LETZTER BEITRAG

Johann Lund (1638-1686) / Johann Wilhelm Michaelis (1677-1736): Die jüdischen Heiligthümer (1701)

Johann Lund (1638-1686) war ein zu seiner Zeit bedeutender Theologe und Religionshistoriker im dänischen Tondern, einer Kleinstadt in der Region Syddanmark. Sein Werk „Die alten jüdischen Heiligthümer“ gehört zu seinen zentralen Veröffentlichungen, in denen das Judentum nicht pauschal abgelehnt wird, sondern als Forschungsgegenstand der sich entwickelnden Judaistik neuen Wert erhält.

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Ludovicus van Leuven: Dreiwegebild (1629)

Die Schrift „Amoris divini et humani antipathia“ („Göttliche Zuneigung und menschliche Abneigung“) von Ludovicus van Leuven zählt zu den weit verbreiteten Emblembüchern der Niederlande. Von Ludovicus van Leuven ist nicht viel bekannt: Er selbst trat den Kapuzinern bei und war als Geistlicher für diesen Orden tätig, bis er 1661 in

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Fresko aus der Oude Blasiuskerk in Delden (15. Jh.)

Die reformierte Oude Blasiuskerk befindet sich im niederländischen Delden (Provinz Overijssel) unweit von Henegl und Enschede. Das Fresko mit dem Neuen Jerusalem bedeckt genau eine Kappe ihres mittleren Gewölbes. Es ist überaus detailfreudig und eine der letzten gotischen Arbeiten der Niederlande, von der wir weder den Künstler noch die Entstehungshintergründe

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Mosaik der Kirche S. Marco in Rom (um 840)

Die Kirche San Marco ist eine Basilika minor in Rom. Sie ist die Regionalkirche der einst reichen Venezianer, die bei der Ausstattung nicht an Gold und anderen Kostbarkeiten sparen mussten. Das Mosaik in der Apsis stammt aus dem 9. Jahrhundert und zeigt Christus, umgeben von den Aposteln und einigen Heiligen.

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Heinz Bienefeld (1926-1995) und Rudolf Link (1925-1968): Glaswand aus St. Anna in Köln-Ehrenfeld (1955/56)

Das Ostfenster in St. Anna in Köln-Ehrenfeld füllt die gesamte Eingangswandfläche aus, die von zwei sich verjüngenden Betonpfeilern getragen und gehalten wird. Das Jerusalem ist dort dargestellt als Aneinanderreihung gelber und grauer Tore und Türme, mit überwiegend spitzen Dächern, verteilt über die drei Hauptfenster. Die Bauten sind äußerst detailreich gezeichnet,

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Ewald Mataré (1887-1965): Tür des Kölner Doms (1953)

Türen sind bekanntlich schon ihrer Funktion wegen ein idealer Ort, das Himmlische Jerusalem zu thematisieren. Hier betritt der Gläubige gewissermaßen die irdische Vorform des Himmlischen Jerusalem, nämlich den Kirchenbau. Zudem sind Türen und Tore im Himmlischen Jerusalem ein zentrales Element, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Bislang gab es im

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Wolfgang Höller (geb. 1957): Brigitten-Kapelle, Pegnitz (1997)

„Brigitten-Kapelle“ heißt die Hauskapelle eines Altenheims, in Erinnerung an das „St.-Brigitten-Gotteshaus“, das bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts am südwestlichen Ende der Pegnitzer Altstadt in der Fränkischen Schweiz (Oberfranken) gestanden hat.Die Gesamtkonzeption des modernen Raumes stammt von den beiden Architekten Peter Ellmer und Hans Michael Scholler aus Bayreuth. Zwei große

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Bo Viktor Beskow (1906-1989): Mosaik der Domkirche Växjö (1964)

Der evangelische Dom zu Växjö (auf Schwedisch „Växjö domkyrka“) ist die Domkirche des Bistums Växjö in der gleichnamigen Stadt der historischen Provinz Småland. Im Südteil des Domes wurde 1964 eine weiße Wand mit einem leuchtenden Goldmosaik bereichert, ein Jahr nach Pär Anderssons Mosaik in Luleå. Die Arbeit trägt den Titel

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Hildegard Bienen (1925-1990): Schmuckplastik in der ehemaligen Kirche St. Anna, Gelsenkirchen (1970)

St. Anna war eine römisch-katholische Kirche im Gelsenkirchener Ortsteil Schalke-Nord (Ruhrgebiet). Nachdem 1944 der Vorgängerbau durch Bombentreffer in sich zusammensackte, wurde nach Jahren des Provisoriums Ende der 1960er Jahre ein Neubau angegangen. Im damaligen Bauwahn musste alles gigantisch und überdimensioniert sein, als würde sich die Welt zum Katholizismus bekehren. Stimmen

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Karl Caspar (1879-1956): Apsisgemälde im Bamberger Dom (1928)

Seit dem 19. Jahrhundert befand sich der Hauptaltar des Bamberger Doms im Ostchor. Dort war das Problem, dass der Altar wesentlich höher als das Mittelschiff der Kirche lag, mit der Folge, dass die Besucher der Messe und anderen Veranstaltungen kaum folgen konnten. Zunächst war vorgesehen, die Apsis mit einem Mosaik

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Gabriel Ehinger (1652-1736): Neuausgabe der Ernestinischen Kurfürstenbibel (1686)

1686 erschien im Nürnberger Verlag Johann Andreas Endters Söhne eine neue Bibelausgabe, die „Ernestinischen Kurfürstenbibel“ (oder Weimarer Bibel), die dem Herzog Friedrich zu Sachsen-Weimar, Jülich, Cleve und Berg gewidmet ist. Dem 21. Kapitel der Apokalypse ist zwar kein neues Himmlisches Jerusalem beigegeben, aber den Episteln des Paulus ist, gemeinsam mit

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Natale Bonifacio (1537/1538-1592): Kupferstich „Delle allusioni, imprese, et emblemi“ (1588)

Das 16. Jahrhundert war eine Hochzeit jeglicher Embleme. Das hiesige Beispiel findet sich im dritten Band auf Seite 159 eines umfangreichen Kompendiums. Sein Titel lautet „Delle allusioni, imprese, et emblemi“ (Über Anspielungen, Wahlsprüche und Emblematik“). Es handelt sich um die zentrale katholische Emblematik, in der verschlüsselt pontifikale Machtansprüche ins Bild

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Nikolaus Bette (geb. 1934): Altar von St. Georg in Bad Fredeburg (1990)

Die römisch-katholische Kirche St. Georg in Bad Fredeburg (Sauerland) wurde 1932 durch den Architekten Wibbe aus Hamm errichtet. Ab 1981 erfolgte unter Pfarrer Winfried Schwingenheuer (1936-2015) die neue Ausgestaltung des Chorraumes mit dem Ziel, einen „erzählenden Kirchenraum“ zu schaffen. Im Ergebnis wurde es nicht nur ein erzählender, sondern auch ein

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John Bunyan: Pilgrim‘s Progress, Ausgabe von George Virtue, um 1850

George Virtue, geboren 1794, war einer der wichtigsten Verleger Londons im 19. Jahrhundert. Er wählte versierte Künstler gezielt aus, beschäftigte die besten Graveure seiner Zeit und produzierte Bücher, die für diese Zeit an Eleganz und Korrektheit selten übertroffen wurden. Virtue schuf ein erstaunliches Geschäft, das im Laufe seiner Karriere mehr

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Wandfresko der Kirche St. Martin in Čerín (um 1410)

Čerín (deutsch: Tscherin) ist ein entlegenes Walddorf in der zentralen Slowakei unweit der Stadt Zvolen. Die dortige mittelalterliche Wehrkirche, der wichtigste und älteste Bau der Siedlung, ist bei Fachleuten für seine Wandmalereien bekannt und geschätzt. Es ist eine Malerei nach

Weltgericht in der Alten Kirche von Hyby (um 1500)

Auf die Zeit um 1500 ist das Weltgericht in der „Hyby gamla kyrka“ datiert, einer kleinen Kapelle in der schwedischen Region Skåne mit ihren zahlreichen Fresken aus dem Mittelalter. Links schließt der Heilige Petrus in einem prächtigen und farbigen Gewand

Per Vigeland (1904-1968): Capella Johannea in Oslo (1932)

Per Vigeland (1904-1968) war ein norwegischer Maler und Glaskünstler, der in Oslo, Paris und Florenz studiert hatte. Im Jahr 1932 stattet er die Capella Johannea der protestantischen Majorstuenkirche in Oslo mit umfangreichen Freskenmalereien aus. Vorgegeben waren ihm verschiedene Motive aus

Arsenal MS 5214: Anglonormannische Apokalypseschrift (14. Jh.)

Diese Schrift, die man in der Französischen Nationalbibliothek (Paris) unter der Signatur Arsenal MS 5214 findet, ist in Westfrankreich während des 14. Jahrhunderts entstanden. Den Text der Apokalypse hat man in Anglonormannisch verfasst, was darauf hindeutet, dass dieses Exemplar für

MS Français 1768: Passionsbuch (13. Jh.)

Auf dem Blatt zeigt eine kleine Miniatur eine Abbreviation des Himmlischen Jerusalem. Solche Miniaturen waren für einfache, das heißt auch preiswerte Handschriften vorgesehen. Ein geübter Miniaturist konnte eine solche Miniatur in weniger als einer Stunde entwerfen, zeichnen, kolorieren und auch

Fresken aus Santa Maria Assunta in Furiani (Ende 15. Jh.)

Die Bergsiedlung Furiani ist heute eine Gemeinde mit etwa fünftausend Einwohnern auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika. Die dortige römisch-katholische Marienkapelle, ein einfacher Steinbau mit halbrunder Apsis, gehört zu den ältesten sakralen Bauten der Insel und ist etwa um 850 entstanden.

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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