LETZTER BEITRAG

Enzo Pezzi: Italienisches Jerusalems-Kunstwerk in Ravenna (2000-2003)

Speyer und Ravenna (Emilia-Romagna) sind Partnerstädte. So entstand in enger Zusammenarbeit beider Städte der Giardino Speyer, also der Speyer-Garten, in der Viale Farini in Ravenna. Nach umfangreichen gärtnerischen Erneuerungsmaßnahmen sollte dieser ein Ort der Ruhe und Kontemplation in der belebten historischen Altstadt sein. Finanziert wurden die Umgestaltungsmaßnahmen im Giardino Speyer

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Jerusalems-Illustrationen aus der Zeitschrift „Youth’s Instructor“ (ab 1895)

Wie jede Religionsgemeinschaft versuchten selbstverständlich auch die Adventisten, bereits der Jugend ihre Vorstellungen vom Weltenende bekannt zu machen, auch in bildlicher Form. Das populärste Medium war hier um 1900 der „Youth’s Instructor“ aus Battle Creek (Michigan). Die Ausgabe vom 31. Januar 1895 zeigte als Titelvignette eine Himmelspforte, die auch in

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Calvin P.(orter) Bollman (1853-1943): Illustration aus „Youth’s Instructor“ (1923)

In Nachfolge einer Lehrtafel aus dem Jahr 1904, welche Pedro Lemos (1882-1954) angefertigt hatte, wurde zwanzig Jahre später eine künstlerische Überarbeitung vorgenommen. Solche Lehrtafeln, Zeitleisten oder Zeitstrahle waren auf einmal beliebt; neben den Adventisten, die diese pädagogische Darstellungsform gerne nutzten, gab es solches bald auch in evangelikalen Kreisen und bei

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Barbarossaleuchter aus dem Aachener Dom (1165-1170)

In der zentralen Kuppel des Aachener Doms hängt der heute bekannteste Radleuchter, der sogenannte Barbarossaleuchter (1165/70). Die Kuppel des Doms hat eine oktogonale Grundform, was mit den acht Kreissegmenten des Leuchters korrespondiert. Befindet man sich direkt unter dem Leuchter, hat man einen freien Blick auf die Mosaikarbeiten der Kuppelinnenseite mit

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Hans Günther Schmidt: Betonglasfenster in St. Johannes Evangelist in Mainz (1968)

St. Johannes Evangelist heißt die römisch-katholische Kirche im Mainzer Ortsteil Münchfeld, die dem Evangelisten Johannes geweiht ist. Sie wurde in Stahlbeton und Glas im Jahr 1968 unter dem Pfarrer Hans Brantzen (Gemeindepfarrer von 1964-1979) fertiggestellt. Auch die Fenster, wie der gesamte Neubau, sind im damaligen Brutalismus-Stil gehalten und zeigen vor

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Philippe Thomassin (1562-1622): „Jüngstes Gericht“ (1606), Kopie (1772)

Philippe Thomassin schuf einen umfangreichen Kupferstich zum Thema „Jüngstes Gericht“. Das Himmlische Jerusalem, gestaltet als turmähnliche Himmelspforte oder Rundtorturm, ist davon lediglich ein kleiner Ausschnitt auf der linken Seite. Philippe Thomassin (1562-1622) stammt zwar aus Frankreich, arbeitete aber als Grafiker und Kupferstecher für die römisch-katholische Kirche im Vatikan. Dort ist

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Friedrich Eberhard Collin (1684-1727): „Gewaltiges Eindringen ins Reich Gottes“ (1722)

1722 erschien in Frankfurt am Main im Verlag Wolfgang Christoph Multz das Werk „Gewaltiges Eindringen ins Reich Gottes“, ausgestattet mit einer Vorrede von Johann Georg Pritius (1662-1732). Den eigentlichen Hauptteil steuerte aber Friedrich Eberhard Collin bei, Pädagoge und Hofprediger aus Lobenstein in Thüringen. Collin (1684-1727) war lutherischer Pietist, der die

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Jüngstes Gericht der Kirche von Marienberghausen (um 1490)

Marienberghausen ist ein beschaulicher Ortsteil von Nümbrecht im Oberbergischen Kreis, wo sich in der Nähe allein in Heilig Kreuz in Bergneustadt ein vergleichbares Kunstwerk befindet (dort von circa 1475). Beide zählen zu den fünf sogenannten „Bunten Kirchen“, die alle Decken- und Wandmalereien aus dem Spätmittelalter besitzen. Die Marienberghausener evangelische Kirche

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Friedrich Press (1904-1990): St. Josef in Dresden (1970/71)

Die römisch-katholische Kirche St. Josef befindet sich im Stadtteil Pieschen von Dresden (Sachsen). Die Akustik- und Lichtverhältnisse im Inneren der Kirche wurden seit ihrer Eröffnung 1910 immer wieder kritisiert. Mitte der 1960er Jahre entschied sich die Gemeinde für einen Umbau. Dabei entstanden ab 1970/71 neue Zwischendecken und Wandverkleidungen, um die

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Gerhard Kadow (1909-1981): Deckengemälde aus St. Pantaleon in Köln (1966)

Köln dürfte neben Rom die Stadt sein, in der das Himmlische Jerusalem am häufigsten dargestellt wurde. Fast alle Werke entstanden nach den Kriegszerstörungen 1945, so auch das 11 x 9 Meter große Deckengemälde im Westwerk von St. Pantaleon. Die römisch-katholische Kirche musste nach Bombenschäden umfassend erneuert werden. Das ursprünglich gewölbte

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Johann Salomon Meyer: Barocktor des Himmlischen Jerusalem (um 1775)

Im Barock wurden bei Gastmählern die Tafeln mit Kunstgegenständen jeglicher Art verziert. Im Kölner Museum Schnütgen wird ein solches Schmuckstück aufbewahrt, das vermutlich zum Hof eines geistlichen Würdenträgers gehörte. Es ging dabei weniger um fromme Erbauung oder theologische Aussagekraft, sondern um die Repräsentation von Ästhetik, Macht und vor allem um

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Abraham Remshard (1680-1754): Schraubtaler und Medaille (1732)

Der Salzburger Erzbischof Leopold Anton Eleutherius von Firmian ordnete 1731/32 die Ausweisung von 20.0000 Protestanten an. Ein Großteil der Ausgewiesenen fand in Brandenburg-Preußen Aufnahme durch König Friedrich Wilhelm, der sie vor allem in Ostpreußen und Litauen als Kolonisten ansiedelte. Diese Thematik wurde auch bildlich aufgegriffen. Zu sehen ist eine aufklappbare

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Stefan Lochner (um 1400-1451): Weltgerichtsaltar (um 1435)

Mit Stefan Lochner trat auch in Deutschland eine neue Darstellungsweise des Himmlischen Jerusalem als Teil von spätmittelalterlichen Weltgerichtsaltären auf. Lochner war der bedeutendste Maler wie Zeichner der Kölner Malerschule und als ein Hauptvertreter des „Weichen Stils“ einer der ersten Rezipienten einer neuen niederländischen Malweise.Das „Jüngste Gericht“ (um 1435) ist eines

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Nicolai Greschny (1912-1985): Fresko aus Sainte-Anne in Châtel-Guyon (1956)

In den 1950er Jahren war Nicolai Greschny (1912-1985) ein gefeierter Künstler, der in Frankreich viele römisch-katholische Kirchen ausgemalt hat. Darunter fällt auch die Wallfahrtskirche Sainte-Anne in Châtel-Guyon, einer Gemeinde bei Clermont-Ferrand in der Auvergne. Die Arbeiten gingen während eines extrem

Pierre Cuypers (1827-1921): Deckenmalerei der Amsterdamer Vondelkerk (1880)

Der Bau und die Innengestaltung der römisch-katholischen Amsterdamer Vondelkerk ist eine Arbeit des niederländischen Architekten, Kunst- und Kunsthandwerksunternehmers Pierre Cuypers (1827-1921) aus Roermond. Die Grundsteinlegung war 1872, die endgültige Fertigstellung fiel in das Jahr 1880. Die achteckige Vierung des Sternengewölbes

Fresken der Dorfkirche von Mørkøv (1460-1480)

Mørkøv, südlich von Holbæk, ist eine Kirchspielgemeinde auf der Insel Sjælland in Süddänemark. Diese Insel ist geradezu gesegnet mit mittelalterlichen Freskenmalereien – zahlreiche zeigen biblische Motive, allein ein Dutzend das Himmlische Jerusalem. Im Gegensatz zu künstlerischen Höhepunkten wie in Svaerdborg

Wandmalerei aus der Vank-Kathedrale in Isfahan (um 1660)

Im Stadtteil Dschulfa der heute iranischen Stadt Isfahan befindet sich die armenisch-apostolische Vank-Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert. Die hier aufgemalten Wandfresken aus der Zeit um 1660 hatten Vorbildcharakter für viele orthodoxe Kirchen in der iranisch-irakischen Region, von denen sich jedoch

Fresko der Erzengel-Michael-Kathedrale in Moskau (1652-1666)

Im Zeitraum von 1652 bis zum Jahr 1666 wurde die Erzengel-Michael-Kathedrale des Moskauer Kremls innen und außen neu bemalt. Beteiligt waren einheimische russische Meister aus Jaroslawl, Kostroma oder aus Weliki Nowgorod, aber auch Ikonenmaler der zarenhofeigenen Rüstkammer. Ergänzt wurden die

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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