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Basilio Pacheco: Apotheose des Mercedarierordens in Cusco in Peru (1738)

Apotheosen des (eigenen) römisch-katholischen Ordens waren in Spanien und Neuspanien ein eigenes Sujet, welches noch nicht hinreichend erforscht oder gar dokumentiert ist. Das gilt auch für die Mercedarier, also die Mitglieder der katholischen Gemeinschaft des Mercedarierordens (lateinisch Ordo Beatae Mariae de Mercede Redemptionis Captivorum, spanisch Orden de la Merced, Ordenskürzel: OdeM). In ihrem Konvent in Cusco wurde im Treppenhaus eine gewaltige Wandmalerei ausgeführt. Um ein zentrales Oculifenster, welches das Treppenhaus beleuchtet, wurden insgesamt 89 Ordensvertreter aufgemalt, die alle namentlich bekannt sind.
Unter dem Fenster wurde in einem Goldrahmen eine 120 x 170 Zentimeter große Ölmalerei aufgespannt. Das Thema ist hier die Maria Immaculata. Im Gegensatz zu der Gesamtkonzeption ist dieser Bildteil traditionell-konservativ: um eine stehende Marienfigur in der Mitte haben sich links und rechts jeweils zwei Vertreter des Ordens eingefunden. Die Marienfigur wird von Engeln und Symbolen gerahmt, die nach der Lauretanischen Litanei ihre Reinheit darstellen sollen. Wie oftmals im Cusco-Malstil findet man oben links eine rote Himmelspforte im klassizistischen Stil. Ihr wurde rechts oben aus inhaltlichen wie kompositorischen Gründen eine Himmelstreppe beigefügt. Bei einem weiteren Symbol unterhalb dieser Treppe handelt es sich nicht, wie man denken könnte, um die geöffnete Pforte, sondern das Goldene Haus.
An der Malerei war Basilio Pacheco maßgeblich beteiligt, was aus der lateinischen Inschrift hervorgeht: „Depinxit Basilius Pacheco anno domini 1738“. Es gilt als Hauptwerk von Pacheco, über dessen Leben nicht viel bekannt ist, außer weitere Tätigkeiten in Lima und Ayacucho. 

Héctor Schenone: Santa Maria. Iconografia del arte colonial, Buenos Aires 2008. 

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tags: Cusco, Peru, Treppe, Neuspanien, Lauretanische Litanei, Porta Coeli, Mercedarierorden, Apotheose
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