
Antonio Acero de la Cruz (um 1600-1667): Maria Immaculata (um 1640)
-
Claus Bernet
- September 27, 2021
Die Kathedrale von Tunja ist eine römisch-katholische Kirche in der Hauptstadt des Departamentos Boyacá im kolumbianischen Hochland. Der Bau wurde im frühen 17. Jahrhundert fertiggestellt und nach und nach mit Kunstwerken ausgestattet. Dazu gehört auch ein Ölgemälde mit dem Thema Maria Immaculata des Malers Antonio Acero de la Cruz (um 1600-1667), Sohn eines spanischen Handwerksmeisters, der in Bogotá geboren wurde. Nach einer Ausbildung zum Maler stattete er zahlreiche Kirchen und Klöster im Königreich Neu-Granada mit Kunstwerken aus. Acero de la Cruz beschäftige sich um 1640 intensiv mit dem Thema der Maria Immaculata. In einer überwiegend rot-braunen Farbtönung sind um die Marienfigur ihre Symbole gesetzt, mittig rechts eine einfache, anscheinend offene Himmelspforte im klassizistischen Stil mit Dreiecksgiebel.
Schon ein Jahr später schuf Antonio Acero de la Cruz weitere Ölgemälde der Maria Imaculata. Es befindet sich in der katholischen Kirche von San Diego in Bogotá und versammelt im unteren Bereich die marianischen Symbole, von links nach rechts den Davidturm, die Himmelspforte, die Mondsichel, den Brunnen und den geschlossenen Garten.
In diesem Jahr, 1641, schuf Antonio Acero de la Cruz eine weitere Maria Immaculata. Diese befindet sich heute ebenfalls in der katholischen Kirche von San Diego in Bogotá. Hier symbolisieren zwei Mariensymbole das Neue Jerusalem: Links oben befindet sich eine weißliche Himmelspforte, zu der eine lange gerade Treppe führt. Links unten erscheint auf dem Gemälde eine vielgestaltige Civitas Dei, deren Hauptpforte mit einem Dreiecksgiebel offen steht. Daran sind Mauersegmente mit Zinnen gesetzt, die jeweils zwei kleinere Pforten aufweisen.
Aus dieser Zeit, den 1640er Jahren, stammt eine weitere Maria Immaculata als Ölgemälde, diesmal mit zwei Pforten, die beide geschlossen sind. Man findet sie zu den Seiten Mariens, etwa in Höhe des Kopfes. Die Türen sind überaus fein gearbeitet, mit Details verschnörkelt und sicher nach einer Vorlage gezeichnet worden. Man findet diese Arbeit in der katholischen Kirche San Francisco in Bogotá. Im Vergleich zu den anderen Pforten, die Antonio Acero de la Cruz zugeschrieben werden, wird deutlich, dass hier ganz unterschiedliche Variationen die verschiedenen Geschmäcker bedienen. Der Meister Antonio Acero de la Cruz wird nicht an jedem dieser Ölgemälde mitgearbeitet haben, es sind Werke eines Kleinbetriebes mit Handwerkern und Malern, die für Acero de la Cruz arbeiteten.
Leopoldo Combariza Díaz: La Catedral Metropolitana de Tunja: historia, espacios, formas, Tunja 2008.
Leal del Castillo, María del Rosario: Mecanismos de reproducción y prácticas devocionales de la Limpia Concepción en el Altiplano Cundiboyacense, siglos XVII y XVIII, Bogotá 2017.
Enrique Posada (Hrsg.): Galeria nacional de la pintura de Colombia, o.O. 2019.