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Dorothee Mücksch: Antependium im Kloster Drübeck (1998)

Diese ungewöhnliche Arbeit wurde von der ehemaligen Pröpstin Dorothee Mücksch (geb. 1938) aus Aschersleben angefertigt. Die Künstlerin hat kurz vor Eintritt in den Ruhestand das Bild „Himmlisches Jerusalem“, wie es in der Offenbarung beschrieben wird, in eine farbenfrohe Textilarbeit umgesetzt. Ihre Arbeit fand nach der Entstehung von 1997 bis 1998 als Antependium auf dem Altar des Klosters Drübeck bei Wernigerode im Harz einen dauerhaften Platz und wird stets von Weihnachten bis Anfang Februar und ein weiteres Mal von Ostern bis Pfingsten gezeigt. Das Benediktinerkloster Drübeck ist Eigentum der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, die entscheidet, was die Baulichkeiten und die Gestaltung der Klosteranlage angeht.
Insbesondere nimmt das Kunstwerk auf Kapitel 21, 12-21 der Offenbarung Bezug. Jedem Tor ist ein kostbarer Stein zugeordnet, den Mücksch eingearbeitet hat. Außer dem Stein ist jedem Tor ein Apostelname zugeordnet, eine Tugend, Bibelstellen, ein Monatsname und ein Tierkreiszeichen. Dabei wurden verschiedenfarbige Stoffe verwendet: Im Stadtbereich dominieren Gelb und Grün. Für den Hintergrund wurde Rot gewählt, in einer nach oben abnehmenden Intensität. Vor einigen Toren links sind Glassteine eingenäht, um einen Weg zu den Toren anzudeuten. Das gesamte Kunstwerk lebt mit den zwölf individuell ausgearbeiteten Toren. Sie sind lose aneinander gereiht und nicht durch Mauerzüge verbunden. Auch die Stadtmitte, mit verschiedenen Goldstoffen ausstaffiert, ist mit keiner Figur oder Objekt besetzt.

Drübeck: Kloster und Klosterkirche St. Viti, in: Marion Schmidt: Auf der Straße der Romanik: Der offizielle Kunstreiseführer, Wernigerode 2008, S. 99-101.
Dieter Pötschke (Hrsg.): Herrschaft, Glaube und Kunst, Berlin 2008.
Ulrike Hackbeil (Bearb.): Festschrift zur 1050-Jahr-Feier Kloster Drübeck und Ort Drübeck, Halberstadt 2009.

 

tags: Kloster, Benediktiner, Harz, Sachsen-Anhalt, Tore, Antependium
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