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Graham Jones: Regensburger Glaswand in der Herz-Marien-Kirche (1995)

Die große Glaswand im nördlichen Seitenschiff der katholischen Herz-Marien-Kirche in Regensburg (Oberpfalz) sollte nach dem Willen des Architekten, Helmut Wernhard, einen ganz besonderen Akzent in der Kirche setzen: eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Leider mussten die eingebauten Glassteine bereits 1969 ersetzt werden und auch das aus kristallförmigen Prismengläsern gestaltete Mittelfenster war wenige Jahre danach so schadhaft, dass stattdessen eine provisorische Industrieverglasung die Zeit bis zum Einbau eines neuen Fensters überbrücken sollte. Zahlreiche vordringliche Aufgaben führten dazu, dass das Provisorium Jahr für Jahr bestehen blieb, bis Pfarrer, Kirchenverwaltung und Gemeinderat sich 1995 entschlossen, verschiedene Künstler mit Entwürfen für ein neues Fenster einzuladen. Als Thema war wiederum das Himmlische Jerusalem vorgegeben.
Aus den eingereichten Vorschlägen wurde einstimmig der Entwurf des Londoner Künstlers Graham Jones (geb. 1958) ausgewählt. Nach dem erklärten Willen des Künstlers soll sich sein Entwurf an der Architektur und Tradition der Kirche orientieren. Auch deshalb griff er Elemente des alten Fensters auf. Vom Thematischen her besticht das neue Fenster durch die Hineinnahme des Kreuzes in das Bild des Himmlischen Jerusalem. Das lateinische Kreuz aus geschliffenen Gläsern korrespondiert mit dem goldenen Triumphkreuz über dem Altar. Es nimmt den Satz aus der Apokalypse auf, dass die Stadt aus reinem Gold und Glas gebaut sei (Apok. 21, 18). So soll das Fenster in seiner Transparenz das Strahlen des Himmlischen Jerusalems durch das Kreuz, das Zeichen der Erlösung, aufscheinen lassen.

Graham Jones: Glass works, Taunusstein 1998.
Susan Daniel-McElroy, Ina Cole: Graham Jones: Glass works, London, um 2000.
Herbert Kurz: Regensburg Katholische Stadtpfarrkirche Herz Marien, Regensburg 2003.

 

tags: Glaswand, Regensburg, Oberpflaz, Bayern, Graham Jones, Kreuz
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