
Im Jahr 1979 erschien bei der Daystar-Press in Nigeria eine afrikanische Ausgabe mit dem Titel „Ilosiwaju ero mimo“. Das war in Ibadan, die Hauptstadt des Bundesstaates Oyo und mit inzwischen fast vier Millionen Einwohnern eine der größten Städte des Landes. Bei „Ilosiwaju ero mimo“ handelt es sich um eine Übersetzung von John Bunyans Roman „Pilgrim’s Progress“ in die Sprache der Yoruba. Ausgegangen ist die Initiative zu dem Band von der Daystar-Press, die 1966 unter Canon A. J. Stephens von der christlichen Kirche Nigerias gegründet worden war. Ziel war es, durch populäre und vor allem spannende Romane und Kurzgeschichten die christliche Botschaft zu verbreiten. Damals war es noch eine Besonderheit, für die künstlerische Ausstattung einen Afrikaner oder eine Afrikanerin heranzuziehen. In diesem Fall war es ein oder eine J. O. Adeuga, über dessen bzw. deren Leben und künstlerisches Schaffen aber heute nichts mehr in Erfahrung zu bringen ist. Auf Seite 73 wird eine Himmelspforte im afrikanischen Kolorit gezeigt, das als schmiedeeiserne Pforte gestaltet ist, von dem aus Streben wie Speerspitzen nach oben zeigen. Direkt an der Pforte links wächst ein Baum, an dem ein schwarzer Engel steht. Er begrüsst afrikanische Krieger mit Schild und Speer, die durch die bereits geöffnete Pforte schreiten. Diese ist mit Schmuckelemente der Yoruba verziert. Ihr Flügel dreht sich nicht, wie fast bei allen anderen Illustrationen, nach außen, sondern nach innen in die Stadt. Von der ist wenig zu erkennen, die sichtbaren Fragmente deute ich als eine Bank, auf der Heilige sitzen. Die einfarbige Handzeichnung ist übrigens unten rechts signiert.
Claus Bernet: „The Pilgrim’s Progress“ von John Bunyan, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 24, 2).