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1990, Bernhard Dirksmeier, Münster, NRW, ehem. Salvatorianer-Kolleg 0 © Claus Bernet

Bernhard Dirksmeier (1927-2009): Ehemaliges Salvatorianer-Kolleg in Münster (1990)

Das Salvatorianer-Kolleg hatte in Münster am Clemens-Krankenhaus einen Sitz in einem modernen Gebäude aus dem Jahr 1990. Damals hat man im Erdgeschoss einen intimen Raum mit Fenstern ausgestaltet, von denen acht das Himmlische Jerusalem thematisieren. Der Architekt Bernhard Dirksmeier ( 1927-2009), seines Zeichens Diözesanbaumeister, hat mit dem Bau auch diese Fenster geschaffen. Die heilige Stadt wird von ihm durch zwölf Tore repräsentiert. Man findet sie stets als erstes Symbol im oberen Bereich der schmalen Fensterbahnen. Da diese zwölf Pforten nun auf acht Fenster zu verteilen waren, hat der Künstler auf den zwei äußeren Fensterbahnen der beiden Seiten jeweils zwei Pforten übereinander gesetzt.

Während die Pforten ja ein gängiges Symbol für das Neue Jerusalem in der Sakralkunst darstellen, sind andere hier gezeigte Gegenstände oder Symbole eher ungewöhnlich oder im kirchlichen Rahmen seltener: ein Delphin, ein Labyrinth, Pinienzapfen oder auch ein Skelett. Von der äußeren Gestaltung sind die Pforten eher traditionell gehalten: es sind sechsfache Rundbögen mit einer goldgelben bis rötlichen Füllung. Um sie herum sind stets zwölf blaue Kugeln gesetzt, wie Gelenke, ähnlich auf Fenstern von Georg Jansen-Winkeln und auch von Ernst Jansen-Winkeln. Es sind hier vermutlich Hinweise auf die Edelsteine, denn die Perlen sind durch ein oder zwei weiße Kugel angedeutet, die weiter oben über der Pforte schweben. Man sieht sie vor allem über denjenigen Pforten, die auf vier Fensterbändern unter eine obere gesetzt wurden. Diese Pforten kann man auch daran erkennen, dass sie etwas länger sind und nach unten nicht mit einem schwarzen Rahmen abschließen, da sich nach unten ja noch weitere Motive anschließen. Die Pforten unterscheiden sich nicht allein in der Farbintensität, sondern in den schrägen Linien und Zacken, die sich vor allem vor der Pforte finden, sie aber auch teilweise durchkreuzen. Manche erblicken hier Schienen oder Wege, die zu der Pforte führen.

Obwohl die teuren Arbeiten aus Opal- und Lupenglas erst 1990 vollendet wurde, so hat man die Kapelle wenige Jahre später bereits aufgegeben. Die Salvatorianer haben das Haus mit der Kapelle verlassen. Es wird heute von den Alexianern als Krankenhaus genutzt, die Kapelle mitunter als Snoozele-Raum.

 

tags: Münsterland, NRW, Pforten, Salvatorianer, Kapelle, Privatkapelle, Kloster, Altenheim, Alexianer
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