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Marianne Hilgers (geb. 1931): St. Franziskus in Mönchengladbach-Geneicken (1974)

Mönchengladbach-Geneicken besitzt in der römisch-katholischen Kirche St. Franziskus Glasfenster von 1974, die noch von der umfangreichen Beseitigung der Kriegsschäden herrühren. Schon davor und auch danach hat diese Kirche sich immer wieder erfolgreich um hervorragende künstlerische Arbeiten bemüht, ein Rosettenfenster von Dominikus Böhm oder der Totentanz von Markus Lüpertz belegen dies. Während der Bau also künstlerisch an Wert steigt, verliert die Kirche immer mehr an Rang: erst Rektoratskirche, dann Pfarrkirche, und heute nur noch Filialkirche, möglicherweise bald überhaupt keine Kirche mehr.

Zwei hoch gelegene Fenster des Kirchenschiffs sind annähernd quadratisch, was wegen der Perspektive oft verzerrt wiedergegeben wird. Sie zeigen beide zwischen einem grauen Mauerwerk mehrere Rundbogentore der Stadt, die aus kostbaren Steinen zusammengesetzt sein soll, in überwiegend gelbbrauner, teilweise rötlicher, selten grünlicher Färbung. Diese Steine deuten auf die Edelsteine, die das Fundament der Stadt ausmachen sollen. Blaue Partien in den Toren erzeugen an der rechten, später an der linken Seite einen dezenten Schattenwurf, so dass man glaubt, die Tore stünden offen. Die hellen Fenster aus gefärbtem Antikglas, Blei und Schwarzlot befinden sich im Kirchenschiff in sieben Meter Höhe an der äußeren linken und äußeren rechten Seite, dazwischen ist das Lamm Gottes und der Lebensbaum dargestellt. Es sind Arbeiten von Marianne Hilgers (geb. 1931), einer Künstlerin aus Mönchengladbach, die hier verschiedene Szenen der Apokalypse thematisiert hat. Im gesamten Bistum dürfte es das erste Mal gewesen sein, dass eine Frau Glasfenster mit dem Neuen Jerusalem gestalten durfte.

Annette Schütte: Mönchengladbach – 700 Jahre Glasmalerei, Mönchengladbach 1988.
Wolfgang Wolff: 70 Jahre St. Franziskus, Rheydt Geneicken-Bonnenbroich, Mönchengladbach 1990.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 2, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 16).

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tags: Mönchengladbach, Rheinland, NRW
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