
Matthias Gerung (1500-1570): Holzschnitt „Tod und Erlösung“ (um 1558)

Monvaerni: Emaille-Plakette aus Limoges (um 1500)

María Gerarda Arocha Yánez: Schmuckkreuz aus Venezuela (1999)
LETZTER BEITRAG
Matthias Gerung (1500-1570): Holzschnitt „Tod und Erlösung“ (um 1558)
Es handelt sich bei dieser Arbeit um einen Holzschnitt ohne eigene Beschriftung, er hat wahlweise den Titel „Tod und Erlösung“ oder „Der Sensenmann“ bekommen. Anhand des Monogramms (ein ineinander geschobenes „M“ und „G“ auf dem

Elmar Hillebrand (1925-2016): Relief Neuss am Quirinus-Münster (1995)
Diese Supraporte ist Teil des sog. Schützenportals: Da die Schützen nach alter Tradition im Quirinus-Münster der Stadt Neuss am Niederrhein das Festhochamt vor der Königsparade feiern, sollte ihnen ein eigenes Eingangstor in die Kirche gewidmet werden. Der Oberpfarrer Hans Dieter Schelauske (1936-2012) legte dafür Anfang der 1980er Jahre die zunächst

Bibelgarten in Kehl am Rhein (2004)
Der südlichste Bibelgarten Deutschlands ist vor der Stadt Kehl am Rheinufer zu finden, es handelt sich um einen gebogenen Fußweg von etwa 300 Metern. Das Schöne an diesen Bibelgärten ist, dass sie in der Regel rund um die Uhr zugänglich sind. Die meisten Kunstwerke können in Museen oder Kirchen nur

Gerhard Ribka (geb. 1955): Fenster aus dem Glasmuseum Frauenau (2005)
Eines des wenigen Fenster mit dem Himmelsstadtmotiv an einem nichtsakralen Ort findet man im Glasmuseum Frauenau im bayerischen Wald (Niederbayern). Es bildet dort den Abschluss der Mittelalterabteilung, wo zum Thema folgendes auf eine Tafel geschrieben ist: „Mit filigranen Türmen, Bögen, Streben, bunt und goldfunkelnd, wurde die gotische Kathedrale zum Abbild

Walter Schimpf (1928-2007) und Günther Anton: Buntglasfenster aus der Michaelskirche in Eltingen (1989)
Im Jahr 1988 feierte die evangelische Michaelskirche in Leonberg-Eltingen im Einzugsbereich von Stuttgart das fünfhundertjährige Jubiläum. Aus diesem Anlass beschloss die Gemeinde damals, den Chorbereich mit Buntglasfenstern von Walter Schimpf (1928-2007) aus Leinfelden-Echterdingen und Günther W. Anton, einen Eltinger Kunstglaser, auszustatten. Die neuen Fenster wurden dann am 16. April 1989

Nikolaus Bette (geb. 1934): Fenster aus St. Crescentius in Naumburg (1991)
Naumburg gibt es nicht nur als mittelalterliche Handelsstadt an der Saale in Sachsen-Anhalt, sondern auch als beschaulichen Kneippkurort im Landkreis Kassel in Nordhessen. Dort zeigt das mittlere Chorfenster der römisch-katholischen Kirche St. Crescentius heute wieder seine ursprüngliche Form. Es war eine lange Zeit zugemauert und wurde erst im Jahr 1991

Walter Loosli (1932-2015): Katholische Kirche Heiliggeist in Interlaken (1991-1992)
Nachdem die 1967 eingebaute Warmluftheizung der römisch-katholischen Kirche Heiliggeist in Interlaken (Kanton Bern) unbrauchbar wurde, kam es 1990 eine größere Umgestaltung. Die einst zugemauerten neogotischen Fenster wurden wieder freigelegt und neue Buntglasfenster von Walter Loosli angefordert, dessen Entwürfe hier von der Glasmanufaktur Reich & Co in Bern angefertigt wurden. Walter

Joachim Klos (1931-2007): Glasfenster aus Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld (1998)
Der Obergaden und Deckenbereich der römisch-katholischen Kirche Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld (Niederrhein am Rand des Ruhrgebiets) wurde 1998 mit Glasmalereien neu ausgeschmückt. Die Arbeiten sind klein und haben eine Größe von nur 400 x 80 Zentimetern, so dass man vom Fußboden aus keinesfalls alle Details in zehn Meter Höhe zu

Joachim Klos (1931-2007): Fenster der Pauluskirche in Essen-Heisingen (2003)
Joachim Klos (1931-2007) aus Nettetal am Niederrhein ist ein weiterer Künstler, der sich über eine mehr abstrakte Formensprache dem Thema Neues Jerusalem anzunähern suchte. Seine Arbeit in Essen-Heisingen ist ein Schlusspunkt in seiner Beschäftigung mit dem Himmlischen Jerusalem, welches er vorher in St. Nikolaus, Geldern-Walbeck (1969-70), in St. Antonius, Kevelaer

Kapsel von Brivio aus dem Louvre, Paris (Anfang 5. Jh.)
Die Kapsel von Bivio hat eine elliptische Form und zeigt an ihren Schmalseiten die Tore des Himmlischen Jerusalem. Jeweils zwei niedrige Türme mit einem Kegeldach flankieren ein rundbogiges Tor. Die Quaderung der Stadtmauer ist gut zu erkennen. In ihrer gegenüberliegenden Position und auch in der Themenwahl der übrigen Szenen aus

Willi Jakob (1895-1967): Ehemaliges Buntglasfenster aus St. Michael in Euerfeld (1961)
Der Entwurf mit zahlreichen lose über das Fenster verteilten Toren der Gottesstadt zu dem Thema „Aufstieg des Menschen zum himmlischen Jerusalem“ stammt von dem Kirchenmaler Willi Jakob (1895-1967) aus Würzburg. Es ist eine der letzten Arbeiten des Künstlers und das einzige Mal, dass Jakob das Neue Jerusalem thematisiert hat. Laut

Gozbertus: Rauchfass (um 1100)
Im Trierer Domschatz wird das Gozbertus-Rauchfass aufbewahrt. In diesen Gegenstand wurden einst, als er noch in Gebrauch war, einige Weihrauchkörner auf glühendes Holz gegeben. Bei Prozessionen oder in Messen wurde das Fass dann von einem Ministranten an der Kette geschwenkt, um so den Wohlgeruch des Weihrauchs zu verbreiten. Um den

Jerusalemsleuchter aus St. Felicitas in Vreden (1489)
Über dem Altar der römisch-katholischen Stiftskirche St. Felicitas in Vreden an der Grenze zu den Niederlanden hängt heute ein schmiedeeiserner und vergoldeter Leuchter aus dem Jahre 1489, der ursprünglich zur Ausstattung einer benachbarten Pfarrkirche gehörte. Dieser Leuchter, obwohl kein Radleuchter, stellt als Jerusalemsleuchter die Vision des Himmlischen Jerusalem aus dem

Walter Klocke (1887-1965): St. Augustinus in Gelsenkirchen (1959)
In der Gelsenkirchener Propsteikirche St. Augustinus im Herzen des Ruhrgebiets wurde 1959, also unmittelbar vor der römisch-katholischen Liturgiereform, ein schlichter, aber wohlproportionierter Tabernakel angefertigt. Er stammt von dem Glasmaler und Bildhauer Walter Klocke (1887-1965). Sucht man von diesem Künstler ein weiteres Neues Jerusalem, muss man viele Jahre vor den Zweiten

Josef Henger (1931-2020): Tabernakel der Dreifaltigkeitskirche Ravensburg (1967)
Der 2020 verstorbene Bildhauer Josef Henger (1931-2020) hat mir 2010 eine ganze Reihe seiner Arbeiten mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem mitgeteilt, großzügig Unterlagen und Fotos zugeschickt, im Laufe der folgenden Monate ist ein intensiver Austausch dazu entstanden. Im einzelnen nannte er folgende Arbeiten (neben Entwürfen, auf die ich hier

Heinz Heiber (1928-2003): Kanzel in Vehrte (1970)
Diese Kanzel – in Blickrichtung links vor dem Altar – ist mit dem Neuen Jerusalem geschmückt. Sie befindet sich in der evangelischen Kirche von Vehrte nahe Osnabrück. Die Tore der Stadt auf ihrer Vorderseite sind quaderförmig mit schimmernder Glaseinlage um ein deutlich hervortretendes Viereck im Zentrum angeordnet. Der massive Block

Wandmalerei aus der Dreifaltigkeitskirche in Rákoš (um 1380)
Noch vor der Wandmalerei in Cerin (um 1410) und derjenigen in der Annakirche in Strazky (um 1510) entstand auf dem Gebiet der heutigen Slowakei die Wandmalerei in Rákoš als bedeutendste Darstellung eines Weltgerichts mit einem Himmlischen Jerusalem, die sich in

Michael O’Connor (1801-1867), Arthur O’Connor (1826-1873): Fenster aus dem Southwell Minster (1865)
Dieses Rundbogenfenster vereint auf mehreren Ebenen unterschiedliche biblische Szenen aus dem Leben Mariens im Stil der Präraffaeliten. Als erstes bzw. letztes Motiv ist ganz oben Christus auf einem Thron dargestellt. Dieser Thron ist von einem Baldachin umgeben, der sich selbst

Joseph Villiet (1823-1877): Porta Coeli aus Notre-Dame in Marmande (um 1860)
Die Kirche Notre-Dame ist ein Benediktinerpriorat der römisch-katholischen Kirche in der Gemeinde Marmande im Departement Lot-et-Garonne im südwestlichen Frankreich. Um das Jahr 1860 wurde der Glasmaler Joseph Villiet (1823-1877) beauftragt, in der mittelalterlichen Kirche neue Glasmalereien auszuführen. Villiet hatte seine

Thomas Sinclair (um 1805-1881): „Pictorial Pilgrim’s Progress“ (1862)
Der frühneuzeitliche Roman „Pilgrim’s Progress“ war in den USA bald so beliebt, dass sogar Bildtafeln zu diesem Werk erschienen. Sie konnten unterschiedlich verwendet werden, etwa zum Schmuck der Wohnung oder des Hauses, als Geschenk oder zum Ausschneiden und Bemalen für

Armenbibel aus den Niederlanden (um 1405)
Bei dem Werk handelt es sich um eine lateinischsprachige Biblia Pauperum (Armenbibel). Der Begriff ist ein typischer Euphemismus: kein Mensch, der im Mittelalter arm war, konnte sich eine solche Bibel leisten, er konnte sich vielmehr überhaupt keine Bibel leisten. Das

1. Interpretation der Apokalypse aus Moskau (um 1550)
Die vorliegende Farbillustration gehört zur Sammlung Egorova in der Russischen Staatsbibliothek in Moskau. Sie hat dort die Signatur 1844. Inhaltlich ist es ein antiker Apokalypsekommentar des Heiligen Andreas von Caesarea (563-637), dem Erzbischof von Caesarea in Kappadokien. Entstanden ist diese
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


