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Deckenmalerei der Kapelle Mariazell (1657/58)

Aus der Zeit der Erbauung der Kapelle Mariazell bei Sursee (Kanton Luzern), 1657/58, stammt diese frühbarocke Ölmalerei der Kassettendecke. Sie wurde im Jahr 1949 vom Kunstmaler Willi Huwiler aus Ruswil mit einer dunklen Lasur versehen. Diese Lasur wurde bei der letzten Renovierung wieder entfernt, was der Decke ihren ursprünglichen hellen Gesamteindruck zurückgab. Unter den 35 Tafeln zeigt eine die Himmelspforte, deren offene Pforte in einen Barockgarten blicken lässt. Sie steht unten auf einer stilisierten Wolke, oben wölbt sich ein Schriftband über das Tor, au dem „Himels-Pforte“ geschrieben steht. Darunter befindet sich eine Marien-Monogramm, von dem aus Strahlen nach oben ausgehen. Dazwischen schiebt sich die gewaltige Pforte mit Doppelsäulen, deren Gewicht durch quadratische Sockel noch verstärkt wird. Darüber schiebt sich ein Sprenggiebel, unter dem die offene Pforte den Blick in einen barocken Garten mit Springbrunnen frei gibt.
Der Maler dieser wie auch der übrigen 34 Tafeln in der Kirche ist namentlich nicht bekannt. Jahrzehnte später machte Christoph Thomas Scheffler (1699-1756) dieses Bild zu einem großen Erfolg. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Idee, den Hortus Conclusus hinter die Pforte zu setzen, hier erstmals gefunden wurde. Vermutlich hat sich der Maler von Mariazell einer älteren Vorlage bedient, sei es als Druck oder als Wandbild, die verloren gegangen oder noch nicht entdeckt wurde.

Gaby Weber, Claus Niederberger: Sursee. Wallfahrtskapelle Mariazell: Innenrestaurierung, in: Archäologie, Denkmalpflege, Geschichte, 24, 2006, S. 157-160.
Lothar Emanuel Kaiser: Kapelle Mariazell in Sursee, Lindenberg 2007.
Claus Bernet: Torszenen, Himmelspforten, Porta Coeli, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 11).

 

tags: Schweiz, Kanton Bern, Deckenmalerei, Lasur, Barockgarten, hortus conclusus, Springbrunnen, Sprenggiebel, Barock, Kapelle
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