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Urban Görtschacher: Stift Millstatt (um 1519)

Das Stift Millstatt ist ein ehemaliges Benediktinerkloster im österreichischen Millstatt. Das Weltgerichtsfresko in der Stiftskirche ist ein ca. 6 m breites und 4 Meter hohes Fresko im Renaissance-Stil. Es wurde von einem unterstützenden Mitglied des St. Georgsritterordens, der das Kloster seit 1469 führte, in Auftrag gegeben und von Urban Görtschacher (geb. um 1485 in Villach, gest. nach 1530) um 1519 angefertigt. Von Görtschacher wird vermutet, dass er sich mehrmals in Italien aufhielt und von dort Anregungen zu diesem Werk mitbrachte.
Auf dem Ausschnitt ist oben der richtende Heiland auf einem Regenbogen dargestellt, daneben Maria und Johannes der Täufer als Fürsprecher sowie die zwölf Apostel. In der unteren Bildhälfte rufen posaunenblasende Engel die Toten zum Gericht. Auf der linken Seite werden an der Himmelspforte die Seligen, unter denen sich Papst Leo X., Kaiser Maximilian I. sowie Bischöfe und Kardinäle befinden, empfangen. Sie kommen von einem einfachen Rundtor unten rechts und bewegen sich auf ein prächtiges Renaissancetor zu, auf dem oben Engel musizieren.
Ursprünglich an der Westfassade der Stiftskirche angebracht, wurde das mittlerweile vor allem im unteren Bereich stark beschädigte Bild 1963 an deren Südwand im Inneren übertragen. Dadurch und zusätzlich durch Erdbeben gingen die Figuren im Torbogen, vermutlich auch Petrus, vollständig verloren.

Margarethe Witternigg: Urban Görtschacher und seine Stellung in Kärnten, Wien 1940.
Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten, Wien 2001.
Axel Huber: Erdbebenschäden an der Millstätter Stiftskirche, in: Geschichtsverein für Kärnten: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten, 192, 2002, S. 343-361.

 

tags: Kärnten, Österreich, Benediktiner, Weltgericht, Renaissance, Verlust
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