Harry MacLean (1908-1994): Fenster der Friedenskirche in Hamburg-Eilbek (1960)

Der Heidelberger Maler Harry MacLean (1908-1994) entwarf 1960 die Kirchenfenster für die Friedenskirche in Eilbek, einem Stadtteil von Hamburg. Der Bau, der 1943 durch Luftangriffe zur Ruine wurde, war bislang nur mit billigem Industrieglas ausgestattet war. Die Chorfenster behandeln das Thema „Frieden“ und deuten so den Namen der Kirche. Dieses Thema aufzugreifen, war eine Vorgabe der Gemeinde.
Die Fenster schildern nicht die biblische Vergangenheit mit ihren frommen und weniger frommen Geschichten, sondern öffnen den Blick in die Ewigkeit. Das rechte Chorfenster zeigt das Gottesreich in Gestalt des Neuen Jerusalem. Die Kirchenfenster haben 1981 eine Schutzverglasung bekommen, weil Jugendliche mehrfach Zerstörungen anrichteten. Nicht immer gelang es, für die Reparaturen Glas zu finden, das dem Original entsprach, so dass die ursprüngliche Belichtung nicht mehr nachvollziehbar wird. MacLean stellte die Bauten Jerusalems in einem Lichtfeld da, als Quadrat, dessen Ecke zum Betrachter gezogen ist. Eine Ummauerung ist nicht vorgesehen, sondern die Stadt wird durch ein Flammenmeer geschützt, welches sich durch rotfarbene Scheiben vom blauen Hintergrund abhebt – eine etwas eigenartige Vorstellung in einer Kirche, die durch Flammen fast gänzlich zerstört wurde.

Marion Fleischer: Die Glasmalereien des Harry Mc Lean. Weinheim 1996.
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eilbek-Friedenskirche-Osterkirche (Hrsg.): 125 Jahre Ev.-Lutherische Friedenskirche Eilbek: 1885-2010. Festschrift, Hamburg (2010).
Jochen H. Vennebusch, Ulrike Winkel: Ev.-lutherische Friedenskirche und Osterkirche Hamburg-Eilbek, Regensburg 2012.
Ingrid Große, Federico Larrondo und Stefan Petzhold: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eilbek-Friedenskirche-Osterkirche, Hamburg 2018.

 

tags: Hamburg, Nachkriegskunst, Harry MacLean
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