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Hans Peter Brahm (1958-1999): Kirche St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk (1990)

St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk besitzt erst seit 1990 wieder hochwertige Kirchenfenster. Es handelt sich um ein Werk von Hans Peter Brahm aus Wuppertal (1958-1999), der hier überwiegend abstrakt gearbeitet hat. Bei den insgesamt drei Monumentalfenstern in farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot zeigt der obere Bereich der zentralen Fensterbahn im Chor der neugotischen Kirche das Himmlische Jerusalem.

Dominant schwingen auch hier malerische Farbbögen, die sich um ein Zentrum inmitten des neugotischen Maßwerks gruppieren. Zwar wurde dieses Zentrum selbst nicht figürlich ausgestaltet, jedoch die Zugänge dorthin als zwölf Tore. Es handelt sich dabei um archaische Blöcke in Braun- und Orangetönen, die etwas an Steinzeitbauten der ersten Menschen erinnern. ähnlich wie sie viele Jahre zuvor auch einmal in der Christuskirche in Recklinghausen dargestellt wurden. Wären sie weiß, könnte man sie von Zähnen kaum unterscheiden. Sie sind nicht durch Mauerwerk verbunden, sondern stehen offen und schweben frei im Raum, ebenfalls um die imaginäre Mitte hin ausgerichtet. Verzichtet wurde auf jegliche Figuren, wie etwa Christus, Engel, Johannes oder Erlöste. Kurz darauf entwickelte Brahm dieses Motiv weiter in einem Mosaik für den Wittefriedhof in Oberhausen (1993), wo deutlich mehr figürliche Elemente eingebaut worden sind. In St. Suitbertus hingegen dominiert und harmoniert die kräftige Dynamik mit den übrigen Fenstern, die den Chorbereich zu einem ganz besonderen Lichterlebnis machen, was immer wieder von Besuchern mit Musik assoziiert wird.

Hans Peter Brahm: Gedanken des Künstlers über das Mosaik am ‚Ort der Hoffnung’, o.O. 1993.
Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf, Berlin 2001.
Manfred Becker-Huberti (Hrsg.): Düsseldorfer Kirchen. Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Düsseldorf, Köln 2009.

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tags: Düsseldorf, abstrakt. Tore, Braun, malerisch, Chorfenster
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