
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Albert Reinker (1926-2014): Fenster aus St. Konrad von Parzham in Bokeloh (1983)
Konrad von Parzham (1818-1894) war ein römisch-katholischer Laienbruder aus dem Kapuzinerorden, der 1930 selig gesprochen und schon kurz darauf, 1934, heilig gesprochen wurde. Auch an seinem Grab in Altötting ist das Neue Jerusalem dargestellt. In Bokeloh, einer Ortschaft der Stadt Wunstorf in der niedersächsischen Region Hannover, wurde einmal eine römisch-katholische

Josef Hauke (1921-2009): Altarbild in Hohnhorst-Haste (1980)
Die römisch-katholische Kirche St. Petrus Canisius in Haste, einem Ortsteil von Hohnhorst/Bokeloh am Steinhuder Meer, hatte bereits einen Tabernakel, der das Himmlische Jerusalem zeigt. Vielleicht gab dieses Kunstwerk der Gemeinde den Anlass, sich intensiver mit diesem Motiv auseinanderzusetzen und ein weiteres Werk mit einer Jerusalems-Darstellung in Auftrag zu geben. Dieses

Hubert Janning (geb. 1929): Tabernakel aus St. Petrus Canisius in Haste (1966)
Einen modernen Tabernakel besitzt die Kirchengemeinde St. Petrus Canisius in Haste bei Hohnhorst westlich von Hannover im Landkreis Schaumburg. Dort wurde im Jahr 1966 eine römisch-katholische Kirche neu errichtet. Ihr Tabernakel aus Bronze auf einem rosafarbenen Steinsockel steht vor dem linken vorderen Kirchenfenster. Mit seiner Betonung der Vertikalen, die am

Hermann Pohl (1917-1998): Leuchter der Evangelischen Kirche in Dissen (1987)
Entworfen und angefertigt wurde dieser Jerusalemsleuchter von dem Künstler Hermann Pohl sen., der nach 1945 in Kassel wohnte und dort als Bildhauer arbeitete. Nach seinem Tod im Jahr 1998 führte sein Sohn Friedrich Pohl seine Werkstatt weiter. In einem Festgottesdienst zum Erntedank am 6. Oktober 1987 wurde von dem Künstler

Weltgericht aus St. Urbanus in Dorum (um 1510)
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Urbanus in Dorum bei Bremerhaven besitzt spätmittelalterliche Ausmalungen, die erst im Jahr 1960 freigelegt und ergänzt wurden. Die Saalkirche stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, zu der im Spätmittelalter ein Hallenchor mit einer Weltgerichtsmalerei hinzugefügt werden konnte. Freigelegt wurden einzelne Szenen in matter, pastellfarbener Kolorierung, zwischen

Kupferstich „Stez leiden wir viel Ungemach“ (1626-1700)
Der allegorische Kupferstich „Stez leiden wir viel Ungemach, Dort folgen unsre Werke nach“ (nach der Bildunterschrift, hier nicht sichtbar) entstand zwischen den Jahren 1626 und 1700. Vermutlich wurde nur die 18,7 x 13,7 Zentimeter kleine Illustration aus einem Druckwerk herausgerissen, welches einst die Signatur „BN10.H.Th.768“ hatte. Beides, Kupferstich und Buch,

Paul Corazolla (1930-2018): Glaswand aus St. Altfrid in Hildesheim (1977)
Die Form der römisch-katholischen St. Altfridkirche in Ochtersum, einer modernen Siedlung am Stadtrand von Hildesheim, ist ein langgezogenes Sechseck mit schwarzem Zeltdach aus Kunstschiefer. Blickfang ist das farbige Bleikristallfenster der Nordfront in kräftigem Blau und Rot. Angefertigt wurde die Glaswand zusammen mit dem Neubau 1977 nach einem Entwurf des Glaskünstlers

Jerusalemsleuchter aus St. Mauritius in Reepsholt (1889)
In der evangelisch-lutherischen Kirche St. Mauritius in Reepsholt (Ostfriesland) findet sich eine freie Kopie des Heziloleuchters aus Hildesheim sowie des Barbarossaleuchters aus Aachen. Das Kunstwerk wurde im Jahr 1889 von einer wohlhabenden Witwe eines ostfriesischen Dorfes der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Friedeburg (Niedersachsen) gestiftet, während die übrigen Leuchter der Kirche aus

Radierung: „Wasser des Heil. Geistes zur Bekehrung der Gottlosen“ (1700-1750)
Möglicherweise wurde diese Radierung der Größe 14,8 x 9,8 Zentimeter einst für eine fromme Publikation abgelehnt und hat sich daher als seltenes Einzelblatt in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB, Inventarnummer Graph. C 503) erhalten – genau aber kann man es nicht wissen. Jedenfalls hat es dem namentlich nicht überlieferten

Fresken der Bückelter Kapelle St. Antonius (um 1500)
Das spätgotische Chorgemälde ist der bedeutsamste Teil der Innenausstattung der Bückelter Kapelle St. Antonius im Kreis Meppen im westlichen Niedersachsen, direkt an der niederländischen Grenze. Das Gemälde wurde bei Restaurierungsarbeiten der Konservatorin Roswitha Poppe (1911-2003) um 1960 unter mehreren Farbschichten wiederentdeckt und anschließend freigelegt. Es entstammt, wie auch die Fresken

Vincenz Pieper (1903-1983): Fenster der Klosterkirche in Haselünne (1966)
Die römisch-katholische Klosterkirche in Haselünne (Emsland) wurde im 17. Jahrhundert durch holländische Klarissen erbaut. Nach der Zerstörung aller ihrer Fenster im Zweiten Weltkrieg haben die Fensteröffnungen zunächst nur eine Notverglasung aus getöntem Gussglas erhalten, bis zur Neuverglasung 1960/1966 nach Entwürfen des Malers und Kunstpädagogen Vincenz Pieper (1903-1983) aus Münster. Die

Weltgericht aus St. Johannes der Täufer in Bad Zwischenahn (um 1475)
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Bad Zwischenahn ist mehr als 850 Jahre alt und damit eines der ältesten Gebäude des Oldenburger Landes. Mit der Reformation wurde das Gotteshaus evangelisch-lutherisch und gehört heute zur evangelischen Kirchengemeinde Zwischenahn. Graf Egilmar, der erste Erbgraf zu Oldenburg, hatte 1124 die Pfarre als

Johann Moser: Grabmal des C. Winiger-Banz auf dem Luzerner Friedhof (1904)
Eine besonders schöne Darstellung einer Himmelspforte mit Jugendstil-Anklängen hat sich auf dem Friedhof Friedental erhalten. Dieser Friedhof ist die zentrale Grablege der Stadt Luzern; auf ihr sind zahlreiche Prominente und Honoratioren begraben, wie der Schriftsteller Carl Spitteler (1845-1924), der Kunstmaler Ernst Hodel (1881-1955) oder der Arzt Arnold Ott (1840-1910).Die zentrale

Weltgerichts-Fresko aus Schwaförden (um 1500)
Schwafördens Kirche ist ein einschiffiger Gewölbebau und wurde zwischen 1200 und 1500 in mehreren Etappen errichtet. Kurz nach Fertigstellung des Gewölbes wurden Wandmalereien von unbekannten Künstlern angebracht. Vermutet wird eine Beziehung zum nahegelegenen Scholen, wo zur gleichen Zeit ein ganz ähnliches Weltgericht aufgemalt wurde. Allerdings kam es bereits nach einer

Tympanon der Kathedrale von Léon (um 1270)
Die gotische Kathedrale der spanischen Stadt Léon besitzt ein Tympanon aus Sandstein, welches für die Skulptur der „weißen Madonna“ am Trumeaupfeiler berühmt ist. Gleichzeitig zeigt dieses Tympanon auch eine Gerichtsdarstellung. Das Relief ist um das Jahr 1270 entstanden, die Figuren sind überaus tiefenräumlich, beinahe freiplastisch. Sie sind, auch dank eines

Giovanni di Paolo (1403-1483): Illustration der Divina Commedia (um 1444)
Dante Alighieri setzte neue Standards, nicht allein für die italienische Sprache und Literatur, sondern auch für die Buchillustration. Giovanni di Paolo (1403-1483), der Hauptvertreter der Malerschule von Siena, schuf ein Werk, das stark von der Himmelsvorstellung Dantes geprägt war. Paolo

MS Add. 17399: Apokalypsen-Handschrift (1475-1500)
Die Handschrift MS Add. 17399 aus der British Library befand sich einst im Pariser Jesuitenkollegium und gelangte über das Caldecott-Daniel-Huth-Vermächtnis erst in das Britische Museum, dann in die Britische Nationalbibliothek. Der Inhalt ist ein Prolog von Gilbert de la Porrée,

Die Greenfield-Apokalypse (um 1320)
Die Schrift Royal MS 15.D.II der British Library in London entstammt einem Frauenkloster in Greenfield bei Lancashire und wird aus diesem Grund als Greenfield-Apokalypse bezeichnet. Auch unter dem Namen „The Welles Apocalypse“, nach dem ehemaligen Besitzer John Welles, kennt man sie.

Peter von Poitiers (gest. 1205): „Compendium historiae“ (1450-1500)
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde eine reichlich bebilderte Ausgabe des „Compendium historiae in genealogica Christi“ angefertigt. Verfasst hatte sie Peter von Poitiers (gest. 1205), der französische Gelehrte Petrus Pictaviensis aus Paris, gut dreihundert Jahre zuvor. Es handelt

Ernst Fuchs (1930-2015): Fuchs-Kapelle der Kirche St. Egid in Klagenfurt (2007)
Ernst Fuchs (1930-2015) ist für seine überbordenden Fantasiewelten bekannt. Weniger bekannt ist, dass Fuchs auch ein religiöser Künstler war, der sich mit christlichen Themen auseinandersetzte und sich auch mit Sakralkunst beschäftigte. Bei Fuchs ist das Himmlische Jerusalem von einer magischen

Pedro Vall: Tafelmalerei aus Sant Miquel in Cardona (um 1420)
Diese Tafel ist Teil eines Altarbildes aus der Kirche San Miquel de Cardona in der Provinz Barcelona (Katalonien). Es handelt sich um eine Ölmalerei des lokalen Malers Pedro Vall und ist in der gotischen Kapelle des Heiligen Leibes Christi aufgestellt.
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.