

John Devoto: Himmelfahrt des Hesekiel in „Hermathenæ“ (1740)

Christian Georg Bessel (1636-1688): „Faber Fortunae“ (1673)
LETZTER BEITRAG
Jan van der Noot (1539-1595): „A Theatre for Voluptuous Worldlings“ (1569)
Vor uns haben wir eine typische, aber kaum bekannte Illustration des Himmlischen Jerusalem, die bereits der Renaissance zuzuordnen ist. Die meisten solcher Illustrationen aus der Reformationszeit stammen aus Bibeleditionen, diese ist jedoch in einem dichterischen

Carlo Cioni (1930-2021): „Gerusalemme celeste“ (1993)
Carlo Cionis Acrylgemälde „Gerusalemme celeste“ basiert auf unterschiedlichen Blautönen, was inhaltlich gut zu einer Himmelsstadt passt. Allerdings ist diese Arbeit auch ein typischer Cioni – viele Werke sehen so oder ähnlich aus, selbst wenn sie ganz unterschiedliche Titel haben, etwa „dalle cose fuori“ (1977), „solstizio d’estate“ (1980) oder „angelo“ (1998).

Maria Immaculata aus Cré-sur-Loir (1531)
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in ganz Frankreich Steintafeln mit den Mariensymbolen hergestellt – es sind die erhalten gebliebenen Zeugnisse der Marienverehrung an der Schwelle zur Reformation. Erhalten haben sie sich weniger in den großen Kathedralen, sondern in kleinen abgelegenen Dorfkirchen, wo das Geld für immer neue

Heribert Reul (1911-2008): Fenster aus St. Marien in Labbeck (1969)
1969 wurde in die römisch-katholische Kirche St. Marien in Labbeck bei Xanten (Niederrhein) ein Westfenster eingesetzt. Es besteht aus Buntglas, Antikglas, Blei und Schwarzlot; entworfen wurde es von Heribert Reul (1911-2008). Leider gibt weder zu der Kirche noch zu dem Künstler aus Kevelaer wissenschaftliche Literatur; allein eine informative Internetseite mit

Reimund Tischer: Zeichnung „Im Namen des Vaters“ (2000-2003)
Die Zeichnung stammt aus einer kirchenkritischen Serie, die auf die modernen Kreuzzüge unserer Zeit hinweisen möchte. Geschaffen hat sie Reimund Tischer aus Bad Steben im Landkreis Hof (Oberfranken) zwischen 2000 und 2003. Jedes Blatt hat eine Größe von 70 x 50 bzw. 80 x 60 Zentimetern und ist mit Bleistift

Zweiwegebild aus Schweden (um 1850)
Diese handkolorierte Lithographie wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts herausgebracht. Sie zeigt als oberen Abschluss eines Zweiwegebildes eine ausladende Treppe, auf der die Ziffer 72 angegeben ist. Die Ziffer gehört zu einer hier nicht wiedergegebenen Legende, die informiert: „Den himmelska Staden“. Die eindrucksvolle Prunktreppe führt von einem See oder

Lothar Mannewitz (1930-2004): Kreuzgang der Rostocker Christuskirche (1971)
Die alte Rostocker Christuskirche, erbaut 1909, war eine römisch-katholische Kirche in der Innenstadt von Rostock. Der imposante Backsteinbau hatte den Krieg überstanden, aber nicht die Stadtplanung der DDR: 1971 wurde der Bau mit vielen seiner Kunstwerke in die Luft gesprengt. Die römisch-katholische Gemeinde durfte dann in einer Nebenstraße außerhalb der

Paul Weigmann (1923-2009): Glaswand aus St. Martinus in Bedburg-Kaster (1973)
Von außen nicht erkennbar bietet sich den Besuchern in der römisch-katholischen Kirche St. Martinus in Bedburg-Kaster ein prächtiges Bild eines fast fünf mal fünf Meter großen Fensters. Eigentlich kann man kaum von einem Fenster sprechen, es ist vielmehr eine Glaswand aus 25 Einzelfeldern, die Paul Weigmann (1923-2009) 1973 entworfen hat

Nikolaus Bette (geb. 1934): Buntglasfenster aus St. Bernhard in Niederense (1978)
In Niederense am Rand des östlichen Sauerlands (Nordrhein-Westfalen) besitzt die römisch-katholische Kirche St. Bernhard ein Lamm mit der Siegesfahne im Himmlischen Jerusalem. Es handelt sich insgesamt um ein Rundbogen-Glasfenster, welches im Mai 1978 von dem Maler und Glaskünstler Nikolaus Bette aus Bottrop (geb. 1934) gestaltet wurde, der sich zu dieser

Alpheda Puluj-Hohenthal (1926-1985): Evangelische Kirche in Osdorf (1979)
Die evangelische Kirche zu Osdorf nördlich von Kiel in Schleswig-Holstein wurde im Jahr 1967 erbaut. Bereits 1978 wurde in einer schweren Sturmnacht das große, dreieckige Hauptfenster irreparabel eingedrückt. Leider ist nicht bekannt, was auf diesem Fenster einst dargestellt war. Es soll jedoch eine Arbeit der Bildhauerin Alpheda Puluj-Hohenthal (1926-1985) aus

Helmut Ammann (1907-2001): Glasfenster aus St. Leonhard in Nürnberg (1979)
Helmut Ammann (1907-2001) war ein Bildhauer, Maler und Glasmaler aus der Schweiz, geboren in China und aufgewachsen in Berlin Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er dann in München, von wo aus er für zahlreiche protestantische Kirchen arbeitete. Für die Nürnberger Kirche St. Leonhard im Stadtteil Schweinau schuf er ein

Dorothea Kunz-Saile (geb. 1941): Glasfenster aus St. Marien in Herrenberg (1982)
Weithin sichtbar steht das Wahrzeichen Herrenbergs, die evangelische Stiftskirche St. Marien, über den Fachwerkhäusern der historischen Altstadt auf einer Anhöhe. Auf der Turmempore sind heute drei Werke zeitgenössischer Künstler zu sehen, darunter dieses annähernd runde Glasbild von Anna-Dorothea Kunz-Saile (geb. 1941). In ihrem langjährigen Schaffen hat die Künstlerin vermutlich viermal

Gérard Milon: Buntglasfenster aus Languidic in der Bretagne (1983)
Das Monumentalfenster „Jérusalem céleste“ („Himmlisches Jerusalem“) erstreckt sich über eine Größe von 35 Quadratmetern und füllt vier gotische Fensterbahnen. Es wurde am 24. Januar 1983 im nördlichen Querschiff der römisch-katholischen Kirche St. Peter in Languidic in der Bretagne eingebaut und mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht. In der ansonsten eher kargen

Gustl Kirchner (1920-1984): Fenster der Friedhofskapelle in Sennfeld (1983)
Gustl G. Kirchner (1920-1984) war ein fränkischer Maler und Bildhauer aus Schweinfurt (Unterfranken). Eines seiner wenigen Buntglasfenster findet man in der Friedhofskapelle von Sennfeld, einer an Schweinfurt angrenzenden Gemeinde am Main. Diese Kapelle war in der Nachkriegszeit errichtet worden und wurde dann in den 1980er Jahren umfassend saniert. Durch dieses

Henning Hauke (geb. 1961): Gemälde „Himmlisches Jerusalem“ (2000)
Henning Hauke (geb. 1961) verbindet seit seinem sechzehnten Lebensjahr praktische Malerei mit kunsthistorischen Studien. Viele Jahre arbeitete er hauptberuflich als Pädagoge in einer Waldorfschule auf der Schwäbischen Alb. Nebenher schuf er auch Wandmalereien und Farbgestaltungen in der Innenarchitektur.Sein abstraktes Gemälde „Himmlisches Jerusalem“ (Größe 120 x 120 Zentimeter) aus dem Jahre

Herb Schiffer (geb. 1936): Fenster aus St. Matthäus in Kirchtroisdorf (1983)
Die römisch-katholische Kirche St. Matthäus in Kirchtroisdorf, ein Stadtteil von Bedburg im Rhein-Erft-Kreis, wurde 1983 (nicht 1989) mit Rundbogenfenstern versehen. Diese wurden von dem Maler und Glaskünstler Herb Schiffer (geb. 1936) in Antik- und Opalglas, Blei und Schwarzlot gestaltet. Seitdem sind diese Fenster der Höhepunkt der ansonsten kunsthistorisch eher unscheinbaren

Nicholas Roerich (1874-1947): Gemälde „Engelsschatz“ (1905)
Im frühen zwanzigsten Jahrhundert erscheinen in den Werken des russischen Malers Nicholas Roerich (1874-1947) symbolische Bilder der himmlischen Stadt. Am bekanntesten war sicherlich die Wandmalerei „Königin des Himmels“, ein Fresko mit Himmelsarchitektur über den Apsisfenstern in der Kirche des Heiligen

Pierre Cuypers (1827-1921): Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk in Roermond (1899)
Auch in den Niederlanden gab und gibt es selbstverständlich Jerusalemsleuchter. Ein besonders prachtvolles Exemplar, angelehnt an den mittelalterlichen Barbarossaleuchter im nahe gelegenen Aachen, hat sich in der zentralen Vierung unter der Kuppel der römisch-katholischen Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk erhalten. Diese

Virginio Vespignani (1808-1882): Rekonstruktion in der Basilika di S. Giovanni in Laterano in Rom (um 1886)
1291 wurde von Jacopo Torriti und Jacopo da Camerino das Mosaik der Kirche San Giovanni im Lateran ergänzt und fertiggestellt, wie es die Signierung des Mosaiks berichtet. Dies geschah auf Wunsch von Papst Nicolaus IV., welcher, wie viele seiner Zeit,

Apsismosaik aus S. Maria Maggiore in Rom (um 450) und Kopien
Auf spätantiken Mosaiken bildete sich bald ein Darstellungstyp heraus, der in den neu erbauten Kirchen Jerusalem wie auch Bethlehem als kleine Städte zeigt. Jerusalem findet sich meist an der linken Zwickelzone des Triumphbogens der Apsis, vgl. etwa S. Lorenzo in

Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936): Glasmosaik (1973-1978)
Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936) stammt aus Bergamo und war dort Meisterschüler von Trento Longaretti (1916-2017), welcher ihn vor allem in die Mosaikkunst einführte. Mazzoleni interessierte sich auch für Baukunst und arbeitete verschiedentlich mit Architekten zusammen. Die Anlehnung an Bauentwürfe kommt

Siegfried Steege (1933-2002): Mosaik der Kreuzkirche in Nordhorn (1962)
Das Mosaik stammt von dem im Jahr 2002 verstorbenen Künstler Siegfried Steege (geb. 1933). Es wurde für den Gottesdienstraum der Kirche geschaffen. Damals, 1962, hatte Steege sich gerade selbstständig gemacht und führte als junger Künstler in Nordhorn eine seiner ersten
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

