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Claus Wallner (1926-1979): Ev. Kirche zu Steinbek (1954) und zu Recklinghausen (1959)

Claus Wallner (1926-1979) war vor allem im Wiederaufbau Norddeutschlands beteiligt und hat in vielen Kirchen neue Glasfenster gestaltet, in den 1950er Jahren auch zwei Mal thematisch das Neue Jerusalem aufgegriffen. 1954 wurden in der neuen evangelischen Kirche zu Steinbek (Hamburg), als dort die Kriegsschäden beseitigt wurden, drei neue Fenster eingebaut. Das rechte Kirchenfenster ist dem Thema „Heiliger Geist“ gewidmet. Es besteht aus einheitlichen hellen Blau- und Grüntönen. Thematisiert ist, von unten nach oben: das Pfingstwunder, die Steinigung des Stephanus (Apost. 7,54 – 8,1) und (oben abgebildet) das Himmlische Jerusalem mit links dem Seher Johannes unten und darüber weiße Bauten, die das Gotteslamm umringen. Der Aufbau folgt der Dreiteilung des Glaubensbekenntnisses und der Trinitätslehre. Auf den alten Plänen der Steinbeker Kirche findet sich als Name auch „Trinitatiskirche“. Daher ist das künstlerische Prinzip der Fenster die Dreieinigkeit. Die Dreiteilung sowie die Farbgebung der Fenster werden in der Gestaltung der Altardecken fortgeführt; an jeder Altarseite gibt es drei Kerzen, usw.

K. Fey: 100 Jahre Kirche in Steinbek: 1884-1984, Hamburg 1984. 

 

Die „Anbetung des Lammes im Himmlischen Jerusalem“ schuf Claus Wallner 1959 als Fenster auf der Empore in Antikglas, Blei und Schwarzlot. Man findet die siebenbahnige Glaswand in der evangelischen Christuskirche Recklinghausen. Unter jedem der zwölf Engel ist eines der Stadttore gesetzt, als blockartige Kiste mit einer schwarzen Öffnung in unterschiedlicher Größe. Sie scheinen aus Feldsteinen erbaut, mache der Steine schimmern je nach Lichteinfall bläulich-violett und erinnern aus der Ferne an Kristalle. Manche der Fensterbahnen zeigen eines, andere bis zu drei der Tore. Unten binden die Wogen des Lebensflusses die Fensterbahnen zusammen. Die Engel und Tore sind auf sechs Bahnen verteilt. Eine zentrale siebte Bahn ist dem Lamm vorbehalten, welches auf dem Buch mit den sieben Siegeln thront und von einem lateinischen Kreuz bekrönt ist. Sein Nimbus mit Strahlengloriole hat die gleiche bläuliche Farbe wie auch bei den zwölf Engeln.

Ulrich Reinke: Die Christuskirche in Recklinghausen, in: Im Wandel der Zeit: 100 Jahre Westfälisches Amt für Denkmalpflege, Münster 1992, S. 237-239.
Eugen Soika: Christuskirche Recklinghausen, Recklinghausen 2010.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

tags: Claus Wallner, Hamburg, Wiederaufbau, Nachkriegskunst, Trinität, Recklinghausen, Kristall
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