fenster aus der St. Paul’s Evangelical Lutheran Church in Columbia

Hermann Geyer (1934-2016): Andanacher Weltgericht aus der ehemaligen Kirche St. Albert (1986)
Hermann Geyer (1934-2016) war schon in der Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen mit einem Neuen Jerusalem hervorgetreten, das war 1980. Wenige Jahre später bekam er einen Auftrag für ein modernes Weltgericht für die römisch-katholische Kirche St. Albert. Die Kirche mit

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Augustinus-Kapelle in Trier (1958)
Erstmals setzte sich der Künstler Jakob Schwarzkopf (1926-2001) 1956 mit dem Thema des Himmlischen Jerusalem auseinander, damals im Rahmen der Lauretanischen Litanei, für die Kirche St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen. Wenige Monate danach erfolgte ein Auftrag für drei Chorfenster für

Paul Weigmann (1923-2009): St. Petrus und Paulus in Ludendorf (1970)
St. Petrus und Paulus ist der Name einer römisch-katholischen Kirche in Ludendorf, einem Ortsteil von Swisttal im äußersten Süden von Nordrhein-Westfalen nahe der Eifel. Acht fünfeckige Fenster standen hier zur Gestaltung an. Im unteren Bereich verbindet ein schmiedeeisernes Gitter diese

Hans Heinrich Adam (1919-2007): Glaswand der Auferstehungskirche in Siegburg (1957)
Große Glaswände waren zwar schon vor 1945 technisch möglich, doch erst nach den Kriegsverwüstungen gab es im Bestand und bei Neubauten einen Bedarf. Diese Glaswände wurden damals als wohltuend modern empfunden, fast immer findet man in den Festschriften und in

Luise Theill (geb. 1933): Chorfenster der evangelischen Kirche Denklingen (1996)
Luise Theill, geboren unter dem Familiennamen Evang 1933 in Remscheid, lebte und arbeitete viele Jahre in Wiehl (Oberbergischer Kreis). Dort entstanden vor allem Buchillustrationen, Scherenschnitte und Textilarbeiten, wie beispielsweise Antependien. Die meisten ihrer Arbeiten haben einen religiösen Kontext, als Auftragsarbeiten

Georg Meistermann (1911-1990): Feldkirche bei Neuwied (1975)
Die Feldkirche bei Neuwied am Rhein ist heute der älteste Sakralbau der Umgebung und hat dem Ort Feldkirchen seinen Namen gegeben. Der Bau, der in Teilen noch in das 10. Jahrhundert zurückreiche, wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Auch alle
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.