

Orthodoxes Weltgericht aus Detroit (1925)

Andreas Walsperger: Pal. Lat. 1362: Weltkarte (1448)
LETZTER BEITRAG
MS Nouv. Acq. 3093: „Les Très Riches Heures du Duc de Berry“ (1380-1412)
Das Bild zeigt eine Miniaturmalerei aus dem späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert, die fälschlich als „Der Garten Eden“ oder „Das Paradies“ bekannt ist. Es wurde von den niederländischen Miniaturmalern, den Gebrüdern Limburg (Paul, Jean

Resl Schröder-Lechner (1910-2000) und Heinrich Schröder (1913-2006): Schmuckkreuz aus St. Philippus in Hannover (1958)
Auch die evangelische Philippus-Kirchengemeinde in Hannover-Iserhagen besitzt ihr Himmlisches Jerusalem. Das über dem Altar schwebende Schmuckkreuz ist eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlerehepaares Resl Schröder-Lechner (1910-2000) und Heinrich Schröder (1913-2006) aus Gohfeld bei Löhne. Im Zentrum der heiligen Stadt, dem Neuen Jerusalem, steht das vergoldete Lamm, das als Siegeszeichen ein blaues Kreuz

Christof Grüger (1926-2014): St. Bonifatius in Leinefelde (1989)
Nachdem die Kubatur des Kirchenbaus für die römisch-katholische St. Bonifatius-Gemeinde in Leinefelde (Eichsfeld, Thüringen) durch den Architekten Wolfgang Lukassek nach langen, mühseligen Vorbereitungen entwickelt worden war, verschloss sich dieser nicht einer Anregung Christof Grügers (1926-2014), die Altarwand mit einer Rosette aufzubrechen und so abends mit Beleuchtung eine Fernwirkung in den

Alwin und Wolfgang Lahr: Jerusalemsleuchter der Kirche in Hannover-Herrenhausen (1994)
Ein große Radleuchter beherrscht den Innenraum der evangelisch-lutherischen Kirche in Herrenhausen, einem grüngeprägten Stadtteil von Hannover. Ein Gürtlermeister (ein Metallbildner) aus Sachsen hat dieses bemerkenswerte Kunstwerk Anfang der 1990er Jahre nach zwar alten Vorlagen in der Firma Alwin und Wolfgang Lahr in Freital gefertigt, aber mit modernem Formempfinden eigenständig weiterentwickelt.

Gerd Jähnke (1921-2005): Immanuelkirche in Würzburg (1965/66)
Es erweist sich immer wieder als wahr: Franken ist Jerusalems-Land. Das gilt insbesondere für Würzburg und Umgebung, wo man in Relation zur Bevölkerung so viele Jerusalems-Kunstwerke in Kirchen und Kapellen finden kann wie in kaum einer anderen deutschen oder gar europäischen Region. Dazu zählen auch zwei ähnliche Arbeiten, die der

Christian Walther (1534-1584): Meißner Epitaph aus St. Afra (1562)
Epitaphe waren über die gesamte Renaissance hinweg der passende Ort, das Weltgericht zu thematisieren, und in diesem Zusammenhang das Himmlische Jerusalem. Es beginnt mit dem Weltgericht auf dem Epitaph von Hermann Schedel (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, um 1485), setzt sich fort mit dem Epitaph Schönberg in Gelenau (1581) oder mit dem

Alfred Heller (1924-2012): Kapelle Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein (1968)
Im Jahr 1968 wurde die sechs mal zehn Meter große Stirnwand im Diözesanhaus Vierzehnheiligen in Oberfranken mit einem Natursteinmosaik ausgestattet. Die Arbeit in der römisch-katholischen Kapelle wurde von dem Glasmaler, Mosaizisten und Keramiker Alfred Heller (1924-2012) gestaltet, von dem auch die farbigen Glasfenster in der Kapelle stammen. Einen farblichen Akzent

Gerichtsdarstellung aus St. Johannes in Kitzingen (um 1400)
Die römisch-katholische Kirche St. Johannes in Kitzingen (Unterfranken) besitzt eine Gerichtsdarstellung im spätmittelalterlichen Tympanon. Sie befindet sich am Nordportal mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts, die auf circa 1400 datiert wird und am Außenbau heute das älteste plastische Bildwerk der Kirche St. Johannes sein dürfte. Es gehört zu einer Reihe

Abraham Delfos (1731-1820): „De groote stad Gods“ (1758)
Im Jahr 1758 erschien bei Abraham Honkoop (I) „De groote stad Gods“ („Die große Stadt Gottes“). Der signierte Kupferstich (18 x 11 Zentimeter) stammt von dem niederländischen Künstler Abraham Delfos (1731-1820), einem Künstler der zweiten Reihe, von dem außer einigen weiteren Zeichnungen, aber auch Malereien, kaum etwas bekannt ist. Man

Ludwig Richard Conradi (1856-1939): „Der Seher am Hofe Babels“ (1909)
„Der Seher am Hofe Babels oder die Weltgeschichte im Lichte der Bibel“ war eine Publikation des Missionsdirektors Ludwig Richard Conradi (1856-1939). Sie wurde 1909 von der Internationalen Traktatgesellschaft in Hamburg herausgebracht und zeigt auf Seite 335: „Das ewige Erbteil der Verständigen“. Man sieht eine Zeichnung, die durchaus älter als 1909

Arno Bromberger (1921-2006): St. Michaelskirche in Hammelburg (1963)
Die augenfälligste Besonderheit der evangelischen St. Michaelskirche in Hammelburg (Unterfranken) ist ein neun Meter hohes Steinmosaik im linken Altarraum – das Himmlische Jerusalem –, das der Künstler Arno Bromberger (1921-2006) aus München geschaffen hat. Es gehört zur Grundausstattung der im Jahr 1963 eingeweihten Kirche und ist seitdem unverändert belassen. Die

Sarah Redlich (geb. 1984): Fränkischer Bibelweg bei Seßlach (2004)
Einen besonderen Wanderweg findet man in Oberfranken, den „Fränkischen Bibelweg“, der auch den Titel „Von der Schöpfung bis zum himmlischen Jerusalem“ trägt. Er wurde im November 2004 eröffnet, und seitdem kann man in drei Stunden vom Schloss der Pallottiner in Untermerzbach bis vor das Stadttor von Seßlach wandern. Die Besonderheit

Hubert Elsässer (1934-2009): Raumgestaltung im Würzburger Dom (1988)
Im Bistum Würzburg sind in den 1970er und 1980er Jahren immer wieder Kunstwerke mit dem Himmlischen Jerusalem entstanden. Bei der Umgestaltung des Domes sollte daher zu diesem Thema etwas ganz Außergewöhnliches geschaffen werden, wozu man nach langen Vorüberlegungen auf den Würzburger Hubert Elsässer (1934-2009) kam. Dieser hatte sich kurz zuvor

Reinhard Zimmermann (geb. 1951): St. Georg in Nürnberg (1987)
Als im Jahr 1987 die Generalsanierung der römisch-katholische Kirche St. Georg in Nürnberg-Ziegelstein (Mittelfranken) anstand, beauftragte die Kirchengemeinde den Maler Reinhard Zimmermann für eine Gesamtgestaltung in allen Bereichen. Zimmermann, 1951 in Schwabach geboren, absolvierte von 1972 bis 1981 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Ab 1976

Ernst Jordan (1858-1924): Deckenmalerei in St. Servatius, Duderstadt (1917)
Kirchenausbesserungsarbeiten während des Ersten Weltkrieges sind schon eine Seltenheit; Werke darunter mit Bezug zum Himmlischen Jerusalem sind noch seltener, ihre Zahl kann man an einer Hand ablesen. In der evangelischen Kirche St. Servatius in Duderstadt führte ein Brand 1915 zur sofortigen Deckenwiederherstellung. Da sich in der Kirche ein spätmittelalterlicher Gewölbeschlusstein

Schalldeckel-Detail der ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosterkirche Marienstuhl (1737)
Wenn auch die Predigt das eigentliche Zentrum des lutherischen Gottesdienstes war, so gibt es doch auch (wenige) Predigtstühle in römisch-katholischen Kirchen, die in nachreformatorischer Zeit einmal das Himmlische Jerusalem thematisieren. Dies ist der Fall in der ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosterkirche Marienstuhl in Sachsen-Anhalt.1737 wurde hier für die Südwand des Langhauses eine gewaltige

Gianfrancesco da Tolmezzo: Fresko in Sant’Antonio Abate in Barbeano (um 1485)
Gianfrancesco da Tolmezzo, auch bekannt als Gianfranco del Zotto, wurde in Socchieve bei Udine geboren, in der heutigen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Er lebte dort von etwa 1450 bis 1510. Der Maler gilt als einer der Begründer der Tolmezzo-Malerschule bzw.

Yoël Benharrouche (geb. 1961): Vase „Himmlische Jerusalem“ (1995)
Möbelstücke im Zusammenhang mit dem Himmlischen Jerusalem sind eine Rarität, bislang gab es beispielsweise einen Tisch, eine Vitrine, eine Sitzbank oder auch einmal einen Schrank. Ein mehr dekoratives Werk ist eine Vase, die im Jahr 1995 designet wurde. Es handelt

Maria Kiess (geb. 1949): Heiligtum der Schönstatt-Bewegung (2010)
Die Ölmalerei der Größe von 55 x 40 Zentimeter wurde im Jahr 2010 von der Malerin und Glaskünstlerin Maria Kiess (geb. 1949) aus Freising geschaffen. Ihre Arbeit gehört der Schönstatt-Bewegung Deutschland, wo sie im Büro des Leiters einen festen Platz

Franz Nagel (1907-1976): Wandmalerei aus St. Benedikt in Ebenhausen (1965)
St. Benedikt in Ebenhausen südlich von München wird derzeit profaniert, ich hatte unmittelbar vor Schließung der römisch-katholischen Kirche noch Gelegenheit, die dortigen Wandmalereien ein letztes Mal anzusehen und zu dokumentieren. Die Erzdiözese München/Freising erklärte dazu: „Das asbesthaltige Dach und die

Egon Stöckle (geb. 1936): Rauminstallation im Zentralklinikum Augsburg (1999)
Die Außenwand der überkonfessionellen Kapelle im Zentralklinikum von Augsburg (Schwaben) wurde durch Egon Stöckle (geb. 1936) im Jahr 1999 mit dem Thema „Himmlisches Jerusalem“ umgestaltet. Stöckle, der auch Theologie studiert hatte (ähnlich wie Franz Bernhard Weißhaar), trat vor allem als

Marianne Neuburger: Triptychon aus der Dettinger Arche (2008)
Der Treffpunkt Arche e. V. in Dettingen bei Gerstetten (Schwäbische Alb) in der Nähe von Ulm gehört zu einer Gemeinde innerhalb des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Sie stützt sich insbesondere auf Apostelgeschichte Kap. 2, Vers 37-47 und vor allem auf den
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.



