
LETZTER BEITRAG
Erentrud Trost (1923-2004): Apsismosaik der St.-Pankratius-Kirche in Bockum-Hövel (1983)
Die römisch-katholische St.-Pankratius-Kirche ist eine der ältesten Gottesdienststätten der Umgebung von Hamm, schon in ottonischer Zeit soll sich hier eine Pankratius geweihte Kirche befunden haben. Möglicherweise gab es über die Jahrhunderte hinweg an dieser Stelle

Anonym: Bildtafeln mit Marienlitaneien aus dem katholischen Kulturraum (18. und 19. Jh.)
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden Bildtafeln vertrieben, auf denen zahlreiche Symbole Mariens aneinander gereiht sind. Sie waren mit dem Text der Lauretanischen Litanei versehen und wurden fast immer in katholischen Wallfahrtszentren an die Pilger verkauft. Der Zweck der Schau- oder Lehrtafel ist nicht eindeutig zu bestimmen, sicherlich

Wandmalerei der Kapelle Sankt Peter und Paul in Ehingen (15. Jh.)
Im Stadtteil Berkach in Ehingen an der Donau, zu Fuß der Schwäbischen Alb, befindet sich die Kapelle Sankt Peter und Paul, die einst aus einer Burgkapelle hervorgegangen ist. Diese Kapelle wurde wohl vom Ehinger Heilig-Geist-Spital gestiftet, das 1390 die Burg gekauft hatte. Der in der Kirche befindliche Triumphbogen besitzt spätmittelalterliche

Erhard Altdorfer: Himmlisches Jerusalem und Binden Satans auf tausend Jahre (1533)
Nachdem Albrecht Dürer 1498 in seinem berühmten Apokalypsezyklus das Neue Jerusalem mit dem Binden Satans für tausend Jahre in einem Bild verknüpft hatte, folgten bald weitere Künstler dieser Kombination in ihren Arbeiten. Freilich ist Jerusalem noch unscheinbar und schemenhaft dargestellt, denn während des Tausendjährigen Reichs befindet es sich quasi im

Ignatius Geitel (1913-1985): Glasfenster in Heilig Geist in Bochum-Harpen (1953/54)
Ignatius Geitel (1913-1985) schuf 1953/54 für die römisch-katholische Kirche Heilig Geist in Bochum-Harpen (Ruhrgebiet) „Das Himmlische Jerusalem“ als Rundfenster im Kirchenschiff. Es ist eine Arbeit aus rötlichem und blauem Antikglas, Blei und Schwarzlot. Auf dem breiten, dunkelgrünen Band im Vordergrund ist der Pilgerweg eingesetzt, der die Personen im Vordergrund und

Paul Weigmann (1923-2009): Fenster aus St. Hermann Joseph in Köln-Dünnwald (1958/1987)
Eine Besonderheit hinsichtlich des Themas Neues Jerusalem bietet die römisch-katholische Kirche St. Hermann Joseph in Köln-Dünnwald. 1958 fertigte dort der junge Glaskünstler Paul Weigmann (1923-2009), der in seiner Karriere das Neue Jerusalem noch oft darstellen sollte, hier das Motiv erstmals in Glas an. Er gestaltete dazu sechs quadratische Fenster aus

Joseph Mages (1728-1769): Deckenbild des Klosters Altomünster (1766)
Auch auf barocken Klosterkirchen konnte das Himmlische Jerusalem zur Darstellung gelangen. Ein interessantes, originelles Beispiel ist das Deckengemälde des ehemaligen Brigitten-Doppelklosters Altomünster (Oberbayern) in der Erzdiözese München und Freising. Die Deckengemälde stammen von dem Tiroler Maler Joseph Mages (1728-1769). Es handelt sich um eine Malerei um die Platte oder um

Antonio Vázquez (um 1485-1563): Maria Immaculata (1540)
Im späteren 16. Jahrhundert wurde Spanien führend bei der Gestaltung der Maria Immaculata (Tota Pulchra), Meister wie Joan de Jones, Nicolás Borrás oder Juan Sariñena übertrafen sich mit immer neuen Einfällen, ausgeklügelten Feinheiten, durchdachten Konzeptionen. Mit diesem Kreis konkurrierte auch der spanische Maler Antonio Vázquez. 1540 trat er mit seiner

MS Cod. Lat. 3900: Lateinisches Psalterium (1259)
Ein Psalterium oder Psalter ist nichts anderes ein mittelalterliches liturgisches Textbuch in lateinischer Sprache mit Psalmen und gelegentlichen Wechselgesängen, das heute noch in der orthodoxen und römisch-katholischen Kirche Verwendung findet. Es ist keine homogene Gruppe von Handschriften, sondern die Werke haben unterschiedlichen Inhalt und verschiedene Aufmachung. In diesen Handschriften finde

Olaus Magnus: Maria Immaculata aus „Memoriale effigiatum“ (1556)
Das Himmlische Jerusalem wurde bei Protestanten im 16. Jahrhundert in Bibelausgaben fast immer bildlich als Stadt dargestellt, bei Katholiken waren es Abbildungen der Maria Immaculata nach der Lauretanischen Litanei an erster Stelle, und gelegentlich auch als Festung oder Glaubensburg. 1556 und bereits erneut im August des Jahres 1557 erschienen in

Retabel aus Dorfkemmathen (um 1450)
Die evangelische Pfarrkirche in Dorfkemmathen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken) besitzt mehrere Kunstwerke aus der Zeit der späten Gotik. Vor allem ein imposanter Marienaltar zieht die Aufmerksamkeit der Besucher an sich, da es sich vermutlich um ein Werk eines Schülers von Albrecht Dürer handelt. Die kleine Kirche birgt aber auch eine

Diakonissenanstalt Neuendettelsau: Konsteiner Antependium (1970)
Die ursprünglich römisch-katholische Apostelkirche im oberbayerischen Konstein nahe Eichstätt (Oberbayern) beschloss Ende der 1960er Jahre, ihre Kirche u.a. mit einem Antependium für den Altartisch zu verschönern. Der frühneuzeitliche Kirchenbau war bereits im Inneren im Barockstil umgestaltet. Nach dem Bau einer neuen, größeren katholischen Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft wurde der Bau

Friedrich Herlin: Zwölfbotenaltar in Sankt Jakob, Rothenburg ob der Tauber (1466)
Die Rückseite eines Altars bekamen die meisten Gemeindemitglieder über das Jahr nicht zu Gesicht. Lediglich in der Fastenzeit, wenn der Altar geschlossen wurde, wurde die Rückseite zur Vorderseite. Warum diese Seiten überhaupt künstlerisch bearbeitet wurden, ist nicht eindeutig zu beantworten. Jedenfalls sind die Malereien, die man hier findet, keinesfalls mit

Philippe Cherblanc (geb. 1962): Aluminium-Collage (1997)
Ein Himmlisches Jerusalem auf ungewöhnlichem Material schuf der Franzose Philippe Cherblanc (geb. 1962) im Jahre 1997. Das Werk „Vierge a l’enfant aux pieds de la Nouvelle Jerusalem“ (zu Deutsch: „Die Jungfrau mit dem Kind zu Füßen des Neuen Jerusalem“) hat eine Größe von lediglich 70 x 55 Zentimetern. Das Blatt

Mönch Obeco: Valladolid-Beatus (970)
Dieser Beatus von Valladolid aus der Zeit um 970 ist eng verwandt mit dem bekannten Codex des Malers und Schreibers Maius und ist auch in derselben spanischen Region entstanden, allerdings gut zwanzig Jahre später. Nach seinem mutmaßlichen Entstehungsort, dem Kloster von Valcavado in der Nähe von Saldaña in der Provinz

Ikonentypus „Auferstehung – Abstieg in die Hölle“ (spätes 17., 1694, frühes 18. Jh.)
Das Thema „Auferstehung – Abstieg in die Hölle“ kam in Russland am Ende des 17. Jahrhunderts auf, es gibt im Rahmen der Ikonenmalerei mehrere Beispiele. Die Hölle ist auf diesen Ikonen unten dargestellt, unter der zentralen Christusfigur, die über die Auferstandenen richtet, ob sie nach unten in die Hölle müssen

MS B.10.6 aus dem Trinity College (12. Jh.)
Die lateinische Handschrift MS B.10.6 aus dem Trinity College in Cambridge ist eine der ältesten englischen Apokalypsehandschriften überhaupt. Bis zu sechs verschiedene Illustratoren haben hier mitgewirkt, so haben es Fachleute herausgefunden. Die Miniaturen haben nicht den künstlerischen Anspruch wie etwa

Jacopo di Mino del Pellicciaio: Klosters San Francesco in Todi (1346)
Der Chor des Klosters San Francesco des Klarissenordens in Todi, einer Kleinstadt in Umbrien, ist mit umfassenden Fresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts ausstaffiert. Thema ist die Befreiung von Seelen aus dem Fegefeuer durch die Heilige Maria. Von der

Giovanni Canavesio (um 1430-1495): Notre-Dame des Fontaines in La Brigue (1492)
Unweit der südfranzösischen Stadt La Brigue im Département Alpes-Maritimes befindet sich die römisch-katholische Kapelle Notre-Dame des Fontaines, an einer Stelle, an der man sieben Quellen vorfand. Die gesamte Kapelle aus dem 14. Jahrhundert ist mit späteren Wand- und Deckenmalereien geschmückt,

Enricus Mazzucco, Giovanni Mazzucco: Fresko aus San Fiorenzo in Bastia Mondovi (1472)
Die Fresken der Kirche San Fiorenzo zeigen auf der Südwand das Himmlische Jerusalem. Es ist mit einer Entstehungszeit im Jahr 1472 eines der frühesten exakt datierten Fresken mit dieser Thematik. Damals gehörte der Ort zum Herzogtum Savoyen, dessen Fahne auf

Antonio José Rebolloso: Kuppelmalerei im Santuario Virgen de las Huertas in Lorca (um 1750)
Die römisch-katholische Wallfahrtskirche Virgen de las Huertas liegt am „Plaza del atrio de la Virgen de las Huertas“ etwas außerhalb des Stadtzentrums der spanischen Stadt Lorca, im Bezirk Tiata (Region Murcia). Der Sakralbau zählt zu den typischen Barockklöstern mit prächtigen

Jacques Canavesi: Kapelle Sainte Elisabeth in Vence (1491)
Die Malereien in der Kapelle Sainte Elisabeth in Vence unweit von Nizza (Département Alpes-Maritimes) wurden von Jacques Canavesi (Jacques de Canavesis), einem italienischen Mönch aus Turin, ausgeführt. Das war, wie die neueste Forschung belegt, 1491, kurz nachdem die Stadt nicht
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.