
LETZTER BEITRAG
Freek Aalbers (geb. 1960), Alice Aalbers: Altarfenster in Nijkerk (2007)
Nijkerk ist eine Kleinstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Die dortige reformierte Gemeinde „de Levensbron“ eröffnete im Jahr 1983 einen Neubau, auf dem Gelände Jan Steenhof am südlichen Rand der Stadt. Das Gebäude wurde bereits 2007

Unbekannter Meister: Tabernakel aus der Klosterkirche Maria Königin in Lennestadt (um 1960)
Die römisch-katholische Klosterkirche Maria Königin birgt einen versilberten Tabernakel, welcher die Stadt Jerusalem in ihrer apokalyptischen Gestalt repräsentiert. Es lassen sich im unteren Bereich an drei Seiten drei Engel erkennen. Mit der vierten Seite (Rückseite) ist das Kunstwerk an die Wand montiert. Des Weiteren zeigt die Oberfläche auch die Namen

Sigmund Hahn (1929-2009): Wandgestaltung der St. Lukaskirche in Berlin (1954)
Die Inhalte der Reliefs gehen auf Bild- und Textmaterial des gebürtigen Berliners Sigmund Hahn (1929-2009) zurück. Der damalige Berliner Landeskonservator Hinnerk Scheper (1897-1957), der Architekt Georg Thofehrn (1878-1963) und Pfarrer Herbert Kitscha (geb. 1906) mit dem Gemeindekirchenrat entschieden sich 1954 einstimmig für den Künstler Hahn, der sich erinnerte: „Der Auftrag

Russische Weltgerichtsikonen im Zackenstil (1550-1600)
Diese russische Ikone hat eine Gesamtgröße von 110 x 88 Zentimeter. Thema ist das Jüngste Gericht. Das Himmlische Jerusalem ist dabei ein Ausschnitt der oberen linken Seite. Die Darstellungsweise dieser Weltgerichtsikone ist einzigartig und originell: Die Mauern der Stadt sind weder rund noch quadratisch, sondern in einem Zackenstil gehalten, der

Louis E. Conradi (1885-1967): „Der Weg des Lebens“ (1907)
Louis Eugen Conradi (1885-1967) war der Sohn von Ludwig Richard Conradi, einem bedeutenden Adventisten und Missionar in Deutschland. Als Jugendlicher beschäftigte er sich mit Malerei und Schriftstellerei. Später studierte er Medizin und wurde in Berlin-Zehlendorf Leiter des adventistischen Krankenhauses Waldfrieden. Über Jahre machte er aus dem Haus eine Klinik und

Rogier van der Weyden (1399/1400-1464): Weltgerichtsaltar Hôtel-Dieu in Beaune (1448-1451)
Die Darstellungsweise Stefan Lochners wurde dann von Rogier van der Weyden (1399/1400-1464) übernommen. Der niederländische Maler war ein Zeitgenosse des mächtigen europäischen Fürsten Philipp des Guten und galt schon zu Lebzeiten als einer der größten Maler der Niederlande.Das aus insgesamt neun Tafeln bestehende Polyptychon zeigt auf der Innenseite eine Darstellung

Magnus Håkansson (um 1400-1470): Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Arboga (um 1450)
Magnus Håkansson (geb. um 1400, gest. 1470) war ein erfolgreicher hanseatischer Kaufmann, der 1442 zum katholischen Mönch geweiht wurde. Er bildete sich anschließend in Maribo (Dänemark) zum Kirchenmaler aus und arbeitete an verschiedenen Fresken in ganz Südschweden. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den Bruder von Nils Håkansson, da

Angela Gsaenger (1929-2011): Apsismosaik im Hans-Lauerer-Haus in Neuendettelsau (1970)
Ein Lebensbaum und das Himmlische Jerusalem wurden von der Mosaizistin Angela Gsaenger (1929-2011) aus München entworfen, die sich mit diesem Thema bereits Ende der 1950er Jahre intensiv beschäftigt hatte, ich erinnere an die Kirche St. Matthäus in München (1958) oder an die Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg (1958). In Neuendettelsau hat die

Andrea da Firenze (Bonaiuti, 1343-1377): Santa Maria Novella in Florenz (1365-1367)
Ein kunstvoller Triumphbogen findet sich auf dem zentralen Fresko von Santa Maria Novella, das zwischen 1365 und 1367 angebracht wurde. Wie bei einigen Tordarstellungen des italienischen Trecento ist es in einer rosafarbenen Tönung gehalten, die an Terrakotta erinnert. Das Besondere ist hier, dass auch wirklich nur ein hohes Tor dargestellt

Fresken aus Sainte-Anne in Cazeaux de Larboust (1450-1500)
In dem Ort Cazeaux de Larboust (Region Okzitanien), mitten in den Pyrenäen, entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch einmal ein spätmittelalterliches Himmlisches Jerusalem. Es sieht stilistisch jedoch wesentlich älter aus und erinnert mit seiner klaren horizontalen Gliederung an Malereien aus Piemont, etwa aus der Kapelle Santi Sebastiano

Claes Brouwer: Geschichtsbibel (um 1430)
Claes Brouwer war niederländischer Illustrator. Um 1430 zog er von Utrecht nach Brügge, wo er noch zwanzig Jahre lang arbeitete. Anerkennung fand Brouwer vor allem wegen seiner meisterhaften Miniaturen, wenngleich ihm der große Durchbruch nicht gelang – vielleicht zu Unrecht. Auf einer Miniatur in einer Bibelausgabe widmete er sich auch

Hagenauer Flügelaltar (um 1890)
Die Stadtpfarrkirche St. Georg ist neben der Kirche St. Nikolaus der bedeutendste römisch-katholische Sakralbau der Stadt Hagenau (Haguenau) im Elsass. Die Kirche ist bereits seit 1848 ein „Monument historique“ der Französischen Republik. Im Inneren befindet sich im südlichen Seitenschiff (rechts) vorne ein im Kern gotischer Schnitzaltar, der das Jüngste Gericht

MS Cim. 5: Prager Apokalypse (um 1425)
Die „Prager Apokalypse“ genannte Handschrift wird heute in der Bibliothek des Metropolitan-Kapitels zu Prag als MS Cim. 5 aufbewahrt. Es ist eine der kostbarsten Handschriften der Sammlung, entstanden um 1425, als die Hussiten in Böhmen eine erste Reformation vornahmen. Dennoch ist die Handschrift ganz in traditioneller westlicher Manier gestaltet und

Ottaviano Nelli (1375-1444?), Jacopo Salimbeni (um 1430): Wandmalerei in Sant’ Agostino in Gubbio (um 1430)
Spätestens um 1400 war es auch in Italien populär, auf Fresken und Altarbildern des Quattrocento eine Szene des Himmlischen Jerusalem in Form eines singulären Tores einzubauen. Der Inhalt ist stets der gleiche: Ein oder mehrere Engel geleiten gerettete Menschen durch das Tor in die himmlische Stadt. Diese ist bei den

Brucker Meister: Weltgerichtsfresko aus St. Ruprecht, Bruck an der Mur (1416)
Die Fresken in der Filialkirche St. Ruprecht in Bruck an der Mur (Steiermark) wurden im Jahr 1416 fertiggestellt. Sie befinden sich an der inneren westlichen Triumphbogenwand des Chors, sehen kann sie also nur der Priester, nicht die Gemeinde während des Gottesdienstes. Ausgeführt wurden sie entweder von der nahegelegenen Judenburger Malerwerkstätte

Jean Colombe: Apokalypse (1428-1434)
Diese bebilderte Apokalypse wurde für den Herzog von Savoyen hergestellt. Zunächst arbeitete Jean Bapteur zwischen 1428 und 1434 daran, die Illustrationen anzufertigen, zusammen mit Peronet Lamy, der den ornamentalen Buchschmuck beisteuerte. Erst etwa fünfzig Jahre später, um 1490, wurde die Arbeit von Jean Colombe auf Wunsch von Herzog Charles I.

Nancy Salvador: Jerusalem-Banner (1982)
Anfang der 1980er Jahre hatte Nancy Salvador aus Kingston (Kanada) eine Audition und bekam die Worte „New Jerusalem: Let God mold you into the right shaped stone“ durch göttliche Zuweisung innerlich zu hören. Dieses Motto wurde von ihr mittels eines

Harold Reitterer (1902-1987): Altarbild Marienkirche in Maurach am Achensee (1983)
Auch in der römisch-katholischen Marienkirche in Maurach am Achensee (Tirol) gibt es ein Altarbild, welches das Neue Jerusalem zeigt. Der Künstler war Harold Reitterer (1902-1987, signiert und datiert rechts unten). Reitterer wurde in Wien geboren und besuchte dort von 1920

Siegfried Assmann (1925-2021): Fenster des Meldorfer Doms (1964)
Der Meldorfer Dom zeigt im Altarraum auf dem Ostfenster ein Himmlisches Jerusalem. Eigentlich ist es kein richtiger Dom, sondern der korrekte Name des lutherischen Gotteshauses in Meldorf bei Heide lautet Sankt-Johannis-Kirche.Der Künstler war bemüht, den zwölf Toren im oberen Bereich

Ursula Dethleffs (1933-1994): Fenster der Nikolai-Kirche in Isny (1972)
Ursula Dethleffs (1933-1994) hat in vielen Bereichen künstlerisch gearbeitet, es gibt von ihr Wandteppiche, Zeichnungen, Keramiken, Hinterglasbilder und auch einige Kirchenfenster. Drei neue Kirchenfenster dieser Künstlerin wurden im Jahr 1972 in den südlichen spätgotischen Chor der evangelischen Nikolai-Kirche in Isny

Auguste Dujardin (1847-1925): Tympanon der Kathedrale von Metz (1903)
Die römisch-katholische Kathedrale Saint-Étienne im lothringischen Metz ist etappenweise in den Jahren 1220 bis 1520 errichtet worden. Der Bau gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchenbauwerke in Frankreich, er ist ein nationales Kulturdenkmal ersten Ranges. Eines seiner Höhepunkte,

Adriaen Isenbrant (1480-1551): Drei Ölmalereien der Maria Immaculata (um 1530 und spätes 16. Jh.)
Adriaen Isenbrant war ein flämischer Maler, der ab 1510 nachweisbar in Brügge arbeitete und 1551 dort verstarb. Keines seiner Werke ist signiert, so dass viele Unsicherheiten und Zuschreibungen existieren. Seinem Schaffen wird ein Marienaltar zugeschrieben, der sich seit 1862 im
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.