
Bei Maria Immaculata-Darstellungen aus Stein sind insbesondere die Mariensymbole schwer herauszuarbeiten, dementsprechend selten sind solche kostbaren Kunstwerke, die andererseits aber auch sehr gut erhalten sind und kaum restauriert oder überarbeitet werden müssen. Ein solches Werk befindet sich heute im privaten Museo Pedro de Osma in Lima, das sich auf peruanische Kunstgegenstände der Renaissance und des Barock spezialisiert hat. Ursprünglich stammt es aus Ayacucho (auch Huamanga), die Hauptstadt der gleichnamigen peruanischen Region. Datiert ist die anonyme Arbeit auf das 18. Jahrhundert, als das Land noch eine spanische Kolonie gewesen war (Vizekönigreich Peru) und künstlerisch wie religiös von dort stark beeinflusst wurde. Verwendet wurde Alabaster aus Ayacucho. Diese mikrokristalline Varietät des Minerals Gips (auch Huamanga-Stein genannt) kommt dort häufig vor und wurde für Schmuckgegenstände des ganzen Landes verwendet.
Die kleine Himmelspforte, die auf dem 29 x 39 Zentimeter großen Relief nur wenige Millimeter ausmacht, schwebt auf einer stilisierten Wolke, die mit Goldfarbe bemalt ist. Darüber ist ein Band gelegt, welches ursprünglich zur Beschriftung der Mariensymbole Verwendung hatte und hier lediglich schmückenden Charakter hat. Eine weitere Wolke befindet sich rechts des Objektes. Die Pforte ist im Halbprofil aus dem Stein gearbeitet und steht offen, man kann Tief in das Innere sehen. Darüber findet sich ein Dreiecksgiebel, ebenfalls mit Tiefenprofil. Man findet die Pforte auf der linken, oberen Seite des Reliefs.
Pedro Gjurinovic Canevaro: Mueso Petro de Osma, Lima 2004.
Luis F. Figari, Armando N. Vélez, Pedro G. Canevaro: La Inmaculada Concepción. 150 anos, Lima 2005.
Claus Bernet: Maria Immaculata: Das katholische Jerusalem, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 14).