
LETZTER BEITRAG
Ferdinand von Quast (1807-1877): Jerusalemsleuchter der evangelischen Kirche von Radensleben (um 1870)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Preußen eine Renaissance der Jerusalems-Radleuchter, man findet sie jetzt in Magdeburg, in Lychen oder in Bromberg – als Vorbild werden immer wieder allgemein die romanischen

Ambrogio Buonvicino (um 1552-1622): Klassizistische Himmelspforte aus Santa Maria dei Monti in Rom (um 1588)
Die Stuckarbeiten eines Gewölbebogens einer römisch-katholischen Kirche zeigen die Madonna und verschiedene der Mariensymbole, einschließlich eines klassizistischen Himmelstores. Die teilvergoldeten Stuckaturen stammen aus der römischen Kirche Santa Maria dei Monti (auch Chiesa della Madonna dei Monti), die dort in der Marienkapelle links zu finden sind. Die Arbeiten werden dem Bildhauer

Karl Heinz Wagner (1925-2019): Grafik „Das neue Jerusalem“ (1971)
Karl Heinz Wagner (1925-2019) war ein noch wenig bekannter Künstler, dessen Biographie daher einmal näher vorgestellt werden soll: Er wurde 1925 in Komotau (Sudetenland) geboren und erlernte bei den Kirchenmalern Brüder Hennlich die Mal- und Zeichenkunst. Nach der Vertreibung 1946 kam er nach Dietzenbach in Hessen. Dort lernte er 1947

Meister des Otto van Moerdrecht: Gebetbuch (um 1420)
Als Moerdrecht-Meister oder Meister des Otto van Moerdrecht (niederl. Meester van Otto van Moerdrecht) wird ein mittelalterlicher Buchmaler bezeichnet, der etwa von 1420 bis 1430 in den nördlichen Niederlanden tätig war und dort nachgewiesen ist. Eines seiner Werke ist ein Gebet- und Stundenbuch für die Herzogin Maria von Geldern, welches

Giacomo Gaggini (1517-1598): Maria-Immaculata-Darstellung aus der Chiesa Madre in Ficarra (1576)
Im Jahre 1576 wurde die römisch-katholische Kirche zur Mutter in Ficarra (Provinz Messina auf Sizilien) mit einer Maria-Immaculata-Darstellung verschönert, was damals in Italien modernes und innovatives Bildthema war. Anlass für die Themenwahl war vermutlich der Name der Kirche, der sich auf die Mutter Maria bezog. In eine Nische rechts vom

Paul Saint, William C. Ressler: Zweiwegebild „The Bridge“ (ab 1950er Jahre)
Das Bildmotiv „The Bridge“, welches auch unter der Bezeichnung „Cross to Salvation“ bekannt ist, schuf wohl in den 1950er Jahren der Künstler Paul Saint. Es befindet sich heute in Birmingham in einer Privatsammlung. Auf dem Bild sind bei dieser frühesten bekannten Fassung, wie üblich, die Hölle rechts und Jerusalem links

Trammeraltar (um 1460)
Der sogenannte Trammeraltar ist ein sakrales Kunstwerk der Zeit um 1460. Seinem Namen nach stammt er aus einer Kapelle in Tramm (Lauenburg), wo er viele Jahrhunderte betrachtet werden konnte. Später im 19. Jahrhundert, als ungefragt kirchliche Kunstgegenstände von Museen eingesammelt wurden, kam er als Leihgabe in das Lübecker Sankt-Annen-Museum (Inventar-Nr.

Agnes Mann (1907-1994): Glaswerk aus dem Marianum in Fulda (1983)
Agnes Mann war eine Künstlerin (1907-1994), die mehr als fünfzig Jahre in der Rhön gelebt hat und in der Region sowie darüber hinaus mit vielen Kunstwerken in Schulen, Wohnbauten sowie Sakralräumen präsent ist, etwa in der Kapelle des Krankenhauses Fulda, in der Heilig-Geist-Kirche in Vellmar oder der Gedächtniskapelle in Paderborn.

Fresko in Santa Giustina in Sezzadio (1433)
Nach gut drei Jahrzehnten konnte im Jahr 1433 die Apsisausmalung der Abteikirche Santa Giustina in der Gemeinde Sezzadio (Piemont) beendet werden. Das großformatige Fresko wurde durch Erdbeben, aber auch durch Verwahrlosung in den letzten Jahrhunderten stark beschädigt, Teile gingen gänzlich verloren. Ausgerechnet das Himmlischen Jerusalem an der linken Seite im

Meister Enricus: Tympanon der Kathedrale von Burgos (um 1240)
Die „Puerta de la Coronería“ (auch „Puerta de los Apóstoles“), also die Krönungs- oder Apostelpforte ist eine der Türen in der römisch-katholischen Kathedrale Santa María von Burgos, einem Meisterwerk der hohen Gotik in Kastilien. Der Zugang befindet sich am nördlichen Querhaus und entstand um 1240 durch die Werkstatt des Bildhauers

Tsuguharu-Léonard Foujita (1886-1968): Apokalypse (1960)
Foujita Tsuguharu-Léonard Foujita war ein japanisch-französischer Künstler, welcher von 1886 bis 1968 lebte. Im Jahr 1960 arbeitete er, nach eigener Angabe inspiriert von Dürers Serie zur Apokalypse, an einer hellen Ölmalerei, die ebenfalls den Titel „Apokalypse“ bekam. Sie hat das Himmlische Jerusalem zum Thema und markiert den Beginn einer späten Hinwendung

Wipf: „Das Herz des Menschen“ (1923)
Die neupietistische Schrift „Das Herz des Menschen ein Tempel Gottes oder eine Werkstätte des Satans“ war trotz ihres sperrigen Titels ein außerordentlicher Erfolg und wurde mehrfach herausgebracht. Der Text erschien erstmals 1812. Verfasser war der Autor, Pfarrer, Kirchenlieddichter und Missionar Johannes Evangelista Goßner (1773-1858). Seine kurz „Herzbüchlein“ genannter Traktat wurde

Jerome J. Pryor: Gemälde „Heavenly Jerusalem“ (1957)
„Heavenly Jerusalem“, so der Titel der Malerei, basiert auf Wasserfarben. Hinter einer opaken Schicht blauroter, rosaner Farbtöne kann man die Umrisse von geometrischen Baukörpern erahnen. Links unten – kaum sichtbar – ist die Silhouette eines alternden Mannes (Johannes auf Patmos?) zu erkennen und hinter ihm möglicherweise ein stehender Engel mit

Nikolaus Bette (geb. 1934) und Dora Herrmann (geb. 1965): Antependium aus St. Philippus und Jakobus von Geisa (2007)
Der Künstler Nikolaus Bette (geb. 1934) hat das Himmlische Jerusalem im Laufe seines Schaffens oft dargestellt, überwiegend als Glasmalerei in römisch-katholischen Kirchen. Eine weniger bekannte, jüngere Arbeit des Künstlers in Textil befindet sich in der römisch-katholischen Stadtkirche St. Philippus und Jakobus von Geisa in der Hohen Rhön (Thüringen). Der dortige

Carlo Bononi (1569?-1632): Maria Immaculata-Darstellung aus Voghiera (um 1610)
Voghiera ist eine Gemeinde bei Ferrara (Region Emilia-Romagna) mit der römischen-katholischen Kirche Natività di Maria Vergine. Der Bau ist über tausend Jahre alt, wurde aber immer wieder umgeformt und ist durch mehrere Erdbeben schwer zerstört. 2012 beschädige ein besonders schweres Beben nicht nur die Statik der Kirche, sondern auch die

Ruth-Elisabeth van Beeck und Peter van Beeck (1923-2007): Vaterunser-Fenster der Kirche in Alt-Hastedt, Bremen (1961)
Die evangelische Kirche in Alt-Hastedt, einem Stadtteil von Bremen, ist bekannt für ihre hochwertigen Glasmalereien von Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010) aus dem Jahr 1956. Sie zeigen unter anderem im Chorbereich das Himmlische Jerusalem.Weniger bekannt ist eine weitere Glasmalerei mit diesem Motiv in der gleichen Kirche. Man findet sie in

Hugh Ray Easton (1906-1965): Clifton-College (1939)
Das blaufarbene Jerusalem-Fenster der anglikanischen Kapelle des Clifton-College in der englischen Stadt Bristol ist etwas bekannter als gewöhnliche Glasfenster, da es als Besonderheit im unteren Bereich ein Cricketfeld mit Feldspielern zeigt. Cricketfeld waren begeistert, humorlose Geistliche erklärten damals ihr Unverständnis.

Andreas Untersberger (1874-1944): Vignette (1918)
1918 entwarf Andreas Untersberger (1874-1944) in seinem Münchner Atelier eine einfarbige Vignette, im Auftrag für die Zeitschrift „Stadt Gottes“, für die er regelmäßig Zeichnungen erstellte. Die neue Vignette (links unten signiert) wurde dann erstmals zum Oktober im ersten Heft des

Viktor von der Forst (1901-1941): St. Antonius Abt in Vreden-Ammeloe (1931)
Die römisch-katholische Kirche St. Antonius Abt befindet sich in Ammeloe bei Vreden im Münsterland. Die mächtige Hallenkirche mit vier Jochen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Backstein errichtet, schon damals überdimensioniert für das landwirtschaftlich geprägte Dorf. Hier schuf

Himmelspforten aus St. Remaklus in Waldorf (1949)
Nach dem zweiten verlorenen Weltkrieg modernisierte sich in Deutschland die Sakralkultur, was man bei folgendem Beispiel aus dem Saarland feststellen kann: Die lateinischen Beschriftungen waren abgeschafft, jetzt hatte das Trierer Bistum die deutsche Sprache zugelassen, oder verzichtete inzwischen ganz auf

Fresken der Thomas-Kapelle (San Tumasgiu) in Pastoreccia (um 1500)
Auf Korsika hat sich neben der Ausmalung von Santa Maria Assunta in Furiani (Ende 15. Jh.) noch eine weitere Variante der Malerei mit dem Himmlischen Jerusalem erhalten. Es handelt sich um die Chormalerei der Thomas-Kapelle (San Tumasgiu) in Pastoreccia (Pastureccia).

Meister von Schöder: Spätmittelalterliche Himmelspforte aus der Nikolauskirche in Bad Gastein (um 1460)
In Bad Gastein (Bundesland Salzburg) findet sich an einer südöstlichen Ecke des Schiffes der römisch-katholischen Nikolauskirche eine Weltgerichtsdarstellung. Sie ist von etwa 1460, als der Ort noch kein Wintersportzentrum und kein Bad war, sondern eine Ansammlung größerer landwirtschaftlicher Gehöfte und
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.