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Wipf: Das Herz des Menschen (1923)

Die pietistische Schrift „Das Herz des Menschen ein Tempel Gottes oder eine Werkstätte des Satans“ war trotz ihres sperrigen Titels ein außerordentlicher Erfolg und wurde mehrfach herausgebracht. Der Text erschien erstmals 1812. Verfasser war der Autor, Pfarrer, Kirchenlieddichter und Missionar Johannes Evangelista Goßner (1773-1858). Sein kurz genanntes „Herzbüchlein“ wurde 1929 von dem Missionar Joseph Reinhard Gschwend (1894-1988) in einer neuen bebilderten Fassung veröffentlicht. Bis heute ist es in weit über hundert Sprachen übersetzt worden, darunter vor allem afrikanische Dialekte.
Viele der Ausgaben erscheinen bei „All Nations Gospel Publishers“ in Pretoria, Südafrika. Der Verlag gibt an, das Herzbüchlein sogar in fast fünfhundert afrikanischen Dialekten herausgebracht zu haben, wobei die gleichen Illustrationen mehrfach verwendet wurden. Beispielsweise findet man sie auf Seite 49 der Kaonde-Version (eine Variante der Zambia-Sprache). Sie soll, laut Eugene R. Gschwend (dem Neffen von Joseph Reinhard Gschwend) im Jahr 1923 von einem Schweizer namens Wipf angefertigt worden sein.
Das letzte, zehnte Sinnbild der Ausgabe zeigt einen Verstorbenen in seinem Bett, dessen Seele sich, in Form eines kleinen Kindes, nach oben in Richtung einer Himmelspforte bewegt. Diese Pforte steht offen und hinter ihr erscheint bereits das Himmlische Jerusalem, das den Gerechten aufnehmen wird. Seine Aufnahme durch das Tor in die Stadt wird in der Pforte angedeutet.

Walter Holsten: Goßner, Johannes Evangelista, in: Neue Deutsche Biographie, 6, 1964, S. 652-653.
Ulrich Schöntube (Hrsg.): Zwischen Wort und Tat, Neuendettelsau 2009.
The origins of the emblem book The human heart by Johannes Evangelista Gossner, in: Protestantismo em Revista, 29, 2012, S. 65-78.

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tags: Mission, Afrika, Neupietismus, Schweiz, Herz, Pforte, All Nations Gospel Publishers
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