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Everlövsmästaren: Fresken aus Kageröd, Hästveda, Äspö (1475-1500)

Der schwedische Malermeister mit dem Notnamen Everlövsmästaren war in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aktiv. Als sein Meisterwerk gilt die Ausmalung der Kirche von Everlös in Skåne, die dem Maler seinen Namen gab. Für das Motiv Himmlisches Jerusalem sind jedoch drei andere von ihm ausgemalte Bauwerke von Bedeutung: die Kirchen von Kageröd, Hästveda und Äspö.
In Kageröd hat der Everlövsmästaren oder einer seiner Schüler vermutlich erstmals das Himmlische Jerusalem auf eine Gewölbekappe gebracht, in einer durchaus traditionell-konservativen Darstellungsweise als kleine Architekturansammlung über einem breiten Mauerstreifen. Sie entstanden in dem Zeitraum zwischen etwa 1475 und 1500, wurden dann im 18. Jahrhundert überstrichen und gerieten bis zu ihrer Wiederentdeckung 1873 in Vergessenheit.

 

Die Ausmalung in in Hästveda entstand im gleichen Zeitraum, vermutlich ein paar Jahre nach Kageröd. Hier aber ist die persönliche Mitarbeit des Everlövsmästaren gesichert, wenngleich die Darstellung auf ältere Bilder der Himmelsstadt, etwa das aus der Kirche von Fulltofta, zurückgreift. Auch diese Fresken wurden im 18. Jahrhundert überstrichen und erst 1940 wieder freigelegt, jedoch in einer viel besseren Qualität als noch bei Kageröd. So lassen sich die Bauteile der Himmelsstadt unterscheiden, und man erkennt sogar aufschlussreiche Details: So schließt die Petrusfigur gerade die Pforte auf, doch an seinem Gewand baumeln zwei weitere Schlüssel – für was? Rechts versammelt sich eine für solche Darstellungen ungemein große Zahl Geretteter, Zum Teil stehen sie in drei Reihen, wo andere Fresken nur eine Handvoll Vertreter von Ständen zeigen.

 

In Äspö entstand um 1500 eine der letzten Werke des Everlövsmästaren. Hier nahm er mit dem markanten Vierecksturm in der Stadtdarstellung ein Detail aus Kageröd wieder auf, wie auch die Farbgebung, die kompositorische Anordnung und die Motivwahl an die älteren Arbeiten anlehnt. Unter den Jerusalems-Darstellungen des Everlövsmästaren gilt in der Fachwelt diejenige in Äspö die mit Abstand authentischste.

Staffan Ljungman: Hästveda kyrka. En vandring genom tid och rum, Hästveda 1977.
Siegrun Fernlund: Kyrkor i Skåne, (Lund) 1980.
Anna Sturesson: Äspö kyrka, Kristianstad 2003.
Jörgen Kling: Hästveda kyrka. Utvändig restaurering: Hästveda-Farstorps kyrkliga samfällighet, Malmö 2007.

 

tags: Fresko, Schweden. Spätmittelalter, Himmelsburg, Burg, Skäne
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