
LETZTER BEITRAG
Fritz Heidingsfeld (1907-1972): Fenster der Erlöserkirche in Deiningen (1961)
Der Künstler Fritz Heidingsfeld (1907-1972), heute überwiegend vergessen und ohne weitere Bedeutung, war seinerzeit ein vielversprechendes Talent, hatte er doch unter Max Liebermann und Otto Dix studiert. Geschult in der neuen Sachlichkeit spezialisierte sich Heidingsfeld

Uncle HooRay: Giclée-Verfahren „Looking toward Heaven“, „New Jerusalem“ und „New Jerusalem 2“ (um 1997)
Ein US-amerikanischer Fundamentalist aus Prescott im Bundesstaat Arizona fertigt christliche Cartoons an, die vor allem Kinder und Jugendliche warnen und abschrecken sollen, natürlich vor dem Bösen. Ende des letzten Jahrtausends waren sie beliebt und öfters im Internet zu finden, heute kennt man sie kaum mehr, zumal die damaligen Internetseiten nach

Betty Heinsen (1939-2008): Gemälde „New Jerusalem“ (um 1994)
Dieses Gemälde in Tradition adventistischer Kunstwerke stammt von Betty Heinsen, die es um 1994 im Umkreis der Prophetic Art malte. „New Jerusalem“ entstand um das Jahr 1994 zur Feier des Pessach-Festes. Die Feier dieses jüdischen Festes ist in evangelikalen Kreisen der USA nicht unüblich, wo sich jüdische und christliche Kultur

Christiane Flotte (1951-2017): „La Jérusalem céleste“ (1979)
In einem gewaltigen, großen Wirbel oder einer Woge erscheinen unten die beiden Gesetzestafeln des Moses. Die rechte Tafel zeigt oben einen Davidstern für den alten Bund, die linke Tafel oben einen Kelch des Abendmahls als Symbol oder Kennzeichen für den neuen Bund. Rechts der zwei Tafeln ist die Malerei mit

Anton Laier (1883-1969): Das Neue Jerusalem (um 1950)
Anton C. Laier (1883-1969) war protestantischer Pastor im dänischen Hjallerup, allerdings nur bis 1937. In diesem Jahr wurde Laier gegen den mehrheitlichen Willen seiner Gemeinde abgesetzt, weil er mit seinen weltlichen und religiösen Zementskulpturen den Pfarrgarten, so der Vorwurf, in ein moralisch fragwürdiges Karussell verwandelt hätte. Der Widerstand gegen Laier

Zweiwegebild aus Russland (1884)
Um 1880 wurde, mit zwei Generationen verspätet, das Zweiwegemotiv nach süddeutschen und schweizerischen Vorlagen auch in der russisch-orthodoxen Kirche populär. Dieses frühe Beispiel entstand im Jahr 1884 in Moskau, der Titel in kyrillischer Schrift unter dem Bild (auf dem Ausschnitt nicht zu sehen) lautet übersetzt: „Die zwei Wege des Lebens

Slideshares (um 2000)
Die vorliegenden vier Arbeiten stammen aus dem Umkreis US-amerikanischer Adventisten, deren Bezug zur Apokalypse und insbesondere zum Himmlischen Jerusalem ich seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Kunst untersuche. Schließlich ist es die Adventistengemeinschaft, die im Verhältnis zu der Zahl ihrer Mitglieder überdurchschnittlich viele Kunstwerke vorzuweisen hat. An diesen vier

Yelepenkov Joachim Ageev: Mariä-Entschlafens-Kathedrale des Kirillo-Beloserski-Klosters (1641)
Im Jahr 1641 wurde die Mariä-Entschlafens-Kathedrale (im Russischen zutreffender Auferstehungskathedrale genannt) des russisch-orthodoxen Kirillo-Beloserski-Klosters komplett mit Fresken ausgemalt. Bei dem Kloster handelt es sich um eine der größten russischen Klosterfestungen, gegründet unweit der Stadt Kirillow (Oblast Wologda) und einst ein wichtiges religiöses Zentrum des Großfürstentums Moskau und seiner Nachfolgestaaten. Bei

Hella Santarossa (geb. 1949): Klosterfenster aus Hannover-List (2002)
Seit dem 13. Juni 2002 hat der Mönchszellenbereich von Cella Sankt Benedikt im Innenstadtteil List von Hannover eine „neue Durchsicht“ zur Straße hin. Den Mönchen des Benediktinerordens war es hierbei wichtig, dass man zwar noch durch das Glas sehen kann und genügend Helligkeit im Raum, in welchem Messen und Mediationen

Michael Charles Farrar Bell (1911-1993): St Laurence Church in Warborough (1986)
Im Jahr 1986 wurde in der anglikanischen Kirche St Laurence in Warborough, südlich von Oxford, an der Südseite ein neues Glasfenster eingebaut. Wie in England üblich, wurde das Fenster zu Ehren einer Person ausgestaltet, deren Familie gewöhnlich den Einbau finanziert. Im hiesigen Fall geschah dies posthum zu Ehren von Ivan

Werner Regner (1920-2008): „Apokalypse: Die Tore des himmlischen Jerusalem“ (1991)
Werner Regners zwei zusammen gehörende, handkolorierte Druckgrafiken „Apokalypse: Die Tore des himmlischen Jerusalem“ sind Aquatinta-Radierungen auf gräulich gefärbten Bütten der Größe 39 x 29 Zentimeter. Thema ist eine überwiegend abstrakte Komposition mit den zwölf Toren des Himmlischen Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes, wobei eine Grafik jeweils mehrere Tore der

Simon Segal (1898-1969): Apokalypsezyklus (1969)
Am Ende seines Lebens legte Simon Segal (1898-1969) einen Zyklus zur Apokalypse vor, dessen letztes Blatt das Himmlische Jerusalem zeigt. Der Künstler stammt aus einer jüdischen Familie aus Białystok, flüchtete nach dem Ersten Weltkrieg nach Berlin und zog 1926 nach Frankreich (Toulon), wo er sich vor allem mit dem Expressionismus,

Duncan Long (1949-2016): Jerusalem-Renderings (1998, 2008)
Duncan Long arbeitete als professioneller Buchcover-Gestalter, vornehmlich für Fantasy-Literatur und Jugendbücher, aber auch für Covers von Musikkassetten und später CDs. Als bekennender Christ war Long ein früher Vertreter der in den USA prosperierenden Prophetic Art. Es handelt sich bei den Illustrationen von Long um digitale Kunstwerke, die am PC entstanden.

Martin Thiebes (1962-2021): Jerusalemstelen (2000-2008 und 2010)
Um das Jahr 2000 hat Martin Thiebes aus Königswinter-Oberdollendorf (bei Bonn) begonnen, sich mit dem Thema Neues Jerusalem auf Stelen auseinanderzusetzen. Es entstanden mehrere Entwürfe, die sich nicht erhalten haben. Es kam dann zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit einer Privatperson, die an diesem Motiv Interesse zeigte. Erst im Jahre 2008

Willem J. Sturm (geb. 1945): „The Final Frontier“ (1997)
Die drei Abbildungen findet man auf vielen Seiten des Internets, vornehmlich in sozialen Netzwerken wie Facebook über Pinterest bis zu Linkedin. Auf eher akademischen Seiten von Museen, Galerien oder von Kunsthistorikern findet man nichts zu diesen Werken, was verwundert. Im Rahmen der Prophetic Art sind es vielleicht die am häufigsten

„A colossal city“ (um 1980)
Amazing Facts ist eine adventistennahe Organisation in den USA, die sich der weltweiten Mission verschrieben hat. Von ihr wurden zahlreiche Schriften herausgegeben, stets reichlich bebildert. Oftmals wird auch das Himmlische Jerusalem präsentiert, welches in der Kirche der Adventisten einen besonderen Stellenwert hat. So gut wie immer fehlen jegliche Angaben zu

Bodo Schramm (1932-2006): Kapelle St. Barbara in Recklinghausen-Suderwich (1991)
Im Jahr 1991 wurden in der einstigen römisch-katholischen Kirche St. Barbara in Recklinghausen-Suderwich drei Chorfenster in weißem Antik- und Opalglas, Lupensteinen mit Bleifassung und Schmelzfarben eingebaut. Es handelte sich um eine der letzten Arbeiten von Bodo Schramm (1932-2006), der in

Claudio Cavani: Ausstellungsbeitrag „Artisti per un Millennio“ (1999)
Claudio Cavani gestaltete im Jahr 1999 eine Jerusalemstele. Dieses Werk, „Gerusalemme celeste“, gehörte zur Sektion „L’Apocalisse“ der Ausstellung „Artisti per un Millennio“ („Künstler für ein Jahrtausend“). Sie wurde 1999 und im Millenniumsjahr 2000 in der Basilika Palladiana in Vicenza, der

Hans Burgkmair (1473-1531): Entwurf für einen Weltgerichtsaltar (um 1518)
Bislang war man davon ausgegangen, eine Illustration aus einem Neuen Testament von 1523 wäre die einzige Auseinandersetzung des Reformationskünstlers Hans Burgkmair (1473-1531) mit dem Himmlischen Jerusalem. Es gibt jedoch eine Entwufszeichnung, die darauf hin deutet, dass Burgkmair sich doch etwas

Robert Glenn (1913-2004) u.a.: „He Showed Me That Great City“ (1990)
Eine Arbeit des US-Amerikaners Robert Glenn ist „He Showed Me That Great City“ („Er zeigte mir die große Stadt“), die zu gleicher Zeit wie „John on the Isle of Patmos“ entstand, aber eine ganz andere Handschrift trägt. Mit „er“ ist

Meister von Elmelunde: Fanefjord (um 1500)
Der gleiche Meister von Elmelunde malte um 1500 die Kirche Fanefjord (Insel Møns) aus. Die Gottesstadt ist in einem Weltgericht eingebunden, das links gegen einen Torbogen abgrenzt und die Stadtdarstellung im unteren Bereich eingrenzt. Die beiden Löcher rühren von Balken

Meister von Elmelunde: Keldby (um 1500)
Auch gibt es noch in der Kirche zu Keldby (Insel Møns) eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem, die dem Elmelunde-Meister zugeschrieben wird und die um 1500 entstanden sein dürfte. Bei der letzten Figur handelt es sich nicht um die Darstellung eines
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.