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Erentrud Trost (1923-2004): Fenster der Hauskapelle des Cohaus-Vendt-Stifts in Münster (1984)

Das Cohaus-Vendt-Stift in Münster hat eine pflegerische Tradition, die an diesem Ort bis ins 16. Jahrhundert zurück geht. Nur unweit vom Stift entfernt befindet sich die Promenade, der Dom oder der Aasee. Der heutige Bau des Pflegeheims entstand in den 1960er Jahren. 1984 wurden in der Kapelle des Hauses, die sich im rückwärtigen Teil befindet, hochwertige Buntglasfenster aus Antikglas in satten, leuchtenden Farben, Blei und Schwarzlot eingesetzt, ohne Signatur oder Datierung. Man konnte für die Ausführungen der Arbeiten die Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) gewinnen, die damals, so gewinnt man den Eindruck, überwiegend Fenster mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem entworfen hat. Meist haben ihre Darstellungen einen Zug ins Geometrische, hier dagegen überwiegt eine weiche, schwungvolle Malweise. Gleichfalls war Trost eine Spezialistin für Hauskapellen in Alten- und Pflegeeinrichtungen, nur ein Jahr zuvor, 1983, hatte sie die Kapellenfenster des Pflegewohnheims St. Laurentius in Bielefeld fertiggestellt.

Auch in Münster hat Trost sich bei einem Fenster für eine Darstellung der heiligen Stadt entschieden, es ist die vierte Arbeit schräg rechts gegenüber den zwei Eingangstüren. So gut wie immer findet sich auch hier das Lamm Gottes im Zentrum der Stadt bzw. des Bildes. Nach unten bilden die Köpfe der vierundzwanzig Ältesten einen Halbkreis, nach oben sind es die sieben Augen Gottes, auf goldenem Untergrund. Ob hier auch Architektur dargestellt ist, bleibt strittig: um das stehende Lamm sind links drei, rechts zwei Rechtecke zu finden, weitere oben bei den Augen. Möglicherweise sind dies Häuser der Stadt, oder auch offene Gräber, aus denen die Auferstandenen kommen.

Maria, Mutter im Glauben: Erentrud Trost. Mit einer Einführung von Silja Walter und einer kunsthistorischen Würdigung von Wolf Stadler, Freiburg 1989.
Leonie M. Meyenberg: Als Gestalterin von Kirchenfenstern bekannt geworden. Zum Tode von Schwester Erentrud (Wilhelmine) Trost, in: Die Paderquellen, 43, 2004, S. 163-164.

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tags: Hauskapelle, Privatkapelle, Altenheim, Münsterland, NRW, Grab, Lamm
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