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Edith Wolff: Skulptur „Das himmlische Jerusalem“ (2000)

„Das himmlische Jerusalem“ ist eine 65 x 65 x 65 Zentimeter große Skulptur der Künstlerin Edith Wolff. Sie besteht aus Plexiglas und Blattgold auf Papier, nach Aussage der Künstlerin zu dem Werk, als Symbol für geistige Energie. Die Skulptur erinnert bewusst an ein Möbelstück in Miniatur, etwa an einen Beistelltisch für das Abendmahl. Es gibt ja bereits ein Tradition der Möbel mit dem Jerusalemmotiv, etwa einen Tisch von Hieronymus Bosch aus dem 15. Jahrhundert oder ein Schrank von Adam Eck von ca. 1650.

Die seitlichen vier Wände sind alle transparent und geben dem Objekt eine Leichtigkeit und etwas Schwebendes, was durch die Schwere der goldenen Tischplatte von oben konterkariert wird. In dieser quadratischen Platte sind sechzehn Felder eingearbeitet, auf denen oben jeweils ein Muster in Form eines Ginkoblatts eingesetzt ist, alles komplett vergoldet. Dieses Muster besteht aus versetzt gesetzten Rechtecken, die sich nach oben verkleinern.
Edith Wolff studierte zwischen 1950 und 1954 Malerei an der Folkwang-Schule Essen und an der Fachhochschule Niederrhein Krefeld. Ihr sog. „MalAtelier“ befindet sich in Essen-Rüttenscheid, wo Zeichnungen und vor allem anspruchsvolle Skulpturen entstehen, mit denen die Künstlerin immer wieder auf Ausstellungen im Ruhrgebiet vertreten ist. Ihre Spezialität sind polierte Blattgoldobjekte, wie etwa bei der späteren Serie „Metamorphosen“.
2013 hielt der evangelische Pfarrer Andreas Volke in Essen-Rellinghausen eine Predigt zur Johannesoffenbarung unter Bezug auf dieses Kunstwerk und machte es dadurch der Öffentlichkeit bekannter. Das Werk wurde, nach langer intensiver Auseinandersetzung der Künstlerin mit diesem Thema im Rahmen der Serie „Das magische Quadrat“, im Jahre 2000 fertiggestellt. Es befand sich als Leihgabe im Besitz von Pfarrer Volke, aufgestellt an einem prominentem Ort Büro des Pfarrhauses. Mit der Pensionierung des Pfarrers ging einher, dass Frau Wolff eine große Werkschau in Essen-Werden veranstalten konnte, in der auch das „Himmlische Jerusalem“ vertreten war. Danach ist es wieder in ihre Verfügung zurückgekehrt, nicht zuletzt, weil das Pfarrhaus Neubauplänen weichen musste.

Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 2), Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 42).

 

tags: Skulptur, Möbel, Tisch, Gold, Ruhrgebiet
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