LETZTER BEITRAG
Karl Hellwig (1911-1993): Fenster der Johanneskirche in Sodingen (1960)
Karl Hellwig (1911-1993) war ein Glashandwerker, der vornehmlich im Sauerland und im Ruhrgebiet tätig war, ein gutes Dutzend Mal hat er das Neue Jerusalem als Thema aufgegriffen. Stilistisch vertrat er eine geometrische Figürlichkeit, reduzierte die

Nikolaus Bette (geb. 1934): Fenster aus St. Crescentius in Naumburg (1991)
Naumburg gibt es nicht nur als mittelalterliche Handelsstadt an der Saale in Sachsen-Anhalt, sondern auch als beschaulichen Kneippkurort im Landkreis Kassel in Nordhessen. Dort zeigt das mittlere Chorfenster der römisch-katholischen Kirche St. Crescentius heute wieder seine ursprüngliche Form. Es war eine lange Zeit zugemauert und wurde erst im Jahr 1991

Walter Loosli (1932-2015): Katholische Kirche Heiliggeist in Interlaken (1991-1992)
Nachdem die 1967 eingebaute Warmluftheizung der römisch-katholischen Kirche Heiliggeist in Interlaken (Kanton Bern) unbrauchbar wurde, kam es 1990 eine größere Umgestaltung. Die einst zugemauerten neogotischen Fenster wurden wieder freigelegt und neue Buntglasfenster von Walter Loosli angefordert, dessen Entwürfe hier von der Glasmanufaktur Reich & Co in Bern angefertigt wurden. Walter

Joachim Klos (1931-2007): Glasfenster aus Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld (1998)
Der Obergaden und Deckenbereich der römisch-katholischen Kirche Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld (Niederrhein am Rand des Ruhrgebiets) wurde 1998 mit Glasmalereien neu ausgeschmückt. Die Arbeiten sind klein und haben eine Größe von nur 400 x 80 Zentimetern, so dass man vom Fußboden aus keinesfalls alle Details in zehn Meter Höhe zu

Joachim Klos (1931-2007): Fenster der Pauluskirche in Essen-Heisingen (2003)
Joachim Klos (1931-2007) aus Nettetal am Niederrhein ist ein weiterer Künstler, der sich über eine mehr abstrakte Formensprache dem Thema Neues Jerusalem anzunähern suchte. Seine Arbeit in Essen-Heisingen ist ein Schlusspunkt in seiner Beschäftigung mit dem Himmlischen Jerusalem, welches er vorher in St. Nikolaus, Geldern-Walbeck (1969-70), in St. Antonius, Kevelaer

Kapsel von Brivio aus dem Louvre, Paris (Anfang 5. Jh.)
Die Kapsel von Bivio hat eine elliptische Form und zeigt an ihren Schmalseiten die Tore des Himmlischen Jerusalem. Jeweils zwei niedrige Türme mit einem Kegeldach flankieren ein rundbogiges Tor. Die Quaderung der Stadtmauer ist gut zu erkennen. In ihrer gegenüberliegenden Position und auch in der Themenwahl der übrigen Szenen aus

Willi Jakob (1895-1967): Ehemaliges Buntglasfenster aus St. Michael in Euerfeld (1961)
Der Entwurf mit zahlreichen lose über das Fenster verteilten Toren der Gottesstadt zu dem Thema „Aufstieg des Menschen zum himmlischen Jerusalem“ stammt von dem Kirchenmaler Willi Jakob (1895-1967) aus Würzburg. Es ist eine der letzten Arbeiten des Künstlers und das einzige Mal, dass Jakob das Neue Jerusalem thematisiert hat. Laut

Gozbertus: Rauchfass (um 1100)
Im Trierer Domschatz wird das Gozbertus-Rauchfass aufbewahrt. In diesen Gegenstand wurden einst, als er noch in Gebrauch war, einige Weihrauchkörner auf glühendes Holz gegeben. Bei Prozessionen oder in Messen wurde das Fass dann von einem Ministranten an der Kette geschwenkt, um so den Wohlgeruch des Weihrauchs zu verbreiten. Um den

Jerusalemsleuchter aus St. Felicitas in Vreden (1489)
Über dem Altar der römisch-katholischen Stiftskirche St. Felicitas in Vreden an der Grenze zu den Niederlanden hängt heute ein schmiedeeiserner und vergoldeter Leuchter aus dem Jahre 1489, der ursprünglich zur Ausstattung einer benachbarten Pfarrkirche gehörte. Dieser Leuchter, obwohl kein Radleuchter, stellt als Jerusalemsleuchter die Vision des Himmlischen Jerusalem aus dem

Walter Klocke (1887-1965): St. Augustinus in Gelsenkirchen (1959)
In der Gelsenkirchener Propsteikirche St. Augustinus im Herzen des Ruhrgebiets wurde 1959, also unmittelbar vor der römisch-katholischen Liturgiereform, ein schlichter, aber wohlproportionierter Tabernakel angefertigt. Er stammt von dem Glasmaler und Bildhauer Walter Klocke (1887-1965). Sucht man von diesem Künstler ein weiteres Neues Jerusalem, muss man viele Jahre vor den Zweiten

Josef Henger (1931-2020): Tabernakel der Dreifaltigkeitskirche Ravensburg (1967)
Der 2020 verstorbene Bildhauer Josef Henger (1931-2020) hat mir 2010 eine ganze Reihe seiner Arbeiten mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem mitgeteilt, großzügig Unterlagen und Fotos zugeschickt, im Laufe der folgenden Monate ist ein intensiver Austausch dazu entstanden. Im einzelnen nannte er folgende Arbeiten (neben Entwürfen, auf die ich hier

Heinz Heiber (1928-2003): Kanzel in Vehrte (1970)
Diese Kanzel – in Blickrichtung links vor dem Altar – ist mit dem Neuen Jerusalem geschmückt. Sie befindet sich in der evangelischen Kirche von Vehrte nahe Osnabrück. Die Tore der Stadt auf ihrer Vorderseite sind quaderförmig mit schimmernder Glaseinlage um ein deutlich hervortretendes Viereck im Zentrum angeordnet. Der massive Block

Reinhold Schröder (1932-2024): Tabernakel aus St. Maria in Wolfhagen (1966)
Von 1966 ist dieser steinerne Tabernakel mit einem Bronzeaufsatz aus der römisch-katholischen Kirche St. Maria in der Stadt Wolfhagen westlich von Kassel. Er befindet sich in einer Konche hinter dem Hauptaltar und ist ein Werk des Bildhauers Reinhold Schröder (1932-2024) aus Lünen, der allein auf drei Tabernakeln das Himmlische Jerusalem

Wolfgang Tümpel (1903-1978): Radleuchter aus St. Nicolai auf Helgoland (1969)
Vermehrt wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder Sakralräume mit Radleuchtern ausgestattet. In der römisch-katholischen Kirchenausstattung, wo diese Radleuchter Tradition haben, wurde nach zeitgemäßen Interpretationen gesucht, so vor allem im Bistum Köln, etwa bei St. Laurentius (1962), St. Hedwig (1966/68), Groß St. Martin (1983) oder St. Norbert in

Allegorie aus dem Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien (1700-1750)
Das Österreichische Museum für Volkskunde in Wien besitzt eine für das Thema Himmlisches Jerusalem aufschlussreiche Ölmalerei, die bis 2008 im Ursulinenkloster Wiens gezeigt wurde, dann aber ins Depot verlagert wurde (Inventarnummer ÖMV/39.419). Sicheres ist über das Kunstwerk nicht bekannt, man kennt weder den oder die Auftraggeber, die genauere Herkunft, den

Gert van Loon: Weltgerichtsaltar aus dem Dom zu Paderborn (um 1500)
Der Paderborner Dom St. Marien besitzt den Margarethenaltar, einen spätgotischen Flügelaltar mit einer Darstellung des Weltgerichts um 1500. Angefertigt wurde er durch Gert van Loon (auch van Lon, geb. um 1465 in Geseke/Westfalen, gest. 1521 oder später), einem deutschen Malermeister. Man kennt von diesem Meister noch einen Hochaltar des Benediktinerinnenklosters

Kurt Wolff (1916-2003): Antependium aus Essen (1963)
1963 entstand ein 85 x 87 Zentimeter großes Parament, welches heute in der „Alten Kirche“ der evangelischen Gemeinde von Essen-Kray aufbewahrt wird. Ursprünglich war es im Gemeindezentrum Eckenbergstraße in Verwendung. Dort befand sich ein Altar mit einer grauen, mächtigen Steinplatte,

Arlo Greer und Paul Remmey (1903-1958): „Forever Heaven“ (1948)
Zu sehen ist das Himmlische Jerusalem des Covers der kleinen, aber zu ihrer Zeit erfolgreichen Schrift „Forever Heaven“, die Arthur S. Maxwell (1896-1970) im Jahr 1948 herausbrachte. Es ist eine signierte Arbeit von Arlo Greer, der in den 1940er und

Rodgauer Jerusalemstele (1998)
1998 wurde in der Dombauhütte Mainz unter Domdekan Heinz Heckwolf von seinen Meisterschülern eine Jerusalemstele angefertigt. Die beteiligten Namen sind, angeblich in Anlehnung an die mittelalterliche Praxis der Dombauhütten, bewusst nicht genannt – eine ungewöhnliche, sympathische Entscheidung einer kirchlichen Einrichtung.

Annette Jacob: Jerusalemsleuchter der Klosterkirche Drübeck (2006)
Das Benediktinerkloster Drübeck bei Wernigerode im Harz (Sachsen-Anhalt) ist Eigentum der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, die entscheidet, was die Baulichkeiten und die Gestaltung der Klosteranlage angeht. Anfang des 21. Jahrhunderts war der Leiter des Klosters sehr am Thema Himmlisches Jerusalem interessiert

Hieronymus Wierix (1553-1619): Flugblatt (um 1610) und Kopie in Andahuaylillas (1626)
Hieronymus Wierix (1553-1619) war um 1610 einer der innovativsten Kupferstecher seiner Zeit. Vor allem schaffte er es, altbekannte Themen in neuen Sichtweisen darzustellen. So auch beim Himmlischen Jerusalem, welches hier als Adelspalast präsentiert wird. Dieser Palast, wahrscheinlich ein Wasserschloss, wird

Zweifaches Neues Jerusalem: S. Prassede in Rom (um 820)
In Santa Prassede ist das Himmlische Jerusalem nicht nur seitlich in der Apsis als Stadtvedute dargestellt, sondern im oberen Teil des Triumphbogens noch ein weiteres Mal. Durch die klare Darstellung und Proportion kann man die Szenerie auch vom 13 Meter
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






