
MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)

MS Français 938: Weltgericht in einem Weltspiegel (1294)

Glaslaternenbilder zu „Pilgrim‘s Progress“ (um 1905)
LETZTER BEITRAG
MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)
Die spätmittelalterliche Handschrift MS 55 beinhaltet eine altfranzösische Ausgabe von „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (354-430), übersetzt von Raoul de Preles (1316-1382). Die wird heute in der Bibliotheque Municipale in Boulogne-sur-Mer aufbewahrt.

Allegorie aus dem Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien (1700-1750)
Das Österreichische Museum für Volkskunde in Wien besitzt eine für das Thema Himmlisches Jerusalem aufschlussreiche Ölmalerei, die bis 2008 im Ursulinenkloster Wiens gezeigt wurde, dann aber ins Depot verlagert wurde (Inventarnummer ÖMV/39.419). Sicheres ist über das Kunstwerk nicht bekannt, man kennt weder den oder die Auftraggeber, die genauere Herkunft, den

Gert van Loon: Weltgerichtsaltar aus dem Dom zu Paderborn (um 1500)
Der Paderborner Dom St. Marien besitzt den Margarethenaltar, einen spätgotischen Flügelaltar mit einer Darstellung des Weltgerichts um 1500. Angefertigt wurde er durch Gert van Loon (auch van Lon, geb. um 1465 in Geseke/Westfalen, gest. 1521 oder später), einem deutschen Malermeister. Man kennt von diesem Meister noch einen Hochaltar des Benediktinerinnenklosters

Josef Welling: Tabernakel aus der ehemaligen Kirche St. Maximilian-Kolbe, Bochum (1978)
Im August des Jahres 1978 schuf der Goldschmied Josef Welling aus Koblenz einen schlichten, aber eindrucksvoll meditativen Tabernakel für die damals neu errichtete römisch-katholische Kirche St. Maximilian-Kolbe in Bochum-Kornharpen (Ruhrgebiet). Ein gusseiserner Mittelteil zeigt im Zentrum das stehende Agnus Dei in einem Tondo. Dieses Detail lässt sich öffnen: Dort befindet

Hildegard Bienen (1925-1990): Altenheim in Essen-Rüttenscheid (1972)
Hildegard Bienen (1925-1990) hat das Himmlische Jerusalem oftmals dargestellt, als Glasfenster, als Schmuckstück oder auch einmal als Grabplatte. Bei Tabernakeln hat sie das Motiv mehrfach ausgewählt. Dieses kaum bekannte Beispiel aus Bronze stammt aus dem Jahr 1972 und wurde in ihrem Atelier in Marienthal (bei Hamminkeln) hergestellt. Es zeigt auf

René Dürrbach (1910-1999): Fenster der Basilika Notre Dame de l’Espérance in Charleville-Mézières (1979)
Der Maler René Dürrbach (1910-1999) vollendete nach 25 Jahren 1979 seine Neuausstattung der Basilika Notre Dame de l’Espérance in Charleville-Mézières (Ardennen). Diese Arbeit von 62 Buntglasfenstern und sechs Okulifenstern einer Gesamtgröße von tausend Quadratmetern ist das Hauptwerk des Künstlers, unter Zuhilfenahme seines Kollegen André Seurre (1902-1977) aus Besançon. Beide begannen

Wiener Firma Jos. Zahn: Christuskirche in Karlsruhe (1981)
Der einstige zentrale Bronzeleuchter der evangelischen Christuskirche in Karlsruhe wurde ein Opfer der Bombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg. Der heutige, neue Jerusalemsleuchter ist das Ergebnis langer und sorgfältiger Überlegungen und Versuche. Seine Gestalt knüpft an die historisierenden Formen der Kirche an und berücksichtigt auch die Proportion seines Vorgängers, ist aber keine

Lucianus Bartoli Tergestinus: Glastür des Doms zu Palmanova (1970)
Lange Zeit hatte man überlegt, wie dem Dom von Palmanova (Friaul-Julisch Venetien), errichtet im Stil der Renaissance, ein passender Eingang gestaltet werden könnte. Die Haupttür des römisch-katholischen Doms trägt heute eine apokalyptische Glasmalerei. Sie ist auf 1970 datiert und stammt, laut handschriftlicher Signatur, von dem Künstler Lucianus Bartoli, der sich

Oddmund Kristiansen (1920-1997): Nidarosdom in Trondheim (1977)
In Trondheim (Norwegen) befindet sich die mittelalterliche Kirche Nidarosdom. Sie ist ein bekanntes Nationalheiligtum von Norwegen, da in ihr viele Könige und Königinnen gekrönt wurden. Um die Kirche in den 1970er Jahren neu zu gestalten, wurde ein landesweiter Wettbewerb ausgeschrieben und die neuen Gestaltungspläne vom norwegischen Parlament gebilligt. In der

Franz X. W. Braunmiller (1905-1993): Evangelische Kirche in Bad Oeynhausen-Bergkirchen (1983)
Auf dem Fensterausschnitt sind zunächst moderne Bauten zu sehen: vor allem weiße Reihenhäuser, dann auch Sakralbauten mit tiefroten Kuppeln. Eine Stadtmauer ist dagegen ebenso wenig zu finden wie belebende Elemente, etwa Apostel, Engel, Bewohner, Christus o.ä. Über der Stadt erhebt sich links ein gewaltiges Kreuz in roter Farbe, das mit

Erentrud Trost (1923-2004): Kapellenfenster aus dem Pflegewohnheim St. Laurentius in Bielefeld (1983)
In Gellershagen, einem Stadtteil von Bielefeld, wurde 1983 das gut zehn Jahre zuvor errichtete Pflegewohnheim St. Laurentius umgebaut. Es war ein Vorhaben der damaligen Leiterin Adelheid Dany, in Zusammenarbeit mit Pfarrer Wilhelm Doerr. Man erhöhte damals den Nachkriegsbau und setzte ihm als viertes Geschoss eine Kapelle auf. Obwohl man die

Studio „Beato Angelico“: San Giovanni Crisostomo in Mailand (1982)
In Mailand (Lombardei) wurde im Jahr 1982 die römisch-katholische Kirche San Giovanni Crisostomo neu errichtet. Die Buntglasfenster sind Gemeinschaftsarbeiten des Mailänder Studios „Beato Angelico“. Dies ist ein anderer Name des Künstlers Fra Angelico, der in Perugia einst ein sehr bekanntes Neues Jerusalem geschaffen hat. Ein konkreter Künstler oder eine Künstlerin,

Johannes Rosenrod: Wandmalereien aus Tensta (1437)
Die Tensta-Kirche ist ein Kirchengebäude aus dem späten 13. Jahrhundert in der Diözese Uppsala ( Provinz Uppland), das in Schweden für seine monumentale Architektur und Wandmalereien bekannt ist. Im Jahr 1437 wurden die Traversen der Kirche mit Fresken von Johannes Rosenrod ausgemalt, gemäß der lateinischen Inschrift: „anno domini MCDXXXVII pictus

Russische Ikone „Symbol des Glaubens“ (19. Jh.)
Bei diesem Ausschnitt handelt es sich um einen Teil eines didaktischen Ikonenbilds, welches das Glaubensbekenntnis der russisch-orthodoxen Kirche in Wort und Bild vermittelt. Solche lehrenden Tafeln haben in Russisch den Namen „Glaubensbekenntnis“, „Symbol des Glaubens“ oder „Bild des Glaubens“. Die Ikonentafeln waren weniger in Kirchen zu finden, sondern vor allem

Fresko aus der Johanneskirche Rostow am Don (1683)
Der Rostower Kreml ist ein Ensemble aus dem 17. Jahrhundert im Zentrum von Rostow am Don und war einst die Metropolitresidenz der Rostower Eparchie. Auch deswegen sind im Inneren der Anlage mehrere orthodoxe Kirchen und Kapellen vereint, darunter die Johanneskirche selbst. Sie bezieht sich auf den Evangelisten Johannes, zeigt auf

Marienanagramme (17. und 18. Jh.)
Dieser Ausschnitt zeigt die zwei Buchstaben R und A. Sie gehören zu einem Marienanagramm eines Flugblatts, welches der flämische Künstler Michael Snijders (1610-1672) um 1620 geschaffen hat. Das hiesige Blatt stammt aus den Sammlungen des Reichsmuseum in Amsterdam. In Folge wurde diese Ausführung mehrfach von Künstlern für andere Arbeiten herangezogen,

Raymond Subes (1891-1970): Eingangsgitter von Sainte-Odile in Paris (um 1945)
Um 1945, jedenfalls nach der Befreiung von der deutschen Besatzung, wurde ein schmiedeeisernes Gitter für die neu erbaute römisch-katholischen Kirche Sainte-Odile im 17. Arrondissement von Paris angefertigt. Es ist eine Arbeit von Raymond Subes (1891-1970). In das üppig ornamentierte Gitter

Gudrun Baudisch (1907-1982), Karl Jamöck: Porta Clausa aus der Mariahilfkirche in Bregenz (1930)
Die Bregenzer Mariahilfkirche (Vorarlberg) wurde ab 1916 als Heldendankkirche zum Ersten Weltkrieg konzipiert und von 1925 bis 1931 erbaut, jetzt als Pfarrkirche für die Bregenzer Ortsteile Rieden und Vorkloster. Unter der Leitung des damaligen Pfarrvikars Dr. Johannes Schöch wurde aus

Uwe Fossemer (geb. 1942): Glasarbeiten in der Apostel-Johannes-Kirche in Oering (1999)
Uwe Fossemer (geb. 1942 in Kaltenkirchen) fertigt noch alle seine Werke vom Entwurf, Zuscheiden, Polierbrand, Farbauftrag, Farbbrand und Verbleien der einzelnen bearbeiteten Glasteile in seinem Atelier selbst an. Der Künstler legt Wert darauf, an seinen Werken alleine, mitunter über viele

Apsismosaik von Peter Paul Etz (1913-1995): St. Alban (1952)
St. Alban ist eine römisch-katholische Kirche in der Mainzer Oberstadt mit einem beeindruckenden Blick auf den Rhein. Der Nachkriegsbau wurde 1952 unter Priester Valentin Gleich eingeweiht, nach Plänen noch aus dem Jahr 1936. Von Beginn an befand sich in der

Fährmännertafel aus Berlin-Heiligensee (um 1935)
Bekannt ist das Bild des Priesters als Hirte seiner Gemeinde, weniger bekannt das des Fährmanns. Ein solches Motiv findet sich auf einer Tafel im Eingangsbereich einer Berliner Kirche, auf welcher zu lesen ist: „Die Fährmänner kommen und gehen, Gott aber

Jerusalem-Allegorie der Klosterkirche Nuestra Señora del Carmen, Puebla (17. Jh.)
Die Klosterkirche Nuestra Señora del Carmen gilt im mexikanischen Puebla als hervorragender Barockbau des frühen siebzehnten Jahrhunderts. Zu dem reichen Bestand von Ölgemälden dieses Jahrhunderts gehört auch das Bild „Alegoría del Carmelo Descalzo“, also eine Allegorie des katholischen Ordens der
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


