LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Nicolaes Visscher (1618-1679): Bibelausgaben (ab 1659)
Eine Neufassung des Merianstichs unter Einfluss von „Vitam Aeternam“ reduziert die Naturszenerie, versieht die Stadt dafür mit einem zackigen Strahlenkranz, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts geradezu obligatorisch war. Die symmetrische Anordnung von Häusern und Straßen verleihen der Stadt etwas Lebloses, aber auch Feierliches, fast Klassizistisches. In die
Carlyle B. Haynes (1882-1958): „Our Times and Their Meaning“ (1929)
1929 erschien „Our Times and Their Meaning“ („Unsere Zeit und ihre Bedeutung“) des Adventisten Carlyle B. Haynes (1882-1958) im Verlag der Southern Publishing Association in Nashville. Auf den über vierhundert Seiten wird auf Seite 273 einmal das Himmlische Jerusalem gezeigt, auf einer einfarbigen Zeichnung über dem erläuternden Titel „God’s final
Clarence Larkin (1850-1924): Bilderbibel (1918)
Die Bilderbibel von Clarence Larkin (1850-1924) zeigt den langen Weg in die Stadt (S. 222). Der Amerikaner Clarence Larkin (1850-1924) arbeitete nach seiner Bekehrung zum Christentum im Alter von 19 Jahren in einer Bank. Mit 21 studierte er und wurde Blindenlehrer, konnte seine Arbeit jedoch wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten nicht ausüben.
Pedro de Mena (um 1628-1688): Chorgestühl der Kathedrale von Malaga (1658-1662)
Das Dekor des Chorgestühls der römisch-katholischen Kathedrale von Malaga (Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación) ist ein Meisterwerk der frühbarocken Schnitzkunst in Andalusien. Maßgeblich beteiligt war daran Pedro de Mena y Medrano, kurz Pedro de Mena (um 1628-1688). Dieser hatte Mitte der 1650er Jahre eine Ausbildung zum Bildhauer bei
David Glyn Evans (1942-2013): Bunyan-Jubiläumsfenster aus der Bunyan Meeting Church in Bedford (1988)
In der Bunyan’s Free Chapel in Bedford (Bedfordshire, England) befindet sich vorne links vom Altar ein Glasfenster, welches zu Ehren von Frederick Shreeves (1858-1938) von einem seiner Enkel eingebaut wurde. Anlass war der dreihundertjährige Todestag von John Bunyan im Jahr 1988. Dieses und andere Fenster nehmen Motive aus seinem literarischem
Initialen zu einem Kommentar des Rupert von Deutz (1150-1175)
Die Stiftsbibliothek Heiligenkreuz (Niederösterreich) verwahrt den Codex „Rupertus abbas Tuitensis: Expositio in Apocalypsim“ (MS 83). Dahinter verbirgt sich ein Apokalypsekommentar des Abtes Rupert von Deutz.Rupert von Deutz, auch Rupertus Tuitensis (um 1070 – 1130) war ein Exeget und Liturgiekommentator. 1120 wurde er Abt des Klosters St. Heribert in Deutz bei
C. Sheppard: „The Pilgrim’s Progress“ (1792 und 1794)
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war es populär, Einzelblätter zu dem Roman „Pilgrim’s Progress“ zu entwerfen, die wohlhabende Käufer sich in die Wohnstube oder das Arbeitszimmer hängten. Der Verleger C. Sheppard aus Grantham, der als Produzent billiger Massenware verschrien war, sah hier eine Chance.Eine seiner Kupferstiche zeigt ein naives Miniatur-Jerusalem
Rudolf Harrach (1856-1921), Jakob Angermair (1869-1945): Jerusalemsleuchter im Bamberger Dom (1909)
Der neuromanische Radleuchter des Bamberger Doms wurde von Rudolf Harrach (1856-1921) in seiner Münchener Werkstatt nach einem Entwurf des Architekten und Hauptkonservators am Bayerischen Nationalmuseum Jakob Angermair (1869-1945) ausgeführt. Er ist ein Meisterwerk des Historismus und belegt, wie populär Radleuchter um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert waren. Das
Esteban de Obray, Nicolas Lobato und Juan Moreto: Emporenschnitzerei (1542-1548) der Kathedrale Saragossa
Die mächtige Hauptempore aus der römisch-katholischen Kathedrale „El Pilar“ von Saragossa (Region Aragonien) ist eine Gemeinschaftsarbeit dreier Nationalitäten: Esteban de Obray aus Navarra, ein gebürtiger Franzose, Nicolas Lobato aus Azuara nahe Saragossa und Juan Moreto aus Florenz. Die Bildschnitzerei ist zwischen 1542 und 1548 entstanden, man verwendete dazu kostbares Eichenholz
Lambeth-Apokalypse (1260-1280) und Cambrai-Apokalypse (um 1400)
Zwischen den Jahren 1260 und 1280 entstand die Lambeth-Apokalypse. Sie wird heute unter der Signatur MS 209 in der Londoner Lambeth Palace Library aufbewahrt. Diese Lambeth-Apokalypse lehnt sich teilweise wieder eng an andere englische Apokalypsen ihrer Zeit an, etwa an MS Tanner 184 von etwa 1250. Sie war jedoch durchaus
Maria Immaculata aus Nordfrankreich (um 1526)
In Brüssel befindet sich das sogenannte „Hallentor“, ein mittelalterlich befestigtes Stadttor und der letzte Überrest der einstigen zweiten Stadtmauer der Handelsmetropole. Das Hallentor ist heute ein Teil der Königlichen Museen für Kunst und Geschichte und beherbergt Kunstgegenstände aus dem Mittelalter. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch eine Maria-Immaculata-Darstellung. Das Ölgemälde
Unbekannter Meister: „Immacolata Concezione e Santi“ aus Savona (um 1490)
Das filigran gehaltene Gemälde in Temperafarben „Immacolata Concezione e Santi“ („Unbefleckte Empfängnis mit Heiligen“) fertigte ein unbekannter italienischer Meister zwischen den Jahren 1481 und 1510 in Ligurien an. Einst befand es sich in der römisch-katholischen Klosterkirche der Augustinernonnen im ligurischen Savona, St. Annunziata. 1906 wurde es vom Orden an die
Die Bamberger Apokalypse (um 1000)
Im deutschsprachigen Bereich beinhaltet die Bamberger Apokalypse eine der bekanntesten Illustrationen des Himmlischen Jerusalem. Die mittelalterliche Handschrift ist nicht in Bamberg entstanden, sondern um das Jahr 1.000 im Skriptorium des Klosters Reichenau am Bodensee. Dort ließ das ottonische Herrscherhaus eine Prachthandschrift mit 57 Miniaturen auf Goldgrund nach dem Text der
Edson White (1849-1928), Willie White (1854-1937): „Christ, the Way of Life“ (1883)
Wenige Arbeiten aus der Anfangszeit der Adventisten haben maßgeblich ihre Bildvorstellungen vom Himmlischen Jerusalem so geprägt wie „The Way of Life from Paradise Lost to Paradise Restored“. Die Erstfassung entstand 1876 in Battle Creek, Michigan. Der Entwurf geht zurück auf eine Skizze von Dr. Merrit G. Kellogg, der diese dem
Oscar Tait: „Herolde des Morgens“ (1899)
„Herolde des Morgens“ lautet der pathetische Titel einer Schrift des Adventisten Oscar Tait (1858-1941), die 1899 erstmals auf Deutsch in der Pacific Press Verlagsgesellschaft erschien. Der Erstausgabe wurden zwei Titelvignetten beigegeben, die aber sicherlich nicht von Tait sind. Ihre Titel lauten: „Die Erde ward erleuchtet von seiner Klarheit“ (oben, S.
Sacra parallela des Johannes von Damaskus (850-900)
Die Miniatur ist Teil des Manuskripts Grec 923 aus der Französischen Nationalbibliothek zu Paris. Es handelt sich um einen Text des Theologen und Kirchenvaters Johannes von Damaskus (um 650 bis vor 754). Er stammte aus einer vornehmen christlichen Familie und
Englische Apokalypse MS 394 (um 1300)
Um 1300 entstand ein illustrierter Text, der heute in der Parker Library des Corpus Christi College in Cambridge als MS 394 aufbewahrt wird. Es handelt sich um eine frühe Apokalypsehandschrift in anglonormannischer Prosa. 1439 wurde sie von Thomas Markaunt (um
Urban Görtschacher: Stift Millstatt (um 1519)
Das Stift Millstatt ist ein ehemaliges Benediktinerkloster im österreichischen Millstatt. Das Weltgerichtsfresko in der Stiftskirche ist ein ca. 6 m breites und 4 Meter hohes Fresko im Renaissance-Stil. Es wurde von einem unterstützenden Mitglied des St. Georgsritterordens, der das Kloster
Adolf Quensen (1851-1911): Christuskirche in Fürstenberg (1899)
Die evangelische Christuskirche im Porzellanort Fürstenberg an der Weser wurde im Jahr 1899 im Stil der Neoromanik und des frühen Jugendstils errichtet. Der Bau besteht aus einem Langhaus mit halbrunder Chorapsis. Der Innenraum ist reichlich mit Fresken ausgemalt worden, wobei
Corpus-Apokalypse (1329-1339)
MS 20 aus der Parker Library des Corpus Christi College in Cambridge (daher der Name Corpus-Apokalypse) ist mit 106 Miniaturen reichlich bebildert. Sie wurde für Sir Henry de Cobham (geb. 1260) in den letzten zehn Jahren vor seinem Tode 1339
MS Arsenal 5071: Pélerinage de la vie humaine des Guillaume de Digulleville (15. Jh.)
Kleinstminiaturen schmücken diese Pélerinage auf fol. 1v (zwei Abb.) und 2r (drei Abb.). Fünf der insgesamt 102 Miniaturen der Handschrift Arsenal 5071 aus der Französischen Nationalbibliothek in Paris zeigen das Himmlische Jerusalem, niemals identisch, sondern mit gewissen Ähnlichkeiten wie bedachten
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.