
Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)

Rauner Special Collections Library: Flämisches Stundenbuch (um 1430)

LETZTER BEITRAG
Schwarzaugenmeister: Stundenbuch MS M.1078 (um 1495)
An dieser Miniatur waren mindestens zwei Maler beteiligt: Ein Spezialist für Stillleben, der sich auf die Lilien, den Schmetterling und die Vögel in der Rahmung konzentrieren konnte, und der Schwarzaugenmeister (bzw. seine Werkstatt), der die

Gustl Kirchner (1920-1984): Fenster der Friedhofskapelle in Sennfeld (1983)
Gustl G. Kirchner (1920-1984) war ein fränkischer Maler und Bildhauer aus Schweinfurt (Unterfranken). Eines seiner wenigen Buntglasfenster findet man in der Friedhofskapelle von Sennfeld, einer an Schweinfurt angrenzenden Gemeinde am Main. Diese Kapelle war in der Nachkriegszeit errichtet worden und wurde dann in den 1980er Jahren umfassend saniert. Durch dieses

Henning Hauke (geb. 1961): Gemälde „Himmlisches Jerusalem“ (2000)
Henning Hauke (geb. 1961) verbindet seit seinem sechzehnten Lebensjahr praktische Malerei mit kunsthistorischen Studien. Viele Jahre arbeitete er hauptberuflich als Pädagoge in einer Waldorfschule auf der Schwäbischen Alb. Nebenher schuf er auch Wandmalereien und Farbgestaltungen in der Innenarchitektur.Sein abstraktes Gemälde „Himmlisches Jerusalem“ (Größe 120 x 120 Zentimeter) aus dem Jahre

Herb Schiffer (geb. 1936): Fenster aus St. Matthäus in Kirchtroisdorf (1983)
Die römisch-katholische Kirche St. Matthäus in Kirchtroisdorf, ein Stadtteil von Bedburg im Rhein-Erft-Kreis, wurde 1983 (nicht 1989) mit Rundbogenfenstern versehen. Diese wurden von dem Maler und Glaskünstler Herb Schiffer (geb. 1936) in Antik- und Opalglas, Blei und Schwarzlot gestaltet. Seitdem sind diese Fenster der Höhepunkt der ansonsten kunsthistorisch eher unscheinbaren

Hans Traut der Jüngere (1487-1516): Fränkisches Weltgericht mit Himmelspforte (um 1500)
Unter der Inventarnummer 1137 besitzt die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe eine spätmittelalterliche Tafelmalerei. Sie wird unter der Bezeichnung „Jüngstes Gericht mit kniendem Stifter und seinem Wappen“ geführt. Entstanden ist es vermutlich in der Nürnberger Werkstatt von Hans Traut dem Jüngeren (1487-1516). Die nur 83 x 67 Zentimeter kleine Malerei auf Tannenholz

Rokoko-Jerusalemspanorama aus Augsburg (um 1760)
Optische Panoramen waren eine Passion des späten Barock, gewissermaßen das Kino der damaligen Zeit, oder ein damaliges Wimmelbild. Sie dienten vor allem der Unterhaltung, weniger der Belehrung oder der Frömmigkeit. Auf dem kolorierten Kupferstich (40 x 26 Zentimeter) wird das Himmlische Jerusalem als Paradieslandschaft inszeniert. Bezüge zum zeitgenössischen Bühnenbild des

Joachim Klos (1931-2007): Fenster und Glasmosaik aus St. Antonius in Kevelaer (1986)
In der römisch-katholischen Kirche St. Antonius in Kevelaer (Niederrhein) wurden 1986 anlässlich einer Neukonzeption zahlreiche Fenster eingebaut. Während Hans Lünenborg die Fenster in der Kapelle geschaffen hat, stammen alle Fenster der Hauptkirche aus der Hand von Joachim Klos (1931-2007) aus Nettetal, in Zusammenarbeit mit der örtlichen Glasmalerei-Werkstatt Derix. Sie fügen

Irene Hugot-Rothweiler (geb. 1958): Rundfenster aus der Jakobskirche in Aachen (1986)
Die Malerin und Glasbildnerin Irene Hugot-Rothweiler (geb. 1958) arbeitete 1982/83 einen Entwurf aus, nach dem dann 1985/86 das Glasfenster „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem“ verwirklicht wurde. Es handelt sich um eine Fensterrosette in der neoromanischen Turmkapelle bzw. auf der Orgelempore in der römisch-katholischen Jakobskirche in Aachen, also der Stadt, in

Emil Wachter (1921-2012): Grisaille-Fenster aus St. Georg in Wyhlen (1987)
Ein dreiteiliges Fensterensemble von Emil Wachter (1921-2012) findet man auf der rechten Seite im Langhaus der römisch-katholischen Kirche St. Georg in Wyhlen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Basel nahe der deutsch-schweizerisch-französischen Grenze. Pfarrer Hans Moser hatte damals den Kontakt zu dem Künstler hergestellt. Das Fenster wurde nach Abschluss der Kirchenrenovierung im

Nikolaus Bette (geb. 1934): Marienkapelle in Verl (um 1998)
Kennt man die Buntglasfenster von Nikolaus Bette (geb. 1934) mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem, dann würde man kaum vermuten, dass auch dieses Glasfenster von dem gleichen Künstler aus Bottrop stammt. Ungewöhnlich für seine Arbeiten sind hier die drei Wellen oder Wogen, die das Fenster horizontal strukturieren und auch farblich gliedern

Robert Temple Ayres (1913-2012): „Golden Treasury of Bible Stories“ (1954)
1954 erschien in Washington die „Golden Treasury of Bible Stories“, posthum herausgegeben aus dem Nachlass von Arthur Witefield Spalding (1877-1953), einem Siebenten-Tags-Adventisten. Zahlreiche Künstler waren eingeladen, sich an dem üppig bebilderten Band zu beteiligen. Einer von ihnen, der US-Amerikaner Robert Temple Ayres (1913-2012), war für die Bebilderung der Apokalypse zuständig

Christian K. Witmyer: Zweiwegebild (um 1890)
Das klassische Zweiwegebild war vor allem in der Volkskunst des 19. Jahrhunderts beliebt, der Aufbau ist fast immer gleich. Ein Mensch muss sich entscheiden: Geht er den angenehmen Weg, den viele einschlagen, wird er in der Hölle landen. Beschreitet er aber den einsamen Pfad nach oben, wird es mühsam und

Henry Dawson (1811-1878): „Pilgrims in the sight of the Celestial City“ (1854)
Als Autodidakt, der keine Professur innehielt und in keine Akademie gewählt wurde, hat die Kunstgeschichte sich für den britischen Maler Henry Dawson (1811-1878) nie ernsthaft interessiert. Dawson war von den Arbeiten des englischen Apokalypsemeisters John Martin (1789-1854) begeistert, was vielleicht sein Verhängnis war, denn er trat aus dem Schatten seines

Laszlo Najmanyi (1946-2020): Map of New Jerusalem (1979/1982)
1979 begann das Projekt „The map of New Jerusalem“, das sich bis zum 12. Dezember 1982 hinzog und 1.440 Arbeitstage beanspruchte. Oben ist eine Entwurfszeichnung (Toronto) zu sehen und unten die fertige „map of New Jerusalem“ der Gruppe SPIONS. Maßgeblich Beteiligter, auch als Ideengeber, war „108 AM“ aus Ungarn. Fiktiver

Ernst Strom (1929-2019): Wandbild in „Zum kostbaren Blut Christi“ in Vaterstetten (1995)
Das von Ernst Strom (1929-2019) aus Vaterstetten bei München gestaltete Wandbild zeigt in freier Interpretation die Frontalansicht einer aufragenden, vieltürmigen Stadt. Die Häuser, Mauern, Türme und Tore sind auf einfache, geometrische Grundformen reduziert, wie man es von Kunstwerken der 1970er Jahre her kennt. Die leuchtenden, goldgelben und orangen Farben sollen

Oskar Koller (1925-2004): Altarwand in der Liborius-Wagner-Kirche, Kahl am Main (1987)
Laut Datierung am Objekt wurde 1987 von dem Maler und Grafiker Oskar Koller (1925-2004) aus Erlangen ein farbenfrohes Altarbild gestaltet, mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“. Es symbolisiert diesen Gegenstand überwiegend abstrakt, angelehnt an die Beschreibung in der Johannesoffenbarung. Entstanden ist es zu einer Zeit, als Koller auch andere sakrale Kunstwerke

Wolfgang E. Fentsch (1925-1968): Christuskirche von Plettenberg (1953)
Dieses Buntglasfenster in dunkler Tönung zeigt eine Gottesstadt ohne Ummauerung, aber doch mit einigen bemerkenswerten Details: Oben schwebt über der Stadt das Christuslamm, eingefasst von einem halbrunden Nimbus. Von ihm strömt der Lebensfluss nach unten. Dazwischen erscheinen immer wieder Weintrauben

Jacques Richard Sassandra (geb. 1932): Apokalypsezyklus (1980)
1980 erschien, begleitend zu einer Ausstellung, der opulente Bildband „Apokalypse“, in dem eine Serie zur Johannesoffenbarung in deutscher und französischer Sprache vorgestellt wird. Dieser Apokalypsezyklus war ein besonderes Projekt des Wuppertaler Oncken-Verlags, der sich auf Werke von Baptisten spezialisiert hatte

Miquel Bestard (1592-1633): Ölmalerei „Maria Immaculata“ (1614)
Miquel Bestard (1592-1633) kam 1615 zu Wohlstand durch die Heirat von Aina, ein Waisenkind des Notars Josep Batle, was ihnen eine beträchtliche Mitgift von vierhundert Pfund in Form von Immobilien in die Ehe einbrachte. Zwischen 1623 und 1630 taufte das

Gotthold Riegelmann (1864-1935): Portal der Erlöserkirche in Bad Homburg (1908)
Die Erlöserkirche der hessischen Stadt Bad Homburg ist äußerlich an die rheinische Romanik angelehnt und im Inneren im neobyzantinischen Stil ausgeschmückt. Mit dem Gebäude war der Baurat Franz Schwechten (1841-1924) beauftragt, von dem u.a. auch die Gedächtniskirche in Berlin entworfen

Rudolf Dehmel (geb. 1934): Grabstele (um 2000)
Der Steinmetz Rudolf Dehmel entwickelte und pflegte in seinem Schaffen das Motiv der Lebensbrücke, welches er auf sakralen wie auch profanen Bildwerken darstellte: Ein Lebenspfad geht über eine schmale Brücke. Durch eine hellere Steinaderung sieht es an der linken Seite

Michael Düchting (geb. 1956): Tabernakel des St.-Patrokli-Doms in Soest (2000)
Im mittelalterlichen St.-Patrokli-Dom in Soest wurde nach den Kriegszerstörungen 1945 wieder eine Krypta eingerichtet und modern ausgestattet. Diese wurde 2000/2001 umgestaltet und erneuert. Im Zentrum auf einer Steinstele vor dem Altar befindet sich ein Tabernakel in Kubusform. Die Stele ist
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


