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Bodo Schramm (1932-2006): St. Ludwig in Ibbenbüren (1985) und ehem. St. Barbara in Recklinghausen-Suderwich (1991)

Das großformatige Fenster mit dem Himmlischen Jerusalem in der römisch-katholischen Kirche St. Ludwig in Ibbenbüren westlich von Osnabrück, aber in Nordrhein-Westfalen, ist innen leider durch die Orgel teilweise verdeckt. Sie befindet sich auf einer Empore direkt gegenüber dem Altarbereich. Die Buntglasarbeit von Bodo Schramm (1932-2006) aus Köln in Antik-, Opalglas, Blei und Schwarzlot wurde im Jahr 1985 eingebaut, durch die Firma Derix Glasgestaltung, die damals sowohl in Taunusstein als auch in Rottweil eine Produktionsstätte hatte. In das Rund der Fensterrose, die an mittelalterliche Vorbilder anlehnt, wurde ein Quadrat gesetzt, dessen leuchtende poppigen Farbpunkte in Grün, Blau und Rosa die Edelsteine der Stadt andeuten. Nach innen werden die leuchtenden Steine häufiger, nach außen seltener und gehen in ausschließlich blaue Steine über, wo in jedem Fenstersegment ein solcher blauer Stein gesetzt ist.

Michael Dudek: Die Kirche mit dem Roten Punkt – Die Fenster, St. Ludwig Ibbenbüren, o.O., um 1990.
Bodo Schramm, Köln, in: Alte und neue Kunst, 39, 1999, S. 146-148.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

1991 wurden in der einstigen römisch-katholischen Kirche St. Barbara in Recklinghausen-Suderwich drei Chorfenster in Antik- und Opalglas, Lupensteinen mit Bleifassung und Schmelzfarben eingebaut. Auch dies war eine Arbeit des Glaskünstlers Bodo Schramm, allerdings aus seinem Spätschaffen. Das Neue Jerusalem (das mittlere von drei Fenster zu den Themen Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart) hat man hier lediglich abstrakt angedeutet: in ein Rundbogenfenster wurde ein Rechteck gesetzt, dessen horizontale Streifen die Struktur einer heruntergezogenen Jalousie erzeugten. Die darauf gesetzten Farbflecken in Gelb und Grün erinnerten an die Edelsteine der Stadt. Die drei blauen Punkte am unteren Abschluss könnten Perlen bzw. Perlentore darstellen, ebenso gut könnte es sich aber auch um rein dekorative Merkmale handeln. Ungeklärt ist das eigenartige Oval, in dem sich mehrere Säulen und weitere Farbpunkte, Violett und Hellblau, befanden. Obwohl das Fenster erst 1991 für die Kirche angeschafft und eingebaut wurde, konnte es nur für wenige Jahre genutzt werden. Schon 2011 wurde die gesamte Kirche abgerissen und durch ein Wohngebiet ersetzt. Glücklicherweise konnte die Fensterkomposition erhalten werden. Die Glasarbeiten wurden ausgebaut, restauriert, mussten geringfügig beschnitten werden und wurden in den neuerbauten Kapellenraum St. Barbara in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Standorts eingefügt.

 

tags: Ruhrgebiet, Fensterrose, Orgel, Edelsteine, Säule
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