
MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)

MS Français 938: Weltgericht in einem Weltspiegel (1294)

Glaslaternenbilder zu „Pilgrim‘s Progress“ (um 1905)
LETZTER BEITRAG
MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)
Die spätmittelalterliche Handschrift MS 55 beinhaltet eine altfranzösische Ausgabe von „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (354-430), übersetzt von Raoul de Preles (1316-1382). Die wird heute in der Bibliotheque Municipale in Boulogne-sur-Mer aufbewahrt.

MS 1130: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1390)
Die Pariser Bibliothek Sainte-Geneviève besitzt die Ausgabe „Les trois pèlerinages“, eine Variante des Romans Pélerinage von Guillaume de Digulleville. Der Band hat die Signatur MS 1130 und wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts geschaffen. Von den zahlreichen Miniaturen zeigen insgesamt fünf die Gottesstadt, nämlich diejenigen auf fol. 2r, 2v, 3r

MS McClean 123: Nuneaton-Apokalypse (1280-1300)
Zwischen 1280 und 1300 arbeiteten verschiedene Künstler an einer Textsammlung, die nicht abgeschlossen wurde. Insbesondere die Miniaturen blieben meist Fragment. Sie sind nicht alle erhalten, möglicherweise wurden gerade diese Miniaturen entnommen, die fertig gewesen waren.Das Werk, wie es heute in dem Fitzwilliam Museum in Cambridge aufbewahrt wird, besteht aus der

Pietro da Rimini: Blumenwiesen-Jerusalem aus MS Urb. Lat. 11 (1321/22)
Bibelkommentare waren mitunter eine Möglichkeit, endzeitliche Themen bildlich zum Ausdruck kommen zu lassen. Dies war der Fall in einem Evangelienkommentar, der unter der Signatur „Urb. lat. 11“ in der Vatikanischen Bibliothek zu Rom aufbewahrt wird. Das Himmlische Jerusalem findet man auf einem kleinen Ausschnitt einer Miniatur in der Mitte des

Weltgerichtsdarstellungen der Legenda Aurea (um 1405)
Auf dieser Miniatur wurde das Weltgericht in Szene gesetzt, wie es seit bereits vielen Jahrhunderten Tradition war: Links das Himmlische Jerusalem, rechts die Hölle, dazwischen Christus als Richter auf einem Regenbogen, assistiert von Heiligen oder, wie hier, von Engeln, die mit Posaunen das Jüngste Gericht verkünden. Neu war, den bislang

Juan P. Morlette Ruíz (1713-1770): Himmelspforte (um 1750)
Juan Patricio Morlette Ruíz (1713-1770) war ein mexikanischer Künstler, der sich vor allem mit seinen Castabildern einen Namen gemacht hatte. Auf diesen großformatigen Bildern sind systematisch Nachkommen von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aufgeführt. Wie viele seiner Kollegen im kolonialen Neuspanien war Ruíz Mitglied der Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Akademie für Malerei

Umkreis des Benavides: Himmelspforte aus Mexiko (um 1750)
Um das Jahr 1750 schuf ein Maler, der der Künstlerfamilie Benavides oder ihrem Umkreis angehörte, in Mexiko eine 160 x 103 Zentimeter große Darstellung der Maria Immaculata. Wie üblich, zeigt das Gemälde einige bekannte Symbole nach der Lauretanischen Litanei, welche dann um eine mittige, stehende Marienfigur aneinander gereiht sind. Das

Gabriel José de Ovalle: Himmelspforte aus dem „Instituto Nacional de Antropología e Historia Museo de Guadalupe“ (1724)
Das „Instituto Nacional de Antropología e Historia Museo de Guadalupe“ im mexikanischen Zacatecas besitzt unter anderem eine Malerei des Mexikaners Gabriel José de Ovalle. Das auf das Jahr 1724 bestimmte und signierte Ölgemälde hat die Maria Immaculata zum hauptsächlichen Thema. Auf der rechten Seite findet man als eines der Mariensymbole

Miguel J. Zendejas (1724-1816): Himmelspforte aus Puebla (um 1760)
Der mexikanische Maler Miguel Jerónimo Zendejas (1724-1816) schuf um das Jahr 1760 das Ölgemälde „La Inmaculada Concepción“ für die Kapelle des Dritten Ordens der römisch-katholischen Klosterkirche Carmen im mexikanischen Puebla. Auf diesem Werk ist über einer Himmelstreppe an der linken Bildseite eine spätbarocke Pforte gesetzt. Die Architektur in goldener Farbe

Cristóbal Lozano (1705-1776): Himmelspforte aus der Kathedrale von Lima (1745)
Mit einem Entstehungsjahr von 1745 gehört diese unscheinbare Himmelspforte einer Maria-Immaculata-Darstellung bereits zu den späteren Ausführungen dieses Sujets. Es handelt sich um eine Arbeit von Cristóbal Lozano (1705-1776). Lozano war ein in Lima geborener Maler, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts der Barockschule von Lima angehörte und als der

Francisco de Morales: „Benedicta de Yuriria“ (um 1580) und Maria Immaculata (um 1590)
Diese anonyme Darstellung der Maria Immaculata aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, um 1580, mit dem Titel „Benedicta de Yuriria“ wird dem Maler Francisco de Morales zugeschrieben. Zu beiden Seiten Mariens findet sich eine aufwendig gestaltete Himmelspforte, farblich zurückhaltend leicht grau bzw. blau, getragen von einem Engel, im Stil

Pierre Landry (geb. vor 1631-1701): Tugendallegorie (1684)
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts befand sich das Christentum infolge der Aufklärung, der Religionsstreitereien und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse in einer schweren Krise, die sich natürlich auch auf die Kunst ersetzt. Kirchen wurden durch antike Tempelbauten ausgetauscht, frommes Leben wurde jetzt weniger durch die Darstellung von Heiligen zum Ausdruck gebracht, sondern vermehrt

Manuel Galicia: Maria Immaculata aus San Francisco de Asís in Ozumba (um 1680)
Um das Jahr 1680 malte Manuel Galicia, gemeinsam mit dem Mexikaner José Rodríguez Carnero, eine Maria Immaculata für die römisch-katholische Kapelle San Francisco de Asís im mexikanischen Ozumba. Der Erhaltungszustand der Ölmalerei ist heute schlecht, der Firnis müsste dringend gereinigt werden, wozu die kleine Ortsgemeinde jedoch bislang nicht die Mittel

Jan Ziarnko (um 1575 – um 1630): Kalender (1619)
Kalender wären eigentlich bestens dazu geeignet, das Himmlische Jerusalem als Ziel- und Endpunkt aller zeitlichen Bemühungen zu thematisieren. Dennoch gibt es nur sehr wenige Beispiele, was vielleicht daran liegt, dass Kalender nur selten aufgehoben, sondern mit Ablauf des Jahres entsorgt wurden. Ein seltenes erhaltenes Beispiel ist ein Almanach für das

Kupferstich „Vera religiosi efigies“ (um 1610)
Der Kupferstich „Vera religiosi efigies“ („Enthüllung der wahren Religion“) bezieht sich in allegorischer Form auf ein Werk des englischen Philosophen Francis Bacon (1561-1626). Es ist ein römisch-katholischer Beitrag, der die wahre Religion betrachtete (i.e. die römisch-katholische Kirche). Die Herstellung kann ziemlich genau auf das Jahr 1610 bestimmt werden. Im unteren

Francisco Martínez (1574-1626): Maria Immaculata aus San Benito in Viejo (um 1611)
Das Nationalmuseum des Kollegs San Gregorio in Valladolid besitzt ein 291 x 166 Zentimeter großes Ölgemälde mit einer Darstellung der Maria Immaculata, welches sich zuvor in der römisch-katholischen Kirche San Benito in Viejo befand. Die Arbeit ist von Francisco Martínez (1574-1626) geschaffen worden, dessen Familie zahlreiche Kirchen in Kastilien mit

Deckenfresko aus Sankt Johannes in Selm-Cappenberg (um 1450)
Die Szene ist ein Ausschnitt aus dem Vierungsgewölbefresko der römisch-katholischen Stiftskirche Sankt Johannes Evangelist in Selm-Cappenberg im Münsterland. Es entstand wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts, als die im Ursprung romanische Kirche dem Prämonstratenserorden unterstand. Ähnliche Malereien wie hier

Hans Peter Brahm (1958-1999): Kirche St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk (1990)
St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk besitzt erst seit 1990 wieder hochwertige Kirchenfenster. Es handelt sich um ein Werk von Hans Peter Brahm aus Wuppertal (1958-1999), der hier überwiegend abstrakt gearbeitet hat. Bei den insgesamt drei Monumentalfenstern in farbigem Antikglas, Blei und

Wilhelm Geyer (1900-1968): Peterskirche in Gutach (1957) und Münsterkirche St. Vitus in Mönchengladbach (1960)
Die im Kern spätmittelalterliche Peterskirche in Gutach im Schwarzwald wurde 1957 umfassend renoviert. Bei diesem Anlass entschied man sich auch für moderne Glasfenster im Chorbereich, mit denen man den damals bekannten Glasmaler Wilhelm Geyer (1900-1968) aus Ulm in Zusammenarbeit mit

Marianne Hilgers (geb. 1931): St. Franziskus in Mönchengladbach-Geneicken (1974)
Mönchengladbach-Geneicken besitzt in der römisch-katholischen Kirche St. Franziskus Glasfenster von 1974, die noch von der umfangreichen Beseitigung der Kriegsschäden herrühren. Schon davor und auch danach hat diese Kirche sich immer wieder erfolgreich um hervorragende künstlerische Arbeiten bemüht, ein Rosettenfenster von

Sepp Hürten (1928-2018): Tabernakel aus St. Maria Königin in Kerpen (1994)
1994 wurde der Kölner Bildhauer Sepp Hürten (1928-2018) mit der Neugestaltung des Altarraums der römisch-katholischen Kirche St. Maria Königin in Sindorf bei Kerpen beauftragt. Hürten stand vor der Herausforderung, neue Werke harmonisch dem Bestand aus den 1950er Jahren zuzuführen, wo

Hans Lünenborg (1904-1990): Krankenhaus Neuwerk, Maria von den Aposteln in Mönchengladbach (1968)
Dieses Glasfenster befindet sich im Krankenhaus Neuwerk, Maria von den Aposteln, in Mönchengladbach-Neuwerk. Dort hat 1968 Hans Lünenborg (1904-1990) das Fenster „Himmlisches Jerusalem“ im Foyer des Krankenhauses realisiert. Es ist dort als Kunst am Bau der einzige Schmuck des ansonsten
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.


