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Anna-Dorothea Kunz-Saile: Glasfenster aus St. Marien in Herrenberg (1982)

Weithin sichtbar steht das Wahrzeichen Herrenbergs, die evangelische Stiftskirche St. Marien, über den Fachwerkhäusern der historischen Altstadt. Auf der Turmempore sind heute drei Werke zeitgenössischer Künstler zu sehen, darunter dieses annähernd runde Glasbild von Anna-Dorothea Kunz-Saile (geb. 1941). In ihrem langen Schaffen hat die Künstlerin viermal das Neue Jerusalem in Glas dargestellt, hier das erste Mal. Hergestellt wurde das Glasfenster selbstverständlich in der Manufaktur V. Saile, die in Stuttgart ihren Sitz hat.

Seit 1982 zeigt das gotische Maßwerk der Rosette den Besuchern das Himmlische Jerusalem, einschließlich zwölf roten Engelsfiguren, weißen Perlen und bunten Edelsteinen. Dabei bilden die Edelsteine eine annähernd runde Mauer in goldgelber Tönung. Jeder Edelstein ist anders gestaltet: es sind genau die zwölf verschiedenen Steine, die in der Johannesoffenbarung namentlich genannt sind.
Von der Mauer aus erheben sich zwölf Türme mit jeweils einer weißen, runden Perle mit einem Engel als Wächter darüber. Hinter dieser Mauer findet man einen Blattfries, der sich ebenfalls um das gesamte Fenster zieht: dies soll den Lebensbaum darstellen. Die eigentliche Mitte des Fensters ist interessanterweise nicht mit einem religiösem Symbol besetzt, sondern die Künstlerin hat hier lediglich einen bauen Farbpunkt gesetzt.

Erich Haage: Die Stiftskirche zu Herrenberg und ihre entscheidende Botschaft heute, Herrenberg 1983.
Helmut Maier: Ev. Stiftskirche Herrenberg: Kreis Böblingen, Württemberg, München 1985 (2).
Roman Janssen, Harald Müller-Baur (Hrsg.): Die Stiftskirche in Herrenberg 1293-1993. Herrenberg 1993.

 

tags: Schwaben, Herrenberg, Württemberg, Anna-Dorothea Kunz-Saile, Manufaktur Saile
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