
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

John W. Barber (1798-1885): Zweiwegebild aus New Haven, Connecticut (um 1860)
Gleichzeitig zu europäisch geprägten Beispielen des Zweiwegebildes bildete sich im urbanen Milieu der USA auch eine mehr und mehr eigenständige Interpretation des Zweiwege-Motivs heraus, zunächst in Pennsylvanien. Hier ist eine Version von „Broad and Narrow Road“ zu sehen, die von John W. Barber (1798-1885) in New Haven um 1860 geschaffen

Melchor Pérez de Holguín (1660-1732): Weltgericht mit Himmelspforte (1708)
Melchor Perez Holguin (1660-1732) war zu seiner Zeit einer der bekanntesten Barockmaler Südamerikas. Im Jahr 1708 vollendete er ein imposantes Weltgerichts-Gemälde für die römisch-katholische Kirche San Lorenzo in Potosi, einem kulturellen und religiösem Zentrum des Vizekönigreichs Peru. Das gut erhaltene Gemälde ist von hoher Qualität und Originalität. So findet man

Rimolet: Kupferstich zu „Pilgrim’s Progress“ (1792)
Der nicht weiter bekannte Künstler „Rimolet“, vermutlich das Pseudonym eines Illustrators aus England, schuf einen Kupferstich zu dem Werk „Pilgrim’s Progress“ des Schriftstellers und Predigers John Bunyan aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde in dem Verlag Wright & Co in Bristol herausgebracht, und zwar im Jahre 1792 als Einzelblatt. Ähnlichkeiten

José García Hidalgo (1646-1719): Himmelspforte aus dem Prado (1680)
Diese Himmelspforte gehört zu einem Ölgemälde des spanischen Nationalmuseums Prado (Madrid), welches als Dauerleihgabe an das Museum in Zamora der Region Kastilien-León gegangen ist. Es ist eine Malerei von José García Hidalgo (1646-1719), entstanden um 1680. Thema, wie so oft, ist auch hier die Maria Immaculata mit ihren Symbolen in

MS Add 35166: Englische Apokalypse (um 1260)
Diese um 1260 in Westminster entstandene lateinische Apokalypse samt Kommentar aus dem British Museum (MS Add 35166) zeigt das Himmlische Jerusalem der Reihe zunächst als belagerte Burg (fol. 27r). Unter der Burg wird das Binden von Satan für tausend Jahre eingeschlossen ist (daher kommt der Begriff „Tausendjähriges Reich“, der heute

Ignacio de Ríes (um 1612 – um 1661): Gemälde der Maria Immaculata (1640)
Im sechsten Hauptsaal des Museums der Schönen Künste zu Sevilla (Andalusien), dem Museo de Bellas Artes de Sevilla, befindet sich eine 203 x 158 Zentimeter große Maria-Immaculata-Darstellung des Malers Ignacio de Ries (um 1612 – um 1661). Ries war ein flämischer Meister, der in Sevilla ab 1636 bis zu seinem

Balthasar Christoph Wust (1630-1706): Lutherbibel (1664)
Eine neu künstlerisch gestaltete Lutherbibel erschien in Wittenberg 1664 unter dem traditionellen Titel „Biblia, Das ist Die gantze heil. Schrifft Alten und Neuen Testaments Deutsch“. Herausgebracht wurde das Werk von dem Verleger Balthasar Christoph Wust (1630-1706). Darin enthalten ist ein kleiner Kupferstich der Maße 80 x 35 Millimeter, der zwischen

Peter Gilbert (Petrus Gilberti): Historienbibel (1400-1425)
Bei dem Manuskript MS Royal 15. D. III aus der British Library handelt es sich um eine frühe Ausgabe der Historienbibel (Bible Historiale) von Guyart des Moulins (geb. 1251), der die lateinische Bibel 1294 ins Französische übertragen hatte. Die mit insgesamt 102 Säulenminiaturen ausgestattete Handschrift in vier Bänden stammt aus

Vicente Carducho (geb. 1576 oder 1578-1638): Himmelspforte auf „Vision des Heiligen Franziskus“ (1631)
Der spanische Maler Vicente Carducho (geb. 1576 oder 1578-1638) gehörte zu einer Gruppe von vier bevorzugten und talentierten Hofmalern, die König Philipp IV. von seinem verstorbenen Vater Philipp III. übernommen hatte. Carduchos Ölgemälde „La visión de San Francisco de Asís“, also die „Vision des Heiligen Sankt Franziskus von Assisi“, hat

Johann Ulrich Kraus (1655-1719): Historische Bilder-Bibel (1705)
Johann Ulrich Kraus (1655-1719) war ein Meister der Vielfalt und wahrer Alleskönner; er war in der Lage, Themen in ganz unterschiedlichen Stilen zu liefern. Als anerkannter Kupferstecher kam er um das große Thema Neues Jerusalem natürlich nicht herum: Erstmals präsentierte er diesen Gegenstand 1694 in dem Werk „EngelsKunstwerk“ in einer

Franz Xaver König (1711-1782): Altargemälde aus Annaberg im Lammertal (1752)
Der kleine Durchgangsort Annaberg im Lammertal im Salzburger Land (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt im Erzgebirge bzw. in Oberschlesien) besitzt, wie es der Name der Gemeinde nahelegt, eine Kirche zur Heiligen Anna. Es ist eine überregionale Wallfahrtsstätte der römisch-katholischen Kirche. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen, die zwar

Matthew Parker (1504-1575): „The holy Byble“ (1574)
Auch ausländische Bibelausgaben beeinflusste das Emser-Testament (1568), das als römisch-katholischer Gegenentwurf zur Lutherbibel ja äußerst erfolgreich war. Auch in England muss die deutschsprachige Emser-Bibel bekannt gewesen sein, das belegen zahlreiche Holzschnitte der englischsprachigen Übersetzung „The holy Byble; conteynyng the olde Testament and the newe“ aus dem Jahr 1574. Leider sagt

Ambrosius Gander: Fresko aus St. Jakob in Kastelaz (um 1390)
Diese Wandmalerei stammt von dem Österreicher Ambrosius Gander, einem Schüler des Johannes von Bruneck. Für das Trecento ist es eine erfreuliche Ausnahme, dass zumindest der Name dieses Künstlers einmal sicher überliefert ist. Seine Beteiligung in Kastelanz dürfte eine seiner frühesten Arbeiten sein, als er noch für andere Meister tätig war;

Initialen aus „De Civitate Dei“ mit dem Neuen Jerusalem (15. Jh.)
Im 15. Jahrhunderts wurde es bei der Bebilderung der Schrift „De Civitate Dei“ populär, den Kirchenlehrer Augustinus mit Zügen von Johannes von Patmos zu zeigen, bzw. die Civitas Dei gegen das Neue Jerusalem auszutauschen. Vor allem in Italien und Frankreich scheint das beliebt gewesen zu sein, Belege aus England oder

Ikone „Dormition“ aus dem Staatlichen Russischen Museum in St. Petersburg (um 1520)
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand in Nowgorod die russische Ikone mit dem Titel „Dormition“ („Mariä Himmelfahrt“). Die Gesamtgröße des Kunstwerks beläuft sich auf 147 x 118 Zentimeter. Das Werk befand sich einst in der Ikonostasis der Dormitions-Kathedrale in der karelischen Stadt Kem in der Region Karelien. 1961 wurde die

Charles David Whittemore (1953-2017): Himmelspforten (1998)
Dem US-Amerikaner Charles David Whittemore (1953-2017) aus New Hampshire verdanken wir eine neuartige und originelle, kreative Interpretation der Himmelspforte. Allein dieser Einfall, weniger die künstlerische Ausfertigung, rechtfertigen die Aufnahme in diese Dokumentation. Zu dieser Pforte führt ein schmaler, aber dynamisch

Weltgerichtsikone aus Zhovkva (um 1550)
In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand in Zhovkva (Schowkwa) in der Region von Lemberg eine Ikone des Weltgerichts. Die Malerei in Tempera hat heute eine Gesamtgröße von 233 x 48 Zentimetern. Ursprünglich war die Ikonentafel selbstverständlich größer, doch nur

Greta Rimington (1933-2013): Gemälde „Det nye Jerusalem“ (1996)
Das Aquarell- und Wasserfarbenbild „Det nye Jerusalem“ entstand in Vestby (Norwegen), der einstigen Heimat von Greta Rimington, die 1933 in Pretoria (heute Südafrika) als Tochter eines Engländers und einer Norwegerin geboren wurde und die britische Staatsbürgerschaft hatte. Rimington hat von

„Leyter zu der Himmelspfort“ (1630)
Bei dem Drucker Simon Halbmayer in Nürnberg erschien im Jahr 1630 ein großformatiges Flugblatt, auf dem der Drucker und das Datum unten verzeichnet ist. Es hat den etwas sonderbaren, sperrigen Titel: „Zehnsproessig gbawt von Gottes Wort Die Leyter zu der

Renée Leclerc (1954-2020): Apokalypsezyklus (um 1980)
Um das Jahr 1980 zeichnete Renée Leclerc (1954-2020) eine kleine Serie zur Apokalypse. Wie in solchen Serien üblich zeigt das letzte Bild das Erscheinen des Himmlischen Jerusalem. Der Betrachter blickt direkt auf eine der Ecken, an denen zwei der vier

Jean Claude Moussey (1946-2019): Collage „Jérusalem celeste“ (1999)
„Jérusalem celeste“ ist eine Collage der Größe 114 x 78 Zentimeter und stammt von Jean Claude Moussey (1946-2019), einem hauptsächlich auf Keramik und Aquarelle spezialisierten Maler und Musiker aus Lyon. In seiner Heimat ist der Künstler mit 69 Jahren 2019
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.