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Robert Köck (1924-2016): „Erscheinung des Herrn“ in Heppenheim (1980)

Die Glasfenster der römisch-katholischen Kirche „Erscheinung des Herrn“ in Heppenheim (Bergstraße) sind in der Zeit von 1976 bis 1980 entstanden. Der Künstler war Robert Köck (1924-2016) aus Mainz, der auch als Pater Bonifatius Köck Benediktinermönch der Abtei St. Mauritius in Tholey bekannt war, wo er künstlerisch seine ersten frühen Arbeiten ausführte. 1968 schied er aus dem Orden aus und wurde Kunsterzieher und freischaffender Künstler.
In dem Jerusalemsfenster in „Erscheinung des Herrn“, dort im vorderen Seitenarm rechts oben, dominieren kosmische Vorstellungen von einem runden Jerusalem, das nach außen von Mauern und einem Engelskranz zweifach geschützt ist, die Glasmalerei, die fünf Fensterbahnen thematisch vereint. Die goldgelben Flügel der Engel ergeben einen Kreis, der sich um das Stadtinnere legt. Über das Innere erklärte Köck Folgendes: „Die ersten Ideen zu dem Fenster kamen, als ich an einer Kirche in Thüringen arbeitete. (…) Meine Überlegungen gingen auf Hesekiel zurück, der ja in seinem ersten Kapitel eine Visionen schilderte, von Gottes Herrlichkeit als Thronwagen mit vier Feuerrädern. Dies ist eine der göttliche Erscheinung, die ich in Heppenheim als Grundlage für das Neue Jerusalem nahm. Die Cherubim der Merkaba sind hier die Engel mit den Flügel, die sich um das Leben, die Schöpfung im Zentrum bewegen. Eine Erscheinung des Herrn ist ja die gesamte Schöpfung, Pflanzen, Tiere, Menschen. Das wurde mit dem Lebensbaum und den runden Früchten angedeutet (…) Gleichzeitig ist es natürlich auch eine mächtige Rosette, wie wir sie aus mittelalterlichen Kathedralen kennen, wo ja ebenfalls das Neue Jerusalem angedeutet ist“.

Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).

 

tags: Benediktiner, Bergstrasse, Hessen, Hesekiel
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