LETZTER BEITRAG

Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)

Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

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Auferstehungsikone aus dem Nationalen Kunstmuseum von Weißrussland (17. Jh.)

Diese Ikone ist keine „typische“ russische Ikone, sie entstand mehr nach westlichen Vorbildern und Einflüssen als nach östlichen Vorläufern. Sie zeigt das Himmlische Jerusalem pars pro toto durch eine Pforte, wie man es von Weltgerichten des Mittelalters oder Kunstwerken der Reformationszeit her kennt. Ein unbekannter Meister hat sie im 17.

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Gerhard Dreher (1924-2008), Gisela Dreher (1924-2020): Glaswand der Trinitatiskirche in Endenich (1964)

Das imposante großformatige Glasmosaik der evangelischen Trinitatiskirche in Endenich bei Bonn stellt an der Giebelseite das Himmlische Jerusalem in einfacher, auf Grundformen reduzierter Form dar. Es handelt sich um starkes Glas in Bleiverglasung, vorrangig in Blautönen. Zu erkennen sind Fenster und/oder Dächer, die über die gesamte Glaswand verteilt sind. Sie

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Wilhelm Buschulte (1923-2013): Mariä Heimsuchung in Werl (1962 und 1984)

Kaum ein Glaskünstler des 20. Jahrhundert hat das Neue Jerusalem so oft dargestellt wie Wilhelm Buschulte (1923-2013). Ohne Anspruch auf Vollständigkeit konnte ich bislang folgende Werke mit Jerusalems-Darstellungen dieses Künstlers auffinden, hauptsächlich im Ruhrgebiet:1953, St. Katharina, Unna1956, St. Ursula, Bielefeld1957, St. Maria Königin, Kerpen-Sindorf1958, St. Foillan, Aachen1958, Reformationskirche zur Heiligen

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Pieter Herman Gerrit Cornelis Kok (1919-1981): Kirchenfenster in Wildervank-Veendam (1966)

Pieter Herman Gerrit Cornelis Kok (1919-1981, kurz: Piet Kok) hat über einen längeren Zeitraum hinweg zehn Fenster für die evangelisch-lutherische Gemeinde von Wildervank-Veendam bei Groningen anfertigen durfte. Der Kirchenraum hatte bereits Buntglasfenster im Altarbereich, doch der Kirchensekretär H. Broeklander wünschte sich eine Ergänzung. Broeklander übernahm auch einen Großteil der Finanzierung

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Josef de Ponte (1922-2006): St. Alban in Heilbronn (1982)

Josef de Ponte (1922-2006) aus Schwaigern hatte sich in seinem Schaffen genau drei Mal mit dem Himmlischen Jerusalem auseinandergesetzt, jedes Mal in einem anderen Medium: 1965 entstand ein Mosaik für die katholische Pfarrgemeinde Heilig Kreuz in Darmstadt, 1966 entstand eine Malerei zu dem Thema und zuletzt hat der Künstler ein

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Alois Plum (1935-2024): St. Rabanus-Maurus-Kirche in Petersberg (1989)

Der Mainzer Glaskünstler Alois Plum (1935-2024) schuf 1989 die beiden gewaltigen, dreibahnigen Seitenfenster des Hochchores der römisch-katholischen Filialkirche St. Rabanus-Maurus in Petersberg bei Fulda, wobei er sich eng an Arbeiten seines Kollegen Georg Meistermann (1911-1990) anlehnte. Plum ist bekannt für seine sorgfältige Interpretation historischer Kirchen und Berücksichtigung liturgischer Fragen; er

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Basilia Gürth (1923-2018): Fenster der Franziskanerkirche in Graz (1982)

Zu sehen ist der obere Abschluss eines gotischen Langfensters, mit einer Stadtmauer, die sich horizontal durch drei Fensterbahnen zieht. Ebenfalls verbindet der blaue Lebensfluss die drei Bahnen miteinander. Die mittlere Bahn ist hervorgehoben: Hier schwebt im oberen Bereich das weiße Lamm, von dem aus Strahlen die Stadt erleuchten, hier befindet

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Leopold Schmid (1901-1989): „Königin des Friedens“ in Wien (1935)

„Königin des Friedens“ ist der Name einer römisch-katholischen Kirche im Wiener Gemeindebezirk Favoriten, welche am 16. November 1935 eingeweiht wurde. Besonderer Wert wurde damals auf die neuen Buntglasfenster gelegt, die der Architekt des Baus, Robert Kramreiter, gemäß der damaligen neuen Kunsttheorie als Teil der Konstruktion verstanden hat. In den Rundbogenfenstern

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„Apokalypse Trehtolkovy“, die „Die Apokalypse der drei Quadrate“ aus Moskau (1909)

Das Werk „Die Apokalypse der drei Quadrate“ („Апокалипсис трехтолковый“) erschien 1909 in Moskau. Es beinhaltet eine spätantike Interpretation der Apokalypse aus dem 17. Jahrhundert mit neu angefertigten kolorierten Abbildungen. Die Zeichnungen sind eigentlich in lediglich drei Farben ausgestattet: Russisch-Grün, ein Ochsenrot und ein kräftiges Gelb. Die Maler, die an dem

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Concordantiae-caritatis Handschrift (1349-1351)

Die Lilienfelder Concordantiae-caritatis Handschrift entstand zwischen den Jahren 1349 und 1351 und wird heute in der Stiftsbibliothek Lilienfeld in Niederösterreich aufbewahrt. Der Abt Ulrich von Lilienfeld erklärt in Bild und erläuterndem Text vor allem die Evangelien der einzelnen Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres. Die „Concordantiae Caritatis“ zählt neben der Bible

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Weltgerichtsikone mit Baldachin aus der Tretjakow-Galerie in Moskau (um 1450), Kopien aus Pskow (1547), 19. Jh., sowie in in Beit HaGalil (2000) und Colorado Springs (2002)

Eines der bekanntesten und auch ältesten Beispiele einer russischen Weltgerichtsikone zeigt das Neue Jerusalem auf der linken, oberen Seite eines Jüngsten Gerichts. Im unteren Bereich sind Gruppen von Heiligen zusammengestellt. Alle sind in weiße Gewändern gekleidet. Darüber ist eine Architektur gesetzt, die die Kenntnis oberitalienischer Bauten der Lombardei verrät. In

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William Blake (1757-1827): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1824

1824 schuf der englische Altmeister William Blake (1757-1827) fünf Wasserfarbzeichnungen zum Himmlischen Jerusalem, im Rahmen seiner Beschäftigung mit dem Buch Pilgrim’s Progress von John Bunyan. Sie gelten als eine der letzten Arbeiten von Blake am Ende eines überreichen Schaffens. Sein Einfluss auf zukünftige Darstellungsweisen im Buchdruck kann gar nicht unterschätzt

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Ernst Rasche (1926-2018): St. Mariä Geburt in Mülheim (1989)

Der einfache Chorraum von St. Mariä Geburt, einer römisch-katholischen Kirche in Mülheim zwischen Duisburg und Essen mitten im Ruhrgebiet, benötigte eine künstlerische Ausgestaltung. Dazu beauftragte man unter Pfarrer Herbert Wiemers den Bildhauer Ernst Rasche (1926-2018), der in Mülheim beheimatet war. Der Künstler modellierte und bemalte zu Jahresbeginn 1989 diese Chorwand

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Weltgericht der Dorfkirche in Knutby (um 1500)

Die pastellfarbenen Malereien der Saalkirche von Knutby im schwedischen Bistum Uppsala zeigen das Himmlische Jerusalem auf einer Gewölbekappe als großen, dreischiffigen Kirchenbau. Mit Seitenstreben und einem vorgelagerten Narthex versucht der Maler eine komplexe, anspruchsvolle Sakralarchitektur wiederzugeben, wie es sie in

Deckenmalerei der Notre-Dame du Puy-en-Velay (um 1850)

In der Mitte des 19. Jahrhunderts war in Frankreich die sog. „Schablonenmalerei“ beliebt, auf Französisch „au pochoir“. Mit Hilfe von Kartons und speziellen Pappen wurden Ornamente und Muster vor allem in bürgerlichen Wohnungen an die Wände und Decken aufgemalt. Vor

Yngve Lundström (1885-1961): Kirche in Älmhult (1930)

Die protestantische Kirche in Älmhult in der schwedischen Provinz Blekinge wurde mit einem Fenster von Yngve Lundström (1885-1961) ausgestattet. Über dem Altar im Süden wurde im Triumphbogen das Rundfenster „Det himmelska Jerusalem“ („Das Himmlische Jerusalem“) angebracht, im Jahre der Kirchenfertigstellung

Russische Weltgerichtsdarstellungen (17. Jh.)

Für die Entwicklung des Neuen Jerusalem auf Ikonen ist diejenige aus der St.-Boris-und-Gleb-Kirche (um 1550) aus dem Staatlichen Museum Nowgorod zentral, denn von hier aus bildeten sich zwei Entwicklungslinien von Ikonen weiter aus: Einerseits die Arkaden, andererseits Türme oben und

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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