
LETZTER BEITRAG
Russische Wandteppiche „Amerika“ (1745-1747 bzw. um 1750)
Der Wandteppich „Amerika“ gehört zu der vierteiligen Serie „Kontinente der Welt“. Die 305 x 211 Zentimeter große Arbeit besteht aus Wolle und Seide. Hergestellt wurde sie in der kaiserlichen Gobelin-Manufaktur von Sankt Petersburg, über den

MS Auct. D. 4. 14: Englische Apokalypse (um 1310)
Fol. 54v von MS Auct. D. 4. 14 entstand um 1310. Es handelt sich um eine englische Apokalypse in Altfranzösisch und Latein, die heute in der Bodleian-Bibliothek in Oxford aufbewahrt wird. Die Miniaturen von unbekannter Hand sind originell und naiv um eine neue Ausdruckskraft bemüht. Im Zentrum findet sich als grüner

Emil Wachter (1921-2012): St. Marien in Neuss (1992)
Der bekannte Glasmaler Emil Wachter (1921-2012) aus Karlsruhe schrieb 2002 zu seinen Jerusalems-Entwürfen: „Das Thema hat mich viele Jahre begleitet, es wurde von Gemeinden immer wieder an mich herangetragen. Anfang der 1990er Jahre arbeitete ich an einer Malerei für St. Philippus in München. Die Konzeption hat mir so gut gefallen,

MS Bodl. 401: Apokalypsehandschrift (um 1350)
Ein der letzten englischen Apokalypsen des Mittelalters ist die Handschrift MS Bodl. 401, die in der Bodleian Library (Oxford) zu finden ist. Drei kleine Miniaturen, die dem zweispaltigen Text in Anglonormannisch zwischengeschoben sind, haben das Himmlische Jerusalem zum Thema. Auf fol. 63v sitzt Johannes auf einem Hügel rechts, während sich

Werner Rücker (1937-2018): Johanneskirche in Freigericht (1985)
Im Jahr 1964 entstand die evangelische Johanneskirche in Freigericht (Main-Kinzig-Kreis, Hessen), die bereits 1985 umfassend umgestaltet wurde. Dabei entstand auch das Fenster „Neues Jerusalem“ von Werner Rücker (1937-2018), einem Glaskünstler aus Horbach, einem Nachbardorf von Freigericht. Von dem Künstler ist in der Kirche auch die rhythmische Wandgestaltung, der Altar und

Hubert Spierling (1925-2018): St. Bonifatius in Krefeld (1990)
In Stahldorf, einem Stadtteil von Krefeld, der wegen seiner Stahlproduktion so benannt worden ist, wurde in der römisch-katholischen Kirche St. Bonifatius ein modernes Fenster von Hubert Spierling (1925-2018) gestaltet und von der Glasmanufaktur Hein Derix aus Kevelaer eingebaut. Das geschah 1990, knapp vierzig Jahre nach Erbauung des schmucklosen, nüchternen Zweckbaus.

Handschrift der Apokalypse MS Douce 180 und Apokalypse Par (1254-1272)
Die Handschrift MS Douce 180 zählt zu den englischen Apokalypsen der Gotik und entstand zwischen 1254 und 1272 als Auftragsarbeit für den zukünftigen englischen König Edward I. (1272-1307). Sie zeichnet sich durch einen lebhaften Erzählstil und ihre motivischen Besonderheiten aus. Von den vier Miniaturen, die in der „Douce de Oxford“

Eugen Keller (1904-1995): Fensterband in Weidenhausen (1962)
Die evangelische Kirche im hessischen Weidenhausen 20 Kilometer westlich von Marburg (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Stadtteil von Marburg) wurde im Jahr 1962 nach rund zweijähriger Bauzeit fertiggestellt, die Festpredigt hielt der damalige Kirchenpräsident Martin Niemöller. Der Neubau ersetzte die wesentlich ältere Kirche in der Dorfmitte, die vermutlich im

Bodleian-Apokalypse (1250-1260) und Morgan-Apokalypse (1260-1270)
Das Bild der niederschwebenden Gottesstadt gehört zum Standardrepertoire fast jeder englischen Apokalypsehandschrift, so auch zu MS Auct. D.4.17 ) Bodleian-Apokalypse) der Bodleian Library in Oxford bzw. der Morgan-Apokalypse aus der Morgan Library & Museum in New York. Erstere ist zwischen 1250 und 1260 entstanden. Da in ihr die Abbildungen den

Michel Martens (1921-2006): Maria Magdalena in Goch (1966)
Das dritte Glasfenster im südöstlichen Chorbereich zeigt im unteren Teil den Lebensfluss und im oberen Teil die Himmelsstadt. Den Lebensfluss habe ich sicherlich viele Male auf Vorträgen betrachtet, bis ich entdecken konnte, dass in das Band die Buchstaben JERUSALEM eingeschrieben sind. Über der Stadt fliegt eine große, sogleich sichtbare Friedenstaube, von

Werner Klenk (geb. 1942): St. Ida in Eick-West (1988)
Im Jahr 1988 wurde das „Fenster der Liebe Gottes“ für die römisch-katholische Kirche St. Ida in Eick-West am Niederrhein nach vielen Jahren fertiggestellt. Der Kirchenbau war bereits 1961 errichtet worden und betont in der Architektur an unterschiedlichen Stellen die geometrischen Formen: das Quadrat, die Diagonale und das gleichseitige Dreieck. Das

Karl-Martin Hartmann (geb. 1948): Fensterwand der Stephanuskirche in Kelkheim (1988)
Die evangelische Stephanuskirche in Kelkheim (Taunus, Hessen) wurde gemeinsam von den Architekten Lothar Willius und Rolf Romero zwischen 1965 und 1968 erbaut. Die Kirche selbst war in ihren Maßen so geplant, dass sie vollkommene Proportionen wiederspiegeln sollte: ein Kubus mit gleicher Länge, Breite und Höhe. Realisiert wurde dann leider nur

Rütger Krop: Weltgericht aus dem Kalkaer Rathaus (um 1554)
Kalkar am Niederrhein reiht sich ein in die Städte, deren Rathaus mit einem Tafelbild des Jüngsten Gerichts ausgestattet war, die bekanntesten sind vielleicht Lüneburg, Diepholz und Basel. Diese Gerichtsbilder sollten alle Anwesenden anspornen, Gerechtigkeit walten zu lassen, und etwaige Zeugen zur Wahrheit ermahnen. Soweit die Theorie. Das Exemplar von Kalkar

Weltgerichtsdarstellung aus St. Marien in Plate (um 1492)
Die heute evangelisch-lutherische St. Marien-Kirche gehört zur Kirchengemeinde Plate im Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg der Landeskirche Hannover (nicht zu verwechseln mit Plate in Mecklenburg). 1472 bis 1492 wurde der Backsteinbau umfassend renoviert, wobei als Abschluss der Arbeiten ein spätmittelalterliches Fresko angebracht wurde. Man wählte als Motiv das Weltgericht, nicht zuletzt, weil Plate

Triptychon der Kirche Sankt Marien in Salzwedel (um 1510)
Auf diesem spätmittelalterlichen Triptychon werden ganz links einige wenige Gerettete in die Himmelspforte geleitet. Die Pforte steht offen, ihre goldene Tür ist nach außen aufgeschlagen. Unter der ebenfalls goldenen Laibung, die wie eine Kordel oder wie geflochten aussieht, steht der Heilige Petrus samt Schlüssel. Über ihm sieht man einige Köpfe

Robert Köck (1924-2016): „Erscheinung des Herrn“ in Heppenheim (1980)
Die Glasfenster der römisch-katholischen Kirche „Erscheinung des Herrn“ in Heppenheim (Bergstraße) sind in der Zeit von 1976 bis 1980 entstanden. Der Künstler war Robert Köck (1924-2016) aus Mainz, der auch als Benediktinermönch Pater Bonifatius Köck der Abtei St. Mauritius in Tholey bekannt war, wo er künstlerisch seine ersten frühen Arbeiten

Heinrich Schickhardt (1558-1635): Reliefbild aus Ehningen (um 1620)
An der Brüstung der Empore der evangelischen Kirche zu Ehningen südlich von Stuttgart sind, auf zwei Reihen verteilt, 27 Reliefbilder angebracht. Sie zeigen, wie üblich, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Derartige Stuckreliefs wurden Anfang des 17. Jahrhunderts eine

Adolf Saile (1905-1994): Föhrichkirche in Stuttgart (1968)
Die Föhrichkirche ist eine evangelische Kirche, die sich in Stuttgart-Feuerbach befindet. Sie wird seit dem Jahr 2011 vornehmlich von der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde genutzt. Dazu wurde der gesamte Innenbereich den Bedürfnissen der Orthodoxen angepasst und entsprechend umgestaltet. Erhalten hat sich glücklicherweise

Johannes Schreiter (geb. 1930): Heidelberger Universitätsfenster (2011)
Der in Hessen lebende Maler, Grafiker und Glasbildner Johannes Schreiter (geb. 1930) sollte ursprünglich Fenster für die Heilig-Geist-Kirche in Heidelberg gestalten, worüber es 1984 zum „Heidelberger Fensterstreit“ kam. Der Künstler konnte aber Jahre später in einer anderen Kirche Heidelbergs einen

Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen (um 1385)
Der größte Schatz der Veitskapelle in Mühlhausen nordöstlich von Stuttgart ist, neben mittelalterlichen Altären, eine vollständig erhaltene Wand- und Gewölbemalerei aus der Zeit um 1385. Soweit bekannt, wurde sie während der Reformation und auch danach niemals übertüncht. Da mit dem

Hans Mayer: Grabsteine von Natursteine Mayer aus Lauf/Pegnitz (ab 2000)
Natursteine Mayer nennt sich der Betrieb von Meister Hans Mayer in Lauf an der Pegnitz. Von dort werden seit inzwischen über einhundert Jahren Design-Steine vom Fachmann für ganz Mittelfranken hergestellt. Der Betrieb ist bekannt für schnörkellose, harmonische Arbeiten in klassischen

Grabsteine aus dem Steinmetzbetrieb Naturstein-Richter aus Sulingen (um 2020)
Der Steinmetz und Bildhauermeister Heiko Richter ist Inhaber des Betriebes Naturstein-Richter in Sulingen südlich von Bremen. Der Traditionsbetrieb stellt seit über achtzig Jahre Grabsteine her und ist in der letzten Zeit durch qualitätsvolle Arbeiten mit dem Motiv der Himmelspforte aufgefallen.
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.