

Orthodoxes Weltgericht aus Detroit (1925)

Andreas Walsperger: Pal. Lat. 1362: Weltkarte (1448)
LETZTER BEITRAG
MS Nouv. Acq. 3093: „Les Très Riches Heures du Duc de Berry“ (1380-1412)
Das Bild zeigt eine Miniaturmalerei aus dem späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert, die fälschlich als „Der Garten Eden“ oder „Das Paradies“ bekannt ist. Es wurde von den niederländischen Miniaturmalern, den Gebrüdern Limburg (Paul, Jean

Josef Oberberger (1905-1994): Fenster aus der Traunreuter Kirche (1957)
Die römisch-katholische Pfarrkirche von Traunreut unweit des Chiemsees (Oberbayern) ist ein eindrucksvolles Zeugnis sakraler Baukunst aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, geschaffen durch den Architekten Hans Döllgast (1891-1974). Sie wurde damals als Vertriebenenkirche vornehmlich für Geflüchtete aus Schlesien errichtet. Seit Ostern 1957 hat die Traunreuter Kirche bunte Glasfenster. Die Entwürfe

Marius de Leeuw (1915-2000): Fenster in H. Maria Geboorte in Dussen (1956)
Die römisch-katholische Kirche H. Maria Geboorte im niederländischen Dussen (Provinz Nordbrabant) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1953 wurde sie als dreischiffige Basilika wieder aufgebaut. Zu der Neubaukonzeption gehörte von Anbeginn an ein Marienzyklus. Er besteht aus sechs expressionistischen Glasfenstern. Das zweite Fenster im rechten Seitenschiff hat den Titel „Gloria Jeruzalem“

Buja Bingemer (1927-1989): Fenster aus der ehemaligen Kapelle „Heilige Familie“ in Reichshof-Feld (1957)
Feld ist eine von über hundert Ortschaften der Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. In Feld wurde 1956 bis 1957 die Kapelle „Zur Heiligen Familie“ nach Plänen des Kölner Architekten Hans Schilling (1921-2009) errichtet, sie gehörte zur Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Wiehl. Anlass für den Bau

Wolfgang Hauptmeier (1922-1989): Rundfenster der Zionskirche in Herne-Bladenhorst (1958)
Bei der evangelischen Zionskirche in Herne-Bladenhorst im nördlichen Ruhrgebiet lag es vom Namen her gesehen nahe, das Thema Jerusalem an prominenter Stelle zur Darstellung zu bringen. Die Kirche wurde als moderner Backsteinbau in den 1920er Jahren errichtet. Nach Kriegszerstörungen 1944/45 mussten zunächst die Fenster erneuert werden. Schon 1958 wurde die

Robert Rexhausen (1922-2002): Fenster aus Herz Jesu in Euskirchen (1956 und 1958)
Nach der Kriegszerstörung 1944/45 wurde der Chor der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen im Rheinland mit den zerstörten Fenstern zunächst durch eine Mauer vom Kirchenschiff abgetrennt. Erst Anfang der 1960er Jahre stellte man in einer zweiten Wiederaufbauphase diesen Teil der Kirche wieder her. Der damalige zweite Pfarrer von Herz-Jesu, der Dechant

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Fenster aus der Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt (1960)
Vom Kirchenschiff der evangelischen Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt westlich von Stuttgart aus sieht man im Chorraum zunächst drei große, spitzbogige Maßwerkfenster. Eines dieser Fenster zeigt im oberen Abschluss die zwölf Toren der Gottesstadt. Es wird von der Gemeinde besonders wertgeschätzt, als Osterfenster bezeichnet und taucht den Altarraum in ein warmes rotgelbes

Hermann Gottfried (1929-2015): Fenster aus St. Ewaldi in Duisburg-Laar (1962)
Die römisch-katholische Kirche St. Ewaldi in Duisburg-Laar (westliches Ruhrgebiet) stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Einer der Türme wurde nie wieder aufgebaut und auch heute macht die Kirche von außen einen verwahrlosten Eindruck, als wäre der Krieg gerade zu Ende gegangen. Die neuen

Wilhelm Luib (1916-1986): Fensterwand in St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (1962)
Das Betonglasfenster der römisch-katholischen Kirche St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (Landkreis Böblingen) wurde aus nicht klar durchsichtigem Dall-Glas hergestellt. Dies sind zwei bis drei Zentimeter dicke, farbige Glasstücke, die aus größeren, ca. 20 x 15 Zentimetern großen Glas-Blöcken herausgesägt wurden. Anschließend wurden sie wie ein Mosaik in einen

Alan Younger (1933-2004): Glaswand aus St Editha zu Tamworth (1975)
Die anglikanische Kirche St Editha zu Tamworth in der englischen Grafschaft Staffordshire besitzt neben Resten mittelalterlicher Glasmalerei auch Fenster von William Wailes, Ford Madox Brown und Edward Burne-Jones. Zuletzt wurde ein großformatiges Westfenster zum Thema Himmlisches Jerusalem hinzugefügt, mit dem Titel „Revelation of the Holy City“ („Offenbarung der Heiligen Stadt“).

Heinrich Vogtherr (der Ältere) (1490-1556): Straßburger Bibel (1526)
Das Bild zeigt die untere Hälfte einer ganzseitigen Apokalypsedarstellung, die in ihrem obigen Teil die Abschließung des Teufels für tausend Jahre zeigt (hier nicht wiedergegeben). Es stammt aus der Bibelausgabe „Das nüw Testame(n)t“, die anlässlich des Reichstags zu Speyer 1526 erschienen ist. In Folge dieses Reichstags gründeten mehrere lutherische Landesherren

Benoit Gilsoul (1914-2000): Ehemalige Fenster der Christ Episcopal Church in Norwich (1962)
In Norwich, Connecticut (USA), findet man in der anglikanischen Christ Episcopal Church gegenüber dem Altar ein durchdachtes Himmlisches-Jerusalem-Bildprogramm, zu dem mehrere Fensterbahnen gehören. Geschaffen hat es 1962 Benoit Gilsoul (1914-2000) aus Belgien, der vor allem als Maler, Zeichner und Glaskünstler hervorgetreten ist. Insbesondere das dritte Fenster soll darstellen, wie der

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Glasfenster aus St. Marien in Witten (1963)
Die römisch-katholische Kirche St. Marien in Witten im südlichen Ruhrgebiet wurde mit neuen Buntglasfenstern ausgestattet. Eines der Fenster mit dem Titel „Das Himmlische Jerusalem und der Engel mit der Messlatte“ stammt von Wilhelm Buschulte (1923-2013). Die Arbeit ist so modern und zukunftsweisend, dass man glauben könnte, sie sei in den

Gerhard Hausmann (1922-2015): Fenster aus der St. Nicolai-Kirche in Sulingen (1966)
Zu den bedeutenden Kunstwerken der evangelischen St. Nicolai-Kirche in Sulingen im Landkreises Diepholz südlich von Bremen zählen die fünf Altarfenster im Chorraum. Es sind Buntglasfenster, die im Jahr 1966 eingesetzt wurden, nach einem Entwurf des Hamburger Kunstglasers Gerhard Hausmann (1922-2015) gestaltet. Dieser hat zuvor und danach immer wieder Kunstwerke mit

Clyde N. Provonsha (1911-2006): Jerusalems-Illustrationen (1952, 1953 und 1967)
Diese Fassung des Himmlischen Jerusalem findet sich im Internet auf schätzungsweise 800 Seiten in verschiedenen Ausschnitten und Farbskalen, als Collage, Poster, Postkarte usw. Der Urheber war lange Zeit unbekannt geblieben, erst nach jahrelangen Recherchen konnte Clyde Norman Provonsha (1911-2006) als Künstler identifiziert werden. Dieser hatte diese Arbeit 1952 angefertigt. Wie

Clemens Hillebrand (geb. 1955): Fenster aus „Onze Lieve Vrouwe“ in Oudenaarde (1994)
Der Kölner Kirchenmaler, Glaskünstler und Grafiker Clemens Hillebrand (geb. 1955) schuf bis zum Jahr 1994 mehrere Fenster aus Glas mit Bernsteinonyx für die römisch-katholische Kirche „Onze Lieve Vrouwe“ in Oudenaarde (Ostflandern, Belgien). Unterstützt wurde der Künstler von dem Architekten C. Maas aus Antwerpen.Der mächtige gotische Kirchenbau am Scheldeufer stammt aus

Alois Plum (1935-2024): Chorfenster der Christuskirche in Neunkirchen (1984)
Für die evangelische Christuskirche in der saarländischen Stadt Neunkirchen hat um 1980 Alois Johannes Plum (1935-2024) neue Fenster entworfen. Die Herstellung erfolgte dann 1984 durch die Manufaktur Derix in Taunusstein, der Einbau durch die Firma Binsfeld aus Trier. In dem

Wolfgang E. Fentsch (1925-1968): Christuskirche von Plettenberg (1953)
Dieses Buntglasfenster in dunkler Tönung zeigt eine Gottesstadt ohne Ummauerung, aber doch mit einigen bemerkenswerten Details: Oben schwebt über der Stadt das Christuslamm, eingefasst von einem halbrunden Nimbus. Von ihm strömt der Lebensfluss nach unten. Dazwischen erscheinen immer wieder Weintrauben

Jacques Richard Sassandra (geb. 1932): Apokalypsezyklus (1980)
1980 erschien, begleitend zu einer Ausstellung, der opulente Bildband „Apokalypse“, in dem eine Serie zur Johannesoffenbarung in deutscher und französischer Sprache vorgestellt wird. Dieser Apokalypsezyklus war ein besonderes Projekt des Wuppertaler Oncken-Verlags, der sich auf Werke von Baptisten spezialisiert hatte

Miquel Bestard (1592-1633): Ölmalerei „Maria Immaculata“ (1614)
Miquel Bestard (1592-1633) kam 1615 zu Wohlstand durch die Heirat von Aina, ein Waisenkind des Notars Josep Batle, was ihnen eine beträchtliche Mitgift von vierhundert Pfund in Form von Immobilien in die Ehe einbrachte. Zwischen 1623 und 1630 taufte das

Gotthold Riegelmann (1864-1935): Portal der Erlöserkirche in Bad Homburg (1908)
Die Erlöserkirche der hessischen Stadt Bad Homburg ist äußerlich an die rheinische Romanik angelehnt und im Inneren im neobyzantinischen Stil ausgeschmückt. Mit dem Gebäude war der Baurat Franz Schwechten (1841-1924) beauftragt, von dem u.a. auch die Gedächtniskirche in Berlin entworfen

Rudolf Dehmel (geb. 1934): Grabstele (um 2000)
Der Steinmetz Rudolf Dehmel entwickelte und pflegte in seinem Schaffen das Motiv der Lebensbrücke, welches er auf sakralen wie auch profanen Bildwerken darstellte: Ein Lebenspfad geht über eine schmale Brücke. Durch eine hellere Steinaderung sieht es an der linken Seite
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.



