
LETZTER BEITRAG
Jaroslav Šerých (1928-2014): Grafik „Neues Jerusalem“ (1998)
Der tschechische Maler, Grafiker, Bildhauer und Illustrator Jaroslav Šerých (1928-2014) hatte Malerei bei Vlastimil Rada an der Akademie der bildenden Künste in Prag und an einer speziellen Grafikschule bei Vladimír Pukla und bei Vladimír Silovský

Tympanon des Glockenturms von Mimizan (um 1220)
Künstlerischer Höhepunkt im aquitanischen Mimizan ist der quadratische Glockenturm der ehemaligen Abteikirche Sainte-Marie der Benediktiner, der seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die römisch-katholische Kirche befand sich am Jakobsweg nach Santiago de Compostela und war dadurch mit reichlichen Einnahmen gesegnet.Der frühgotische Tympanon stammt aus der Zeit um 1220 und

„Tota Pulchra“ in Valencia (um 1890)
In der römisch-katholischen Kirchenkunst wurde auch um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert das Thema Maria Immaculata zur künstlerischen Darstellung gebracht, das belegen zahlreiche Beispiele aus Frankreich und auch Spanien. Eine besonders filigrane, kostbare und viel zu wenig bekannte Fassung der „Tota Pulchra“ ist in Valencia, in der dortigen

Zacharias Bogenkranz: Hallensisches Kanzelrelief (1592)
Kanzeln wurden immer wieder mit Darstellungen des Weltgerichts geschmückt. Diese standen dann während der Messe und während der Predigt der christlichen Gemeinde vor Augen. Mitunter findet man auf ihnen auch Hinweise auf das Himmlische Jerusalem; man kennt Renaissance-Beispiele aus Quedlinburg, Helmstedt und Wolfenbüttel – offensichtlich waren sie in Mitteldeutschland besonders

Francesco Grassia (um 1600-1670): Römisches Civitas-Dei-Relief (1667)
Die Kirche „SS. Ildefonso e Tommaso da Villanova“ in der Via Sistina ist eine unscheinbare römisch-katholische Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde von Augustinern im Zentrum Roms erbaut. Im Inneren befindet sich eine Marmorkrippe des Sizilianers Francesco Grassia (um 1600-1670) aus dem Jahr 1667. Vermutlich hat Grassia auch die

Kathedrale von Sens: Bildschmuck der Westfassade (um 1205)
Die römisch-katholische Kathedrale von Sens in Burgund ist einer der ersten sakralen Großbauten der Gotik. Direkt über dem Mittelportal wurde die Kathedrale um 1205 mit zwei Medaillons ausgestattet. Die Darstellung in Medaillons auf einer Fassade ist in der frühgotischen Skulptur neu und typisch für die antikisierenden Strömungen um 1200. Vorbild

Grabmal des Philipp I. von Heinsberg im Kölner Dom (1330)
Es gab im 4. und 5. Jahrhundert zahlreiche spätantike Sarkophage mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem, meist aus Marmor und mit einer Darstellung des Lämmerfries, die sich nur unwesentlich unterschieden. Die Bezüge zur Gottesstadt im Rahmen von Grabstätten wurden dann erst wieder im Hochmittelalter neu aufgegriffen, nämlich in Deutschland bei

Albert Schilling (1904-1987): Basler Portalschmuck der Allerheiligenkirche (1955)
Die Allerheiligenkirche ist eine römisch-katholische Kirche in der schweizerischen Grenzstadt Basel. Neben der katholischen Quartiergemeinde halten hier die slowakische und die philippinische Gemeinde ihre Gottesdienste. Der Bau befindet sich im Neubau-Quartier des Stadtteils Bachletten und ist, wie der Name sagt, dem Allerheiligenfest geweiht. 1947 wurde nach Jahrzehnte langer Vorplanung die

Josef Haslauer: Taufbecken aus Piesendorf, Kirche Zum Hl. Laurentius (1854)
Das Taufbecken der römisch-katholischen Pfarrkirche zum Heiligen Erzdiakon Laurentius in Piesendorf im Salzburger Land besteht analog zur historischen Kommunionsbank und der weißfarbenen Kanzel aus weißem und rosafarbenem Marmor. Es ist eine Stilmischung aus historistischen, barocken und klassizistischen Kunstelementen. Am Fuß des Beckens sind der Name des Steinmetzmeisters Josef Haslauer und

Pietro Castelli, Gian Antonio Castelli (geb. um 1570, gest. um 1640): Stuckaturen der Hofkirche Neuburg (um 1617)
Im Zuge der Gegenreformation erfuhr die Marienverehrung neue Bedeutung und Wertschätzung. Dafür gibt es auch in Bayern Belege. 1607/08 wurde in Neuburg an der Donau die römisch-katholische Hofkirche Mariä Himmelfahrt zu bauen begonnen, zunächst als protestantische Hofkirche. Bereits 1613 wurde sie von dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm zu einer Jesuitenkirche umgewandelt.

Nino Medici: Kerzenhalter aus Antognano (1986)
1986 wurde am 25. Oktober die neue römisch-katholische Kirche Sant’Andrea im Ort Antognano nahe Parma (Emilia-Romagna) feierlich eingeweiht. Zu der Erstausstattung, für die Don Raffaele Sargenti verantwortlich war, gehört auch ein Kerzenhalter aus Sarnico-Stein aus der Provinz Bergamo. Kerzen mit dem Jerusalemsmotiv gibt es bekanntlich öfters, doch Kerzenhalter mit dem

Krypta-Kapitelle der Kathedrale Santa María la Real de La Almudena in Madrid (1883)
Im Jahr 1883 wurde die neoromanische Krypta der römisch-katholischen Kathedrale Santa María la Real de La Almudena in Madrid zu bauen begonnen. Sie wurde erst 1911 unter dem Architekt Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) im Stil der Neoromanik fertiggestellt. Damit nahm man Bezug auf hochmittelalterliche Arbeiten in Frankreich, etwa

Andrea Lilio (1555-1642): Relief aus Santa Maria in Vallicella, Rom (um 1590)
Im Rahmen einer Lauretanischen Litanei wurde das Thema Himmlisches Jerusalem in der Kirche Santa Maria in Vallicella künstlerisch aufgegriffen. Bei der Kirche handelt es sich um eine barocke Kirche in Rom, in der sich auch einige ältere Werke der Renaissancezeit befinden. Wer genau an den Arbeiten 1590/91 beteiligt war, ist

Stuckrelief aus Sant’Andrea, Pavone Canavese (um 1820)
Italien war immer ein Land der Maria-Immaculata-Repräsentationen nach der Lauretanischen Litanei. Ein spätes Beispiel dafür sind die venezianischen Stuckaturen der Gemeindekirche Sant’ Andrea in dem Ort Pavone Canavese bei Turin (Region Piemont). Die römisch-katholische Kirche ist außen bereits im Stil des Neoklassizismus gestaltet, wurde innen aber noch im spätbarocken Stil

Tympanon der Kathedrale Saint-Étienne in Cahors (um 1190)
Das Himmlische Jerusalem symbolisiert hier nicht die Reihung der elf stehenden Figuren unter den sehr schönen sieben Schmuckarkaden, sondern es befindet sich links oben neben der Mandorla auf zwei Etagen. Hier sind auch die zwölf Apostel untergebracht, zusammen mit weiteren Heiligen. Eine solche Staffelung der Arkaden der Gottesstadt ist für

Portal des Kaschauer Doms (um 1400)
Der St. Elisabeth-Dom oder Kaschauer Dom befindet sich im Zentrum der Stadt Košice (Kaschau). Es ist die größte Kirche der Slowakei. Er wurde der Heiligen Elisabeth geweiht und ist Sitz des Erzbistums Košice. Seine Erbauung begann 1378 und ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen, obwohl die Kirche selbstverständlich seit Jahrhunderten

Anonyme „Tota Pulchra“ aus Puebla/Mexiko (um 1650)
Diese kolorierte Reliefdarstellung der „Tota Pulchra“ stammt aus der spanischen Kolonialzeit Mexikos und ist also in Neuspanien entstanden. Die genauen Hintergründe, also welche Künstler oder welche Werkstatt bzw. Malerschule daran beteiligt waren, fehlen ebenso wie Auftraggeber oder der Ort, an

Heinz Lilienthal (1927-2006): Johanneskirche in Büttgen (1995)
In den 1990er Jahren wurden einzelne Fenster der evangelischen Johanneskirche in Büttgen bei Kaarst am Niederrhein durch bleiverglaste Arbeiten von Heinz Lilienthal (1927-2006) ersetzt. Heinz Lilienthal war ein Künstler, der vor allem evangelische Kirchen mit dem Himmlischen Jerusalem als Motiv

MS M.133: Berry-Apokalypse (1410-1420)
Im Mittelpunkt werden die Anbetung, Verehrung und Huldigung des Gotteslammes durch eine Frau gezeigt. Im Hintergrund der Szenerie erhebt sich das Himmlische Jerusalem, eher beiläufig, obwohl das Bild der Größe 30 x 20 Zentimter den Apokalypsetext Kap. 21, Vers 9-14

Václav Boštík (1913-2005): Zeichnungen „Nebeský Jeruzalém“ (1989, 1992)
Das Bild „Nebeský Jeruzalém I“ (oben) von Václav Boštík (1913-2005) entstand 1989 und befindet sich in der Kunstgalerie von Eger (Cheb). Parallel dazu entstand „Nebeský Jeruzalém II“, eine signierte Pastellzeichnung auf Papier in der Größe 115 x 15 Zentimeter. In

Gaspar Miguel de Barrio (um 1706-1762): Himmelspforte im Rahmen der Maria Immaculata (um 1760)
Gaspar Miguel de Barrio (um 1706-1762) ist der führende Repräsentant des neuspanischen Barock. Er arbeitete in seiner Heimatstadt und dem Kunstzentrum Potosí, das einst zum Vizekönigreich von Peru gehört, im heutigen Bolivien. Im Jahr 2003 wurde der Öffentlichkeit bei einer

Sante Pizzol (geb. 1939): Regina Pacis in Bozen (2000-2001)
Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Gemeinde sollte 2000 eine großformatige Innenausmalung der Apsis der römisch-katholischen Kirche mit dem Namen „Regina Pacis“ („Königin des Friedens“) in einem Neubaugebiet von Bozen (Südtirol) abgeschlossen sein. Verantwortlich für die 210 Quadratmeter große Malerei war der
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.